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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr
Autoren: Marie Hoehne
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Das war wohl ein… Unfall. Aber, wie gesagt, hat nicht so ganz hingehauen. Und nun häng ich irgendwie dazwischen. Stehst du auf Käse?"
    "Was?"
    "Für den Auflauf."
    "Ach so… ja, gerne."
    "Hätte ja sein können, dass du auch laktoseintolerant bist. Ist ja momentan schwer angesagt." Er nahm eine Packung Käse aus dem Kühlschrank und begann den Inhalt über dem Auflauf zu verteilen. Neugierig sah ich ihm dabei zu.
    "Du kannst also alles essen?"
    "Ja, alles. Ich kann auch an die Sonne gehen, allerdings sind meine Sinne nicht so scharf, wie seine." Er nickte Xander zu, dann nahm er die Auflaufform und stellte sie in den geöffneten Ofen. "Dafür kann ich deine Gedanken lesen." Ein zufriedenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    "Bitte was?" Entsetzt sah ich ihn an.
    "Oh ja, du findest mich zu klein. Aber das denken alle, die mich sehen. Kann ja nicht jeder so ein Beau sein, wie der da."
    "Du kannst echt Gedanken lesen?"
    "Klar. Gerade fragst du dich verzweifelt, was du in den letzten zehn Minuten alles so gedacht hast." Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter.
    "Das ist echt fies." Nun musste ich auch grinsen.
    "Aber es hat uns gerettet. Matt hat uns gesehen und sofort gewusst, was los ist, Dann hat er uns quasi von der Straße aufgesammelt und mit hierher genommen. Ich hab ihm viel zu verdanken."
    "Entspannung, ich bin kein Heiliger. Außerdem bin ich froh, nicht mehr alleine hier rumhängen zu müssen. Xander ist ein guter Mitbewohner und Sam… ist ein Kapitel für sich."
    "Weißt du… ob er zurückkommen wird?" Ich biss mir auf die Zunge.
    "Klar, er kommt zurück. Schon sehr bald. Momentan kann ich allerdings nicht sehen, was er macht. Das geht nur, wenn er hier ist. Über die Entfernung klappt das nicht."
    Ich nickte verständnisvoll.
    "Aber eins weiß ich, Kleine. Der Typ denkt an nichts anderes als an dich."

4. KAPITEL

    I ch starrte gedankenverloren auf meinen Reader und las den Absatz bestimmt schon zum vierten Mal. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.
    Mein Kopf schwirrte. Bis zum frühen Morgen hatte ich mit Matt und Xander zusammengesessen. Wir hatten gegessen, also Matt und ich, und Matt hatte einige unterhaltsame Geschichten aus seiner Heimat erzählt. Er war wirklich ein unglaublich lustiger Typ, und ich konnte gut verstehen, dass Xander ihn mochte. Irgendwann hatte ich Vanessa angerufen, damit sie sich keine Sorgen machte und war schließlich völlig erschöpft auf Xanders Bett eingeschlafen. Er nutzte es eh nur zum Sitzen. Schlaf brauchte er nicht.
    Bevor ich gegen neun Uhr die Wohnung verlassen hatte, hatte mich Matt noch einmal zur Seite genommen.
    "Dein Freund ist kein schlechter Kerl. Er ist auf der Jagd. Mehr weiß ich allerdings noch nicht. Er ist gut darin, seine Gedanken zu verschließen."
    "Xander?" Erstaunt sah ich ihn an.
    Er schüttelte den Kopf.
    "Ich meine natürlich Sam. Irgendjemanden jagt er. Deswegen ist er so oft fort."
    "Ok." Ich nickte verwirrt.
    Hinter wem sollte Sam her sein? Das ergab doch gar keinen Sinn.
    "Danke für die Info."
    "Gerne. Komm bald wieder. Es war nett mit dir. Endlich mal jemand, der mitisst und nicht nur daneben steht und das Gesicht verzieht."
    "Sehr gerne. Und vielen Dank auch für den leckeren Auflauf." Ich umarmte ihn herzlich.
    "Na, was flüstert ihr? Ich kann euch hören, habt ihr das schon vergessen?" Xander steckte seinen Kopf zur Küche hinein.
    "Wir haben keine Geheimnisse." Ich boxte ihn liebevoll in die Seite. "Sehen wir uns heute Abend?"
    "Wenn du das möchtest?"
    Ich nickte.
    "Dann komme ich dich heute Abend besuchen."
    Er hatte es versprochen, doch es war erst kurz nach eins. Der Tag zog sich wie Kaugummi. Noch sechs Stunden bis Sonnenuntergang.
    Geistesabwesend kaute ich auf meinem Bleistift herum und fing dabei versehentlich Philipps Blick auf. Er saß mir genau gegenüber und musterte mich neugierig.
    Ich hatte ihn seit der Party nicht mehr gesehen. Sein Gesicht war undurchdringbar. Ich hatte keine Ahnung, was er dachte. Doch warum starrte er mich so an?
    Als die Stunde endlich zu Ende war, nahm ich meine Sachen und stopfte sie zurück in meine Tasche. Eine bleierne Müdigkeit steckte in meinen Knochen. Den restlichen Tag würde ich mir schenken. Ich musste dringend schlafen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Philipp einen Weg zu mir hinüberbahnte. Schnell schnappte ich mir meine Jacke und verschwand im dichten Gedränge meiner Kommilitonen.

    Als ich erwachte, war es schon kurz nach elf. Ich hatte fast neun
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