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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda
Autoren: Liaty Pisani
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und zufrieden als Lorenzo Malacrida
weiterleben: Ende des Mafiamärchens. Den alten Branca habe ich vergessen: Der
lacht sich in der Hölle sicher ins Fäustchen.«
    Die beiden
Agenten wandten dem Meer den Rücken zu und gingen die Mole entlang.
    In diesem
Moment läutete Ogdens Handy. Es war Alimante.
    »Wo sind
Sie?«, fragte er.
    »Auf dem
Rückweg. Wir haben uns das Schauspiel live angesehen.«
    »Tja…«,
Alimantes Ton schien fast belustigt. »Auch der Zorn der Elemente ist noch über
diesen Schwachkopf hereingebrochen. Besser so, mir ist lieber, ich muss mich
nicht mit ihm abgeben. Trapani dagegen hätte sich das mit der Rakete nicht
herausnehmen dürfen«, fügte er, wieder ernst, hinzu.
    »Mir
scheint, das ist kein Grund zur Beunruhigung«, sagte Ogden. »Matteo Trapani
wird seinen Tod vortäuschen, für immer Lorenzo Malacrida werden und sich in
Zukunft hüten, etwas Unbeherrschtes in dieser Art zu tun. Im Grunde müsste ein
Ästhet wie Sie ihm dankbar sein, dass er die Brücke zerstört hat.«
    »Gewiss.
Ich will aber trotzdem, dass er an seine Pflichten erinnert wird. Kümmern Sie
sich darum, so wie Sie es [404]  für richtig halten. Ich bin schon auf dem Flug
nach Turin, ein zweiter Privatjet steht am Flughafen für Sie bereit. Gute
Reise.«
    Ogden und
Stuart stiegen in den von Franz gelenkten BMW ,
und der Wagen fädelte sich in den Verkehr ein. Dank der Sonderausweise, über
die sie verfügten, gelang es ihnen, die Polizeisperren ohne große Probleme
hinter sich zu bringen und aus der Hafenzone herauszukommen. Als sie auf die
Via Garibaldi einbogen, waren sie jedoch gezwungen, im Schritttempo zu fahren,
und bald standen sie im Stau.
    Ogden
betrachtete zerstreut den barocken Palazzo, dem gegenüber sie zum Stehen
gekommen waren, als er sah, wie eine elegante Frau aus dem Eingang gelaufen kam
und sich erschrocken umschaute. Gleich darauf tauchte aus demselben Haus ein
Mann auf und packte sie am Arm.
    »Ist das
nicht Signora Malacrida?« Ogden zeigte auf die Frau.
    Stuart
nickte. »Ja, und sie scheint in Schwierigkeiten zu sein. Los! Franz, halte dich
bereit.«
    Die Agenten
stiegen aus und gingen auf die beiden zu. Sobald der Mann sie sah, schob er
seine Hand unter die Jacke, doch Ogden kam ihm zuvor.
    »Halt!«,
befahl er ihm auf Italienisch und zog seine Pistole. »Weg von der Frau, Waffe
auf den Boden! Aber schnell!«
    Der Mann
gehorchte, während Stuart ihn packte, seine Arme auf den Rücken bog und ihm
Handschellen anlegte. Ogden steckte die Pistole wieder ein, um nicht die
Aufmerksamkeit der Polizei, die an jeder Ecke der Stadt präsent war, auf sich
zu ziehen.
    Der
Italiener versuchte sich zu befreien, doch Stuart [405]  rammte ihm ein Knie in die
Nierengegend, was ihn gleich ruhigstellte.
    »Was
wolltest du von der Signora?«, fragte er ihn.
    »Das geht
euch nichts an.«
    Ogden
wandte sich an Trapanis Frau: »Betta Malacrida?«
    »Ja«,
flüsterte sie verwirrt. »Kennen Sie mich?«
    »Wir sind
von der Polizei«, log er und zeigte ihr einen Ausweis des Zentralen
Einsatzdienstes SCO , mit dem die Italiener jeden
Agenten des Dienstes versorgt hatten. »Können wir etwas für Sie tun?«
    Betta sah
Ogden unsicher an. »Ich brauche ein Taxi zum Hotel. Ich muss mein Gepäck holen
und zum Flughafen fahren.«
    »Machen Sie
sich keine Sorgen, wir bringen Sie hin. Kommen Sie«, sagte Stuart, fasste sie
sanft am Ellbogen und führte sie zu ihrem BMW .
    Nach einem
Augenblick des Zögerns ging Betta mit ihm. Sie hatte keine große Wahl. Elvira
war gegangen, nachdem Lorenzo sie ohne besondere Umstände davongejagt hatte,
und sie war in der fremden Wohnung zurückgeblieben, umgeben von zwielichtigen
Typen, die in besten Beziehungen zu Lorenzo zu stehen schienen, und gepeinigt
von dem Verdacht, dass ihr Mann etwas mit dem Anschlag zu tun haben könnte.
    Vergebens
hatte sie ihn um Erklärungen gebeten. Lorenzo hatte nur gesagt, sie sei ja wohl
verrückt. Nach einem heftigen Wortwechsel war es ihr gelungen, die Dachwohnung
zu verlassen, doch dieser Mann war ihr gefolgt und wollte sie offensichtlich
zwingen zurückzukehren.
    Ogdens
Stimme unterbrach ihre Gedanken.
    [406]  »Du bist
ein picciotto von Trapani, stimmt’s?« Es war eine Feststellung,
keine Frage.
    »Das wirst
du bereuen!«, zischte der andere hasserfüllt.
    »Klar
doch!«, rief Ogden amüsiert aus. Dann nahm er sein Handy und tippte eine Nummer
ein. Als der Pate sich meldete, gab er ihm keine Zeit zu sprechen.
    »Rufen Sie
den Mann zurück, der Ihrer
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