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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees
Autoren: Evelyn Holmy
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legt eine Hand übers Herz auf ihrer rechten Seite.
„Der Ring soll nicht nur Symbol meiner unendlichen Liebe für dich sein. Er ist
ab heute auch Sinnbild meiner Treue.“
    Er lächelt und betrachtet den
Ring. „Er soll mich gemahnen, nie wieder daran zu zweifeln.“
    „Und mich, Treue auch im Geiste
zu bewahren.“
    Er nickt nachdrücklich, kommt
jedoch nicht umhin, ihre Hand auf ihrer rechten Seite verwirrt zu mustern.
    Sie bedenkt es mit einem
wohlweißlichen Lächeln. „Ich musste erst mühsam lernen, wo es wahrhaft sitzt“,
bekennt sie zu seiner sichtlichen Überraschung.
    Nachdenklich nimmt er ihre Hand
und hält sie.
    Sie betrachten wieder ihr Kind
und blicken der Zukunft zuversichtlich entgegen. Die Kleine ist erschöpft
eingeschlafen und lächelt. Es ist ihr erstes Geschenk. Das schönste, das sie
ihnen machen kann.

Nachwort
    Die
Personen der Handlung sind bis auf König Edward und die Namen der in der
Schlacht erwähnten Barone frei erfunden. Henry Percy, erster Earl of
Northumberland, lebte erst 27 Jahre später.
    Die Schlacht von Bannockburn
hat sich ähnlich zugetragen, wie nach bestem Vermögen beschrieben. Es war das
entscheidende Gefecht im langjährigen schottischen Unabhängigkeitskrieg gegen
England, sollte diesen aber noch nicht beenden. Denn erst 14 Jahre später
erkannten die Engländer Schottlands Unabhängigkeit offiziell an, was dem Land
endlich die langersehnte Freiheit brachte. Zumindest für etwa die nächsten 300
Jahre.
    König Edward II persönlich
brachte die Schlacht wenig Glück. Es bestätigte ihn nur mehr als unfähigen
Herrscher, schränkte seine königlichen Rechte gegenüber der Opposition nur noch
stärker ein. Gegen seine durch Günstlingswirtschaft unbeliebt gewordene
Herrschaft rebellierte etwa 10 Jahre später gar die eigene Familie. Denn er
erhob seine Günstlinge nicht nur in bedeutende politische Ämter, sondern lebte
seine Homosexualität, eine im Mittelalter schwere Sünde, unverhohlen mit diesen
aus. Nachdem er schließlich zu Gunsten Edwards III, seines minderjährigen
Sohnes, abdankte, bestanden offenbar noch rechtliche Probleme. Denn seit den
Normannenkönigen war Edward II der erste englische König, der durch Absetzung
entmachtet wurde. So erfuhr er in Gefangenschaft einen gewaltsamen, äußerst
unrühmlichen Tod. Die Königin lieferte ihn absichtlich der Willkür seiner
Wärter aus, um sein Ende herbeiführen zu lassen. In Anspielung auf seine
homosexuellen Neigungen rammte man ihm daraufhin eine glühende Eisenstange
durch den Anus in die Gedärme. Durch ein abgesägtes Kuhhorn hindurch,
wohlgemerkt. Denn man wollte keine Spuren hinterlassen.
    Zu seiner Verteidigung seien
auch die Stimmen erwähnt, die fanden, er wäre seiner Zeit in schöngeistiger
Hinsicht weit voraus gewesen. Nicht zuletzt war er wohl Opfer seines
charismatischen Vaters, Edward I „The Longshanks“, des Mannes, der durch seine
grausamen Schottlandfeldzüge einen solchen Haß in den Herzen der Schotten
schürte, dass dieser noch Generationen überdauern sollte.
    Der Verfasser von „Greensleeves“
ist unbekannt. Auch wenn behauptet wird, das Lied entstamme der Feder von
Heinrich VIII, so geht es doch vermutlich auf die viel früher anzusetzende,
erstaunlich hoch entwickelte Sangdichtung der Troubadoure zurück, jenen
provenzalischen Dichtern und Sängern des 12. und 13. Jahrhunderts, aus der sich
der europäische Minnesang entwickelte. Im Laufe der Zeit dichtete man offenbar
immer neue Strophen hinzu, jene im Buch wurden von mir frei übersetzt und
passend zur Geschichte gewählt. Die Weise zählt zu den schönsten und
meistgesungenen Liebesliedern überhaupt. Sie wurde in heutiger Zeit von
etlichen bekannten Musikern wieder neu vertont.
    Dass ein adliger Dienstherr
Vorrecht auf die erste Nacht einer frisch vermählten Unfreien („ius primae
noctis“) gehabt hätte ist im geschichtlichen englischen Alltag wohl nicht
eindeutig belegt. Vielen Historikern gilt es als ein generelles Ammenmärchen.
Doch selbst wenn. Es passt einfach zu gut in die vorliegende Geschichte.
    Die
wenigen zitierten Bauernregeln wurden vor allem dem hundertjährigen Kalender
entlehnt, der auf Wetterbeobachtungen im südlichen Deutschland des 17.
Jahrhunderts beruht. Sie können also nicht auf das mittelalterliche England
bezogen werden, welches sich zur Zeit der Handlung des Buches wie ganz Europa
am Ende der sogenannten Mittelalterlichen Warmzeit befand. Auf diese folgte die
„Kleine Eiszeit“, als deren
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