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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr
Autoren: Carsten Stroud
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keine Beurkundung seiner Geburt.«
    »Dieser Junge ist im April 1999 empfangen worden, im Krankenzimmer von Abel Teague im Hospiz Gates of Gilead in Sallytown. Es handelte sich nicht um eine Transaktion in gegenseitigem Einverständnis. Der Junge ist das Ergebnis wiederholter und brutaler Vergewaltigungen. Den Namen seiner Mutter kenne ich nicht. Man hat sie neun Monate lang in dieses Zimmer eingesperrt. Nachdem sie den Jungen zur Welt gebracht hatte, haben Abel Teagues Hüter sie umgebracht. Abel ist ein grauenvoller Mann. Es ist Glynis Ruelle gelungen, ihn zur Ernte zu bringen, dort leidet er. Er sehnt sich nach einer Fluchtmöglichkeit. Er möchte wieder unter den Lebenden weilen. Nun, da dieser Junge fast erwachsen und der Erbe großer Reichtümer ist, möchte Abel Teague zurückkehren und im Körper dieses Jungen wieder zum Leben erwachen. Das Wesen in dem Jungen hilft ihm dabei.«
    »Aber das müssen wir verhindern!«
    »Ja. Das müsst ihr. Und es ist leicht getan.«
    »Wie?«
    »Bringt ihn um.«
    »Wie bitte?«
    »Ihr Freund hier hat eine Waffe. Bringt diese Kreatur um, und alles hat ein Ende. Das Teil des Wesens, das in ihr wohnt, wird sich auflösen und verschwinden. Die Hüter, die das Wesen erschaffen hat, werden vergehen. Abel Teague wird bleiben, wo er ist, als Teil der Ernte.«
    »Wir können ihn nicht einfach umbringen !«
    »Ihr habt keine andere Wahl.«
    Delia blickte Lemon an.
    »Sie müssen stark sein, junger Mann. Der Frau zuliebe und dem Jungen. Tun Sie es. Jetzt!«
    Lemon zögerte, dann ging er zu Rainey hinüber und legte ihm seine Pistole an den Kopf. Tief im Inneren seines Schädels hörte Rainey, wie
Cain
zu zischen begann, wie eine Schlange, die in der Falle saß. Rainey schloss die Augen und wartete.
    Alles war besser als das hier.
    Kate schrie Lemon an, er solle aufhören.
    Das tat er nicht.
    Lemon spannte den Hahn und drückte die Mündung fest auf. Kate ging durch den Raum auf Lemon zu.
    »Woher willst du wissen, dass diese Frau real ist, Lemon?«
    Lemon blickte zu Delia hinüber.
    Delia Cotton nickte Lemon zu.
    »Vielleicht hat sie recht. Ich habe nun schon eine Weile den Verdacht, dass ich tot sein könnte. Die Zeit hat so ihre Art, um mich herumzufließen, und sie ist nicht immer dort, wo ich dachte, dass ich sie zuletzt gesehen habe. Aber das ist nicht wichtig. Das Ding in dem Kind muss ausgetrieben werden. Es gibt keinen anderen Weg.«
    Hannahs Hörgerät.
    »Hör zu, Lemon. Vielleicht gibt es doch noch einen anderen Weg.«
    »Es gibt keinen anderen Weg«, sagte Delia leise.
    Kate bannte seinen Blick mit ihren Augen.
    Er kam zur Besinnung.
    Vielleicht hatte sie recht.
    Vielleicht gab es wirklich einen anderen Weg.
    Lemon nahm die Mündung von Raineys Schläfe. Die ganze Zeit über hatte Rainey nicht mit der Wimper gezuckt und keinerlei Emotionen gezeigt.
    Delia wartete, bis Kate sie anblickte.
    »Du tust mir leid, Kate. Du begehst einen schweren Fehler, und das wird deine Familie noch bereuen. Aber es ist geschehen. Und jetzt entfernt diese Kreatur bitte aus meinem Haus.«
    Sie blickte Rainey an und er erwiderte ihren Blick.
    »Hör, du, die du in seinem Körper wohnst, der Zugang ist verschlossen. Verschlossen und verriegelt und ich bewache ihn. Komm nie wieder hierher, Kreatur, sonst werde ich dir ein Ende machen.«

Nein wirklich, Harvill, das wäre doch nicht nötig gewesen!
    Es war ein herrlicher wolkenloser Montagabend mit klarer Sicht, und der Blick über den Fountain Square war besonders schön. Delores stand an der Fensterwand im Wohnzimmer ihrer Suite auf dem Pinnacle Floor des Memphis und ließ den Blick über das Glitzern und Funkeln der Lichter der Stadt in der kühlen Herbstluft schweifen. Sie trug eines der kleinen Schwarzen von Coco Chanel, weil sie eben vom Gedenkgottesdienst für den armen Frankie kam, wo eben die Novene, für die Mr   Endicott freundlicherweise bezahlt hatte, gebetet worden war, im mittelalterlichen Ambiente einer voll besetzten katholischen Kathedrale.
    Nun gönnte sie sich einen belebenden Gin Tonic und bewunderte das Panorama. Aber sie konnte sich nicht ganz entspannen. Oben an der Ranch im Vorgebirge war es nicht gut gelaufen. Es war sogar ausgesprochen schlecht gelaufen, wie man sagen konnte.
    Sie hatte nicht nur vier nette junge Männer verloren, die in ihren Diensten standen, sondern auch ihren Neffen Manolo, dem es irgendwie gelungen war, sich während dieses Fiaskos das Gesicht wegschießen zu lassen, und jetzt lag er in einem Blechtrog
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