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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees
Autoren: Evelyn Holmy
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des Lebens. Wir Christen nennen es auch Aura. Es ändert ständig seine
Farben. Je nachdem, was man soeben fühlt oder ob man eine Krankheit durchmacht,
in welchem geistigen, körperlichen und seelischen Zustand man sich befindet.
... Ich kann dich lehren, aus den verschiedenen Farbzusammensetzungen
Krankheiten der inneren Organe abzulesen.“ Sie lässt ihre Worte auf Joan
einwirken. Dieser steht das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. „Die Aura der
Heilkräuter stehen in direktem Zusammenhang mit den Farben der Krankheiten. ...
Unsere Ahnen wussten das natürlich.“ Sie lacht. „Stell dir vor, sie hätten die
oft vielfältigen Wirkungen jedes Krautes erst langwierig ausprobieren müssen.
Ihre Bauchschmerzen wären immens gewesen.“
    Joan grinst. Es leuchtet ihr
ein.
    „Die Heilmittel sind von Gott
gewiesen. In allen seinen Geschöpfen, ganz gleich, ob in Baum, Kraut, Frosch,
Krähe, Gewürm oder sonstigem Geziefer, liegen geheimnisvolle Heilkräfte
verborgen, von denen niemand weiß, wenn sie ihm nicht von Gott selber offenbart
wurden. Wenn du erst im Einklang mit dem Sehen bist, ist dein Wissen nahezu
unerschöpflich. Du erkennst dann mit Leichtigkeit anhand der Farben, welches
Kraut gegen welche Krankheit gewachsen ist. Und nicht nur das. Wenn du deine
Umgebung mit offenen Augen beobachtest, lernst du, die Zusammenhänge zu
begreifen. Dann findest du auf jede Frage eine Antwort, findest zu Erleuchtung
und Gott.“
    „Das hört sich zu einfach an“,
wendet Joan ein.
    „Das IST es. Es ist die
Schöpfung Gottes, die sich dir offenbart und in die du bisher einen kleinen
Blick werfen durftest. Gott hat alles ganz einfach eingerichtet. Er hat uns nur
zur Strafe dafür, dass wir sein Werk hinterfragen, statt ihm zu vertrauen,
geblendet. Wir müssen das Sehen erst wieder erlernen, um seine unendliche
Weisheit schätzen und preisen zu können.“
    Joan weiß tief in ihrem Herzen,
dass es wahr sein muss. Alles beginnt, einen Sinn zu ergeben.
    „So verschmelze dich mit
Brian“, fordert Gwen sie auf.
    Joan atmet durch und äugt zu
Besagtem, der sich in tiefer Meditation unter leisem Singsang vor und zurück
wiegt.
    „Das Aurasehen ist erst der
Anfang, Joan“, raunt Gwen. „Es steht zu Beginn des Schauens. Ich weiß, dass
dein Geist reif ist. Die sehr hellen Farben deines zumeist strahlend grünen
Wesenslichtes verraten es mir.“ Sie legt ihr für kurz eine Hand auf die Brust.
Die rechte, wohlgemerkt. „Du strahlst im Lichtgrün deines Herzens, in der Farbe
der göttlichen Kraft, die aus der Ewigkeit kommt und die alles Leben in Liebe
erschafft.“
    „Es ist grün? ... Wie meine
liebste Farbe“, äußert Joan erstaunt.
    „So grün wie die grünende
Lebenskraft der Natur, durch welche diese zu Blüte und Frucht kommt. Es ist
nicht von ungefähr deine Lieblingsfarbe. Du strahlst sie aus und du suchst und
brauchst sie, sehnst dich nach ihr. Nach der Grünheit, der Urkraft des
aufquellenden Lebens, aus der alle Schönheit dieser Welt geschaffen ist, aus
der die Liebe wie ein Hauch entspringt und die den gesunden, heilen Leib
gewährt.“ Gwen hebt nachdrücklich den Zeigefinger. „Nach der Kraft also, die
heilt. Die ein Heiler nutzen kann und muss und mit der ich dich zu heilen
lehre.“ Sie nimmt den Finger mit einem Lächeln wieder herunter. „Es ist die
Kraft, die unseren Geist in die Weite der Welt führt. Welche Weisheit in unsere
Herzen weht und mit dieser die Freude des Lebens.“ Bedächtig legt Gwen die
kleine Trommel beiseite, ohne Joan aus den Augen zu lassen. „Auch wenn dir noch
einiges zum völligen inneren Gleichklang fehlt, dein Geist ist zu weitaus mehr
geschaffen. Das ist mir schon seit Langem klar. Nur entwickelte er sich
rascher, als ich für möglich hielt. Es bestätigt meine Annahme, dass jede echte
Heilung wieder zum ursprünglichen Lichtzustand des menschlichen Körpers führt,
den er vor dem Sündenfall innehatte.“ Auf Joans angespannte Miene hin lächelt
sie geheimnisvoll. „Ich werde dir einen Vorgeschmack geben. Es wird nur ein
einziges Mal geschehen, da es dir eine Entscheidung erleichtern soll.“
    „Eine Entscheidung?“
    Gwen nickt. „Du wirst
entscheiden, ob du dich fortan darum bemühen willst, ein solches Sehen in die
Schöpfung aus eigener Kraft zu erlangen.“
    Joan atmet nervös durch.
    „Habe keine Furcht.“
    Gwen legt ihr unversehens eine
Hand gegen die Stirn. Was dann mit ihr geschieht, raubt Joan den Atem. Es hat
nichts mehr mit der Welt zu tun, die ihr seit
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