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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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Talana stammt, genau wie Zaidon selbst.«
    Mario nickte. Er starrte auf die Steine im Wasser. »Und mit welchem Stein kann ich Sheila einen Traum schicken?«
    »Die Steine der Träume sind immer violett …«

3. Kapitel
    Die Botschaft des Delfins
    Es regnete, als ein Mann in grauem Mantel das Antiquitätengeschäft betrat. Er klappte seinen schwarzen Schirm zusammen und stellte ihn in den gusseisernen Schirmständer. Tropfen fielen auf den Linoleumboden.
    Der Ladeninhaber, der gerade ein Kreuzworträtsel löste, blickte auf. »Guten Tag.« Ächzend erhob er sich aus dem alten Korbstuhl. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe neulich angerufen.« Der Fremde sah sich unruhig um. »Ich komme wegen der Spieluhr.«
    »Tut mir leid, da sind Sie zu spät dran.«
    »Aber Sie haben versprochen, mir die Spieluhr zurückzulegen.«
    »Das wollte ich auch«, sagte der Inhaber. »Aber leider ist sie mir vorher gestohlen worden.«
    »Gestohlen? Von wem?«
    Der Händler hob die Schultern. »Wenn ich das wüsste, dann hätte ich die Spieluhr längst wieder. Es war ein junges Mädchen; ich glaube, ich würde sie wiedererkennen.«
    »Wie sieht sie aus?«
    »Ungefähr so groß.« Der Händler deutete eine Höhe an. »Schlank. Dunkle Haare. Sie ist vielleicht dreizehn. Wirkt unscheinbar. Sie trug an dem Tag einen roten Anorak.«
    »Haben Sie sie angezeigt?«
    »Nein.« Der Händler schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, dass sie dieSpieluhr freiwillig zurückbringt. Sie schien ganz vernarrt in das Ding zu sein. Die Delfine haben es ihr offenbar angetan.«
    Der Fremde schlug ärgerlich auf die Theke. »Aber ich muss diese Spieluhr haben!«
    »Ich habe noch einige andere Spieluhren«, sagte der Händler freundlich. »Sehen Sie, dort im Schaufenster, die Uhr mit der kleinen Tänzerin …«
    »Sie verstehen gar nichts! Es geht mir nicht um eine x-beliebige Spieluhr«, fauchte der Fremde. Seine Augen funkelten. »Ich muss diese Spieluhr haben. Ich MUSS!«
    »Es tut mir wirklich leid, mein Herr.« Der Händler zuckte zusammen, als der Fremde den Laden verließ und die Tür hinter sich zuschmetterte.
    Seinen Schirm hatte er vergessen.
    Seit Tagen fühlte sich Sheila verfolgt. Manchmal kam es ihr so vor, als ob jemand hinter ihr herging und sich schnell in eine Seitenstraße oder in einen Hauseingang verdrückte, sobald sie sich umdrehte. Sie bildete sich ein, einen Schatten oder einen Mantelärmel zu sehen, aber sie war sich nie ganz sicher.
    Das schlechte Gewissen quälte sie. Noch immer konnte sie es nicht fassen, dass sie die Delfinuhr tatsächlich gestohlen hatte. War man ihr schon auf der Spur?
    Als sie auf dem Weg zur Schule zwei Polizisten begegnete, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Aber die Polizisten gingen an ihr vorbei, ohne Notiz von ihr zu nehmen. Der größere sprach etwas in sein Funkgerät.
    Der Diebstahl verfolgte Sheila auch nachts. Ein Dutzend Malhatte sie geträumt, dass jemand sie am Kragen packte, als sie gerade die Spieluhr unter ihren Anorak schieben wollte.
    »DIE UHR GEHÖRT MIR!«
    Im Traum sah sie nie das Gesicht des Angreifers, sondern hörte nur seine krächzende Stimme, während sich seine Finger um ihren Hals legten. Ein einziges Mal war es ihr gelungen, seine Hand zu lösen. Sie hatte seine Finger gesehen. Sie waren lang und schmal, die kleinen Finger leicht gekrümmt …
    Klatschnass wachte sie aus solchen Träumen auf.
    Fast jeden Nachmittag war sie entschlossen, die Spieluhr in den Laden zurückzubringen. Doch immer, wenn sie die Uhr aus ihrem Versteck herausholte, spürte sie wieder den Zauber, der von ihr auszugehen schien. Und tief im Innern wusste Sheila dann, dass die Spieluhr für sie bestimmt war und für keinen anderen.
    Bewahrt in mir das Herz der Zeit,
    verwendet es nur mit Bedacht!
    Ob Zukunft, ob Vergangenheit,
    liegt jetzt allein in eurer Macht!
    Sheila hatte schon stundenlang über den Vers nachgegrübelt, ohne dass sie den Sinn je verstand. Und dann hatte sie die Spieluhr jedes Mal wieder in ihr Versteck zurückgelegt – in einen Schuhkarton mit lauter Delfin-Klimbim, den sie ganz hinten in ihren Schrank schob. Dort würde ihre Mutter hoffentlich nicht nachsehen.
    Inzwischen waren etwa vierzehn Tage seit dem Diebstahl vergangen. Sheila lehnte am Fenster, starrte hinaus in die sternenklareNacht und dachte an das, was sie im Sommer erlebt hatte. An das wunderbare Polarlicht, das sie zusammen mit Mario gesehen hatte. Wo mochte er jetzt sein?
    Als sie kalte Füße bekam, schlüpfte sie ins
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