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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr
Autoren: Carsten Stroud
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Spielen im Garten. Kate und Beth hatten die Liegestühle aufgebaut und sahen Rainey, Axel und Hannah bei einem Spiel auf einer Decke zu, ganz unten auf dem Rasen, wo der Bach zwischen Kiefern und Weiden dahinfloss, am Rand des kleinen Wäldchens. Sonnenlicht schien durch die Bäume und lag wie verstreute Goldmünzen überall auf dem Gras, den Blumen und den Schultern und Köpfen der Kinder.
    Im Großen und Ganzen waren sie beinahe glücklich, und aller Verluste zum Trotz – ihre Väter, bei Rainey auch die Mutter, waren nun einmal tot – hatte sich das Leben bis zu einem gewissen Grad normalisiert und Raineys Stimmen hatten sich nicht wieder gemeldet. Axel und er hatten das Schuleschwänzen aufgegeben und ihre Zensuren wurden besser. Der Tod von Alice Bayer war zum Unglücksfall erklärt worden, und sie war auf dem Methodistenfriedhof von Sallytown anständig begraben worden.
    Tief in ihrem Herzen wusste Kate, dass Rainey dabei gewesen war, als Alice Bayer ins Wasser fiel, aber sie brachte es nicht fertig zu glauben, dass er aktiv daran beteiligt gewesen war. Schließlich war Rainey noch ein kleiner Junge.
    Kate hatte Nick überreden können, wieder bei ihnen einzuziehen, obwohl Rainey weiter bei ihnen wohnte. Er verhielt sich dem Jungen gegenüber höflich und distanziert. Die Alice-Bayer-Frage machte ihm, neben anderen Dingen, schwer zu schaffen.
    Aber Kate wusste, dass Nick ein weiches Herz hatte und fair bleiben würde und dass er dem Jungen mit der Zeit vergeben würde, dass er Warren Smoles gerufen hatte, und akzeptieren würde, dass, was immer Alice zugestoßen sein mochte, Rainey nicht der Verursacher war.
    Was Smoles anging, der offenbar vom Erdboden verschwunden war, war Kate selbst damit beschäftigt, Rainey zu vergeben, und jeder ruhige Tag machte es ihr ein wenig leichter.
    Hannah hatte ein brandneues Hörgerät bekommen, auch deshalb, weil sie sich schlichtweg weigerte, das alte in ihre Nähe zu lassen. Mit dem neuen Hörgerät hatte es kein Wiederauftreten der Interferenzen gegeben, wie Hannah sie vor Raineys EKT -Behandlung erlebt hatte.
    Langsam hoffte Kate, was immer mit Rainey gewesen war, könnte nun vorbei sein, und sie könnten vielleicht alle ihre Ruhe finden und ein ganz gewöhnliches Leben führen – so gut das möglich war an einem so merkwürdigen Ort wie Niceville.
    Auch bei den Erwachsenen hatte sich einiges getan.
    Lemon Featherlight war mit einem Mädchen namens Doris Godwin zusammen. Es sah nach etwas Ernstem aus. Sie verbrachten viel Zeit mit dem Studium der Aufnahmen, die Doris oben auf Tallulahs Wall gemacht hatte. Und das Ding mit den Knochenkörben hatte sich zu einem Projekt ausgewachsen, das Lemon und Reed einmal pro Woche an die UV führte, um sich mit Frau Dr.   Sigrid, der Anthropologin, zu besprechen. Kate hatte langsam den Verdacht, dass Reed sich für Frau Dr.   Sigrid interessierte, schließlich war sie dem Vernehmen nach eine richtige Walküre.
    Also hatten Kate und Beth seit ein paar Wochen kaum jemanden mehr zu Gesicht bekommen. Lemon hatte sich ein paar Mal mit Nick getroffen, um über die Knochenkörbe und die Bilder zu reden. Nick hatte alles für sich behalten. Kate nahm an, dass er sie schon auf den Stand bringen würde, wenn er so weit war.
    Bis dahin war sie froh, dass sie nicht zu viel wusste.
    Nun, da Byron tot war, richtete sich die Aufmerksamkeit der Chinesen auf einen jungen Asiaten namens Andy Chu, einen Computerspezialisten der Firma Securicom, der am Abend von Byrons Tod bei ihm gewesen war. Chu lag im Krankenhaus, vom FBI bewacht. Boonie zufolge waren die Chinesen wirklich scharf auf ihn, und Chu redete sich vor Boonie mächtig was zusammen, um nicht überstellt zu werden. Boonie sagte, wenn Chu weiter redete, würde er ihn vielleicht vor den guangbo schützen können. Kate vermutete, dass Boonie den Jungen, der in der Galleria in gewissen Grenzen eher eine unschuldige Geisel gewesen zu sein schien, langsam lieb gewann.
    Charlie Danzigers Beerdigung war fast schon wieder vergessen – man hatte ihn in allen Ehren begraben und Mavis Crossfire hatte ihm eine wunderschöne Grabrede gehalten.
    Beau Norlett war dort gewesen, im Rollstuhl, aber auf dem Wege der Besserung und mit der Aussicht auf Wiedereingliederung ins CID – erst einmal ein Bürojob – in einem Monat.
    Was den Bankraub von Gracie anging, hieß es offiziell, Charlie Danziger habe nichts damit zu tun gehabt – alles wurde Coker angehängt – der noch immer vermisst wurde, gemeinsam
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