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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr
Autoren: Marie Hoehne
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seit drei Tagen unterwegs. Vielleicht kommt er heute Nacht zurück, vielleicht in einem Monat." Xander fuhr sich aufgebracht durch das strubbelige Haar.
    "Und was machst du? Ich meine, was machst du hier, auf dem Campus? Bist du uns ernsthaft gefolgt?"
    "Klar, wir haben ein Auge auf dich und ehrlich gesagt, ein bisschen in Sorge bin ich schon. Lily, das ist deine erste Party, seit du am College bist. Was ist los? Du musst das genießen!" Er streckte die Hand aus und legte einen Finger unter mein Kinn. Mit sanftem Druck hob er meinen Kopf, so dass ich ihm direkt in die Augen sehen musste.
    "Ihr… habt mir so gefehlt. Ich… komme damit nicht klar", stammelte ich leise.
    Xander nickt verständnisvoll.
    "Es tut mir leid, wir wollten dir keinen Kummer bereiten. Sam macht sich deswegen wahnsinnige Vorwürfe."
    "Ihr ward also immer in der Nähe?" Ich hatte Recht gehabt. Ich war nicht paranoid! Mir war tatsächlich jemand gefolgt. Sam war so nah gewesen, und ich hatte es die ganze Zeit über nicht gewusst! Ein unvorstellbarer Gedanke.
    "Wo… wo wohnt ihr?", fragte ich schließlich.
    "Nicht auf dem Friedhof, keine Angst." Nun lächelte Xander wieder. "Wir haben eine Wohnung. Ein bisschen entfernt von hier. Ich arbeite im St. Michaels."
    "Im Krankenhaus?" Schockiert sah ich ihn an.
    "Ich bin ein großartiger Pfleger." Nun grinste er über das ganze Gesicht.
    "Aber wie kannst du… wie machst…?"
    "Ich bin einer von den Guten, vergessen? Und wo komme ich besser an mein Essen in Dosen, als dort?"
    "Xander!"
    "Ja, entschuldige bitte. Ich muss auch essen. Oder wäre es dir lieber, wenn ich Menschen…" Er brach ab, als wir hinter uns laute Stimmen hörten.
    "Lily, ist alles ok?" Vanessas Kopf tauchte hinter einer Hecke auf, kurz darauf stand sie auch schon vor uns, gefolgt von Philipp und zwei weiteren Jungen, die ich nicht kannte. "Wir haben uns Sorgen gemacht… Xander!"
    "Hey, Van." Er grinste schief.
    "Ich glaube es ja nicht." Sie lachte erfreut auf. "Alles ok, Jungs, ihr könnt zurück ins Haus gehen. Hier ist alles in Ordnung." Sie machte eine wedelnde Handbewegung und schlang dann freudestrahlend die Arme um Xanders Hals. "Ist das schön."
    Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Philipp Xander von oben bis unten musterte und dabei missgelaunt die Augen zusammenkniff. Er war, im Gegensatz zu mir, scheinbar ganz und gar nicht damit zufrieden, wie der Abend verlief.
    Xander schenkte ihm sein unwiderstehliches Hollywood-Lächeln.
    Murmelnd wandte Philipp sich um und war kurz darauf auch schon wieder verschwunden.
    "Wo bist du gewesen? Was hast du gemacht? Du musst uns alles erzählen!" Vanessa war noch immer ganz aus dem Häuschen.
    Ich erinnerte mich, für wie unfähig sie ihn im ersten Moment ihrer Begegnung vor gut einem Jahr gehalten hatte und musste unwillkürlich grinsen. Es tat so gut, endlich mal wieder zu lachen.
    Es tat so gut Xander zu sehen.
    Er durfte nicht wieder gehen!
    "Du bleibst doch hier, oder? In New York?", fragte ich schnell.
    "Bisher hab ich keine anderen Pläne."
    Ich nickte zufrieden und ließ es zu, dass er den Arm um mich legte und mich an sich zog.
    Vanessa warf ihm mit den Augen einen fragenden Blick zu, und er schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    Ich wusste, dass sie sich fragte, wo Sam steckte, doch sie war taktvoll genug, seinen Namen nicht zu erwähnen.
    "Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend, Mädels?"
    "Party? Oder wir verziehen uns auf unser Zimmer und du erzählst uns, was du in den letzten Monaten so getrieben hast." Vanessas Neugier war kaum zu überhören.
    "Hallo? Das ist Lilys allererste Collegeparty! Das ist ja wohl keine Frage. Reden können wir auch morgen. Heute Nacht wird gefeiert!"
    "Wenn du dann nicht einfach wieder verschwindest", sagte ich so leise, dass es kaum zu hören war. Doch Xander, mit seinem guten Gehör, verstand mich natürlich sofort.
    "Ich verschwinde nicht." Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich auf die Wange. "Ich bin viel zu froh darüber, dich… euch wiederzuhaben."

3. KAPITEL

    D ie Sonne schien hell zum Fenster hinein, als ich am nächsten Tag erwachte. Mein Kopf fühlte sich eigenartig schwer an.
    Ein leises Schnarchen drang an mein Ohr.
    Ich blinzelte.
    Vanessa lag, alle Viere von sich gestreckt, auf ihrem Bett und schlief tief und fest.
    Es war bereits kurz nach vier.
    Schlagartig setzte ich mich auf, bereute es aber sofort wieder. Ein dumpfes Klopfen hämmerte hinter meiner Stirn.
    Was war gestern Abend passiert?
    Ich erinnerte
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