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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda
Autoren: Liaty Pisani
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stationiert werden sollen. Die vergebenen
Aufträge beinhalten Organisation, Überwachung, Transport von Rüstungsgütern,
Material und Ausstattung für operative und unterstützende [390]  Dienste,
Durchführung und Verwaltung von Umweltschutzmaßnahmen und Kontrolle giftiger
Substanzen. Unser Freund hat beste Beziehungen.«
    »Und könnte
sich hochentwickelte Waffen besorgen«, kommentierte Stuart.
    »Ja«, sagte
Alimante. »Trapani kann haben, was er will und wann er es will, ohne in den
Lagern von anderen herumstöbern zu müssen. Aber wie dem auch sei, die
Interessen des Paten und die der amerikanischen Elite könnten unter diesen
Umständen übereinstimmen. Mit einem Anschlag würde Matteo Trapani seine Rache
zum Abschluss bringen, und die Amerikaner würden einige unbequeme Zeugen
loswerden, die peinliche Dinge berichten könnten. Leider ist es in unserem Interesse,
dieses Pack zu retten.«
    »Ich
glaube, es ist überflüssig, die Brücke nach verstecktem Sprengstoff
abzusuchen«, wandte Ogden ein.
    »Warum?«,
fragte Alimante.
    »Wenn ich
Trapani wäre, würde ich vom Meer aus angreifen.«
    »Aber das
Meer wird von den Sicherheitskräften strengstens kontrolliert, es wimmelt von
Wachbooten, ohne die des Hafenamts und der Finanz- und Staatspolizei
mitzuzählen.«
    »Eben«, gab
Ogden zurück. »Wir sind in Sizilien, das ist sein Territorium, wo er sich
leicht ein Wachboot und vielleicht sogar eine Boden-Luft-Rakete besorgen kann,
eine transportable Version vom Typ Fire-and-Forget oder auch etwas Größeres.
Wir müssen in diese Richtung ermitteln und den Italienern sagen, sie sollen
wenigstens die GPS aus den Autos der Kolonne
herausnehmen. Das Beste wäre, die Zeremonie abzusagen.«
    [391]  »Wie es
scheint, will der Präsident der Republik nichts davon hören. Wer weiß,
vielleicht wünscht er sich einen Heldentod«, meinte Alimante ironisch.
    »Dann
bleibt uns nichts anderes übrig, als die Bootsdepots der Hafenpolizei zu
durchsuchen«, sagte Stuart. »Wenn Trapani ein Boot gestohlen und die Mannschaft
ersetzt hat, müssten wir ein paar gefesselte und geknebelte Leute oder sogar
Tote finden. In diesem Fall wären wir sicher, dass der Angriff vom Meer kommt.«
    »Es ist
schon ein Uhr, in weniger als einer halben Stunde beginnt die Zeremonie, wir
müssen uns beeilen«, sagte Ogden. »Wir fahren jetzt zum Depot des Hafenamts.
Und Sie teilen den Italienern mit, sie sollen alle Boote, die in einem Umkreis
von fünf Kilometern auf dem Wasser sind, kontrollieren. Es ist ein fast
chancenloses Unterfangen, aber man kann nichts anderes tun.«
    »Einverstanden.
Ich werde noch die Hafensicherheit und die Wasserschutzpolizei kontaktieren, um
die Überwachung verstärken zu lassen, und Soldaten zur Kontrolle der anderen
Depots schicken. Wir bleiben in Kontakt.«
    »Eine
letzte Sache«, sagte Ogden. »Bevor die Kolonne über die Brücke fährt, müssen
Sie den Befehl geben, aus der abgesperrten Zone sowohl die Zuschauer als auch
die Sicherheitsleute zu evakuieren. Und die Wachboote auf dem Meer sollen sich
ebenfalls von der Brücke fernhalten.«
    »Das wird
schwieriger werden«, wandte Alimante ein.
    »Sie müssen
es versuchen. Ich glaube nicht, dass Sie das Leben unschuldiger Menschen auf
dem Gewissen haben wollen, wenn etwas passieren sollte.«
    »Ich werde
mein Möglichstes tun.«

[392]  62
    Obwohl
Alimante die für die Sicherheit zuständige Einsatzleitung über die Möglichkeit
eines Attentats unterrichtet hatte, weigerte sich der Präsident kategorisch,
die Zeremonie abzusagen. Er schrie herum, dass die Überwachung zu Lande, zu
Wasser und in der Luft mit den zur Verfügung stehenden hervorragenden
technischen Möglichkeiten ausreiche, jede Gefahr abzuwehren. Er sage doch kein
Ereignis ab, das in die Geschichtsbücher eingehen werde.
    Nach diesem
Wutanfall, der den ganzen Stab einschüchterte, hatte niemand mehr den Mut, dem
Präsidenten zu erklären, dass trotz sorgfältigster Kontrollen die Möglichkeit
eines erfolgreichen Anschlags nie auszuschließen sei und nur die Absage der
Zeremonie die totale Sicherheit gewähre. Am Ende gab jedoch jemand zu bedenken,
die Warnung vor einem möglichen Anschlag könne Panik in der Stadt auslösen, und
zur Erleichterung aller verzichtete man darauf.
    Gegen ein
Uhr wurde die Schwüle unerträglich, und die schwache Brise, die bis dahin ein
wenig Erleichterung gebracht hatte, legte sich, um sich dann zu drehen. Der
blaue Himmel nahm eine weißliche Färbung an, und hinter
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