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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten
Autoren: Isidore Haiblum
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sein.
    Die Bundestruppen, die die Burg durchsucht hatten, die Burschen, die an jenem Morgen Shanty Town nach ihm durchkämmt hatten, mußten ebenfalls zu Parkers Mannschaft gehört haben.
    Cramer fragte: Wie habt ihr mich aufgespürt?
    »Sie senden Wellen aus. Aber sie sind schwer auszumachen. Sie kommen nicht regelmäßig. Es dauerte zu lange, bis wir Sie jedesmal geortet hatten. Es war einfacher, unsere Maschine einzusetzen und Sie zu uns kommen zu lassen.«
    Aber wieso? Warum ich? Weshalb war ich so wichtig?
    »Sie hatten begonnen, sich einzumischen. Wir haben Ihre Fähigkeiten unterschätzt. Wir hätten Sie damals erledigen können, als Sie erschienen, währen Gains das Lagerhaus ausraubte, aber wir nutzten die Gelegenheit nicht. Es kam uns unwichtig vor. Wir haben uns getäuscht. Ihre Kräfte bildeten sich ungewöhnlich rasch. Als wir später versuchten, unseren Fehler gutzumachen, war es schon zu spät. Sie hatten den Zustand erreicht, in dem Sie unsere Pläne vorherwissen konnten.«
    »Das war es also«, flüsterte Cramer.
    »Selbstverständlich«, sagte eine freundliche Stimme von der anderen Seite des Raumes her.
     

 
35.
     
    Dort waren bis fast in Kopfhöhe Kisten aufeinander gestapelt. Cramer merkte, daß er die Tür dahinter übersehen hatte.
    Übersehen hatte?
    So, wie er an jenem Tag in dem Lagerhaus Gains vergessen hatte.
    Der Mann machte einen Schritt nach vorn und stand im Licht.
    Ein großer Mann. Schwarzes, an den Schläfen ergrautes Haar. Breite, volle Lippen, und von den Nasenflügeln zogen sich zwei tiefe Falten zu den Mundwinkeln hin. Das Kinn war fest und hart.
    Cramer zog sich von Parkers Geist zurück. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Neuankömmling.
    Der Mann war anscheinend völlig harmlos. Er stand ganz ruhig da. Auf seinem Gesicht lag das bedeutungslose Lächeln eines Halbidioten.
    »Wir haben Sie erwartet.« Der Mann lachte leise auf. »Wir dachten, Sie würden den Weg zu uns schon finden.«
    Brannon sagte mit klappernden Zähnen: »Das ist er, Cramer, das ist er.«
    Cramer sah, wer das war. Zunächst war es ihm seltsamerweise gar nicht in den Sinn gekommen.
    Parker fuhr sich mit zitternder Hand über die Stirn. Er warf dem lächelnden Mann einen spitzen Blick zu. »Du hast dir ja reichlich Zeit gelassen.«
    Der Mann grinste und zuckte die Schultern. »Hat nichts geschadet«, sagte er.
    Cramer sagte: »Die Signale …«
    »Abgeschaltet«, sagte der Mann. »Sie können selbstverständlich abgeschaltet werden. Das macht natürlich ein bißchen Mühe, aber schließlich kosten die meisten Dinge, die sich lohnen, ein wenig Mühe, meinen Sie nicht auch?«
    Der Mann schien hören zu wollen, was Cramer dazu zu sagen hatte.
    »Ich glaube schon«, hörte Cramer sich sagen.
    »Ich wollte Sie nicht beunruhigen«, erklärte Gains.
    Cramer nickte. Er verstand. Warum war er so wild darauf gewesen, diesen Kerl zur Strecke zu bringen? fragte er sich. Er war in Ordnung, er würde keinen Schaden anrichten.
    »Ich freue mich so sehr, Sie endlich vor mir zu haben, Captain«, sagte der Mann. »Es ist mir wirklich eine Riesenfreude. Ich habe von unserem gemeinsamen Freund Dr. Parker hier so viel über Sie gehört.«
    Cramer spürte, wie er ein breites Grinsen aufsetzte und den Kopf hin und her wiegte.
    Parker sagte: »Er hat jetzt viel zu viel gehört.«
    Gains sagte: »Ja, ich habe einiges mitbekommen. Eine interessante Vorstellung, meinst du nicht?«
    »Nein«, sagte Parker.
    Gains grinste fröhlich. »Über die Maschine hast du ihm nichts erzählt.«
    »Bist du verrückt?« sagte Parker. »Bringen wir die Sache endlich hinter uns.«
    »Diese Maschine«, sagte Gains und deutete auf sie, »kann einen Bereich mit einem Durchmesser von Hunderten von Meilen mit den Strahlungen überziehen, die ich im Weltraum erlebt habe. Sie verstehen?«
    Cramer lächelte glücklich. Er verstand.
    Brannon stand mit offenem Mund da, und in seinen Augen spiegelte sich das Entsetzen.
    Gains sagte: »Das wird alle Sensiblen, die sich in diesem Bereich aufhalten, fast bis auf meine Ebene bringen. Ist das nicht hübsch?«
    Das sei sehr hübsch, hörte sich Cramer zustimmen. Irgend etwas schrie in seinem Geist auf. Es war Brannon. Was suchte Brannon in seinem Geist? Cramer versuchte, die Hand auszustrecken und den anderen Mann zu schütteln, damit er Ruhe gäbe. Cramers Arm ließ sich jedoch nicht bewegen. Er versuchte zu gehen, und es gelang ihm nicht. Er versuchte zu sprechen und war stumm. Es war egal, bedeutungslos.
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