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Die Rose von Byzanz

Die Rose von Byzanz

Titel: Die Rose von Byzanz
Autoren: Julie Gordon
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nicht aufpasst, werden die beiden Euch Übles antun“, gab Kallistos zu bedenken. Er hielt den Kopf gesenkt, den Rücken unnatürlich gekrümmt. Er sah aus, als wollte er sich im nächsten Moment zu Boden werfen, damit der Purpurgeborene über seinen Körper schreiten konnte, wenn es ihm beliebte.
    „So? Das klingt höchst interessant.“ Der Kaiserbruder winkte den Warägern, sie sollten Ise loslassen. „Und nun beweg dich, Wasserelfe.“
    Ise machte zwei unsichere Schritte, und als Konstantin wohlwollend nickte, schritt sie einmal zum anderen Ende des Saals und kam zurück. Ihre Hüften wiegten sich verführerisch, und als sie wieder vor dem Purpurgeborenen stand, wagte sie sogar ein zaghaftes Lächeln.
    „Durchaus hübsch. Erzählt mir mehr von ihr.“ Während Ise stehen blieb, umkreiste er sie wie ein Raubtier seine Beute.
    Sogleich war Kallistos an seiner Seite. „Ihr werdet Gefallen an ihr finden“, versicherte er. „Ich fand sie im Frankenreich an einer Quelle, an der sie saß und weinte, da sie verzaubert worden war und nicht in das Reich der Wassernymphen zurückkehren konnte. Sie flehte mich an, sie mitzunehmen und ihr ein neues Zuhause zu geben. Wie könnte man ihr widerstehen?“
    „Ihr habt recht, sie ist hübsch. Ist sie bereits im Liebesspiel unterwiesen?“
    „Alle vier Mädchen sind, das versichere ich Euch, noch völlig unerfahren und warten begierig darauf, von Euch eingeritten zu werden.“
    Johanna wurde übel. Es war nicht das erste Mal, dass Kallistos so redete. Aber mehr als sonst wünschte sie sich, ihre Fesseln abzuschütteln und diesem Kriecher an die Gurgel zu gehen, weil er sie und die anderen Mädchen nicht wie Menschen behandelte, sondern wie eine teure Ware, die er anpries.
    Aber genau das sind wir für ihn.
    Sie wollte nicht darüber nachdenken.
    „Hm. Sie gefällt mir.“ Konstantin blieb vor Ise stehen. Er nahm ihr Kinn in die Hand, drehte ihren Kopf nach links und nach rechts. „Sie sieht sauber aus. Keine Krankheiten?“
    Kallistos lachte rau. „Habt Ihr schon mal erlebt, dass eine Wassernymphe krank wird?“
    „Ich möchte mich trotzdem davon überzeugen, dass sie unversehrt ist. Zieh dich aus“, befahl er, und seine samtige Stimme war plötzlich scharf wie ein Schwert.
    Ise kreuzte schützend die Arme vor ihrem Körper. Sie zog den Kopf zwischen die Schultern und machte sich so klein wie möglich.
    „Hast du nicht gehört?“ Kallistos trat zu ihr und baute sich drohend vor ihr auf. Seine Fäuste in die Seiten gestemmt maß er sie mit verachtendem Blick. „Los, zieh dich aus!“ Seine Stimme war schrill, und in seiner Wut, weil Ise ihm nicht gehorchte, zerriss er kurzerhand die Tunika. Zufrieden machte er einen Schritt beiseite. Ise stand mit nacktem Oberkörper vor dem Kaiserbruder. Sie verschränkte die Arme, um ihre knospenden Brüste vor den Blicken der Anwesenden zu verbergen.
    „Nimm die Arme herunter, mein Nymphchen.“ Beinahe zärtlich klang die Stimme des Kaiserbruders. Zu Johannas Überraschung ließ Ise langsam die Arme sinken. Ihre Freundin war normalerweise ein viel zu großer Hasenfuß, um sich nackt zu zeigen. Lieber ließ sie sich verprügeln.
    „Ah, ich sehe, was Ihr meint.“ Geradezu andächtig umrundete Konstantin sie. Er studierte Ise genau.
    Johanna wusste, was er sah, obwohl Ise mit dem Rücken zu ihr stand. Ihre Freundin und sie hatten früher oft gemeinsam im Fluss gebadet und dabei keine Scheu gezeigt. So hatte Johanna bei Ise beobachten können, wie sich ihre Weiblichkeit entfaltete. Die kleinen, wohlgeformten Brüste hatte Johanna immer bewundert. Ihre waren im Vergleich dazu viel größer und üppiger.
    „Schön“, flüsterte der Purpurgeborene. Er trat dicht vor Ise und streckte die Hand aus. Sanft fuhr er über Ises Brust und strich hinab zu ihrem Bauchnabel. Ise rührte sich nicht.
    „Ich nehme sie.“
    In Kallistos’ Augen glomm die Gier auf. „Sie ist nicht billig.“
    „Seid versichert, ich bin in der Lage, jeden Preis zu zahlen.“ Es schien Konstantin zu ermüden, über den Preis zu verhandeln. Er winkte Eirik heran, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. „Zahl ihm, was er will. Und dann soll er die anderen Mädchen fortbringen. Sie langweilen mich, sie sind so gewöhnlich.“
    Johanna konnte sich nicht länger bezähmen. „Nein!“, schrie sie und sprang vor. Sie stolperte und fiel vor dem Kaiserbruder auf die Knie. „Nehmt mich auch“, flehte sie, einem plötzlichen Impuls folgend. „Ich werde
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