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Die Rose von Byzanz

Die Rose von Byzanz

Titel: Die Rose von Byzanz
Autoren: Julie Gordon
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damit leichter wird“, sagte er leise.
    Erleichtert nickte sie. Tränen schossen ihr in die Augen. Auch das war nicht beabsichtigt, doch schien es den Waräger darin zu bestätigen, dass er das Richtige tat.
    „Keine Sorge“, flüsterte er, als er sich vorbeugte. Seine Arme legten sich um ihren Körper, die Hände lösten die straffen Fesseln. „Gleich geht es dir besser.“
    Sie gab sich dieser ungeschickten Umarmung hin. Er zog und zerrte an dem Strick, und der Moment, als er sich löste und das Blut in ihren Händen zu zirkulieren begann, raubte ihr beinahe die Besinnung. Sie gab einen erstickten Schmerzlaut von sich und sank gegen seine breite Brust.
    Seine Arme umfingen ihren Körper und hielten sie länger fest als nötig. Schon bald schwand der plötzliche Schmerz. Sie wollte sich aus seiner Umarmung befreien, doch er ließ sie nicht los, sondern streichelte sanft ihren Rücken.
    Da gab sie sich der Geborgenheit hin, die sie bei ihm fand. Sie schloss die Augen und vergaß für den Moment, wo sie war und wie sie hierhergekommen war. Ihr Herz pochte unnatürlich laut, und ihre Sinne waren geschärft. Sein Atem strich über ihre Haut, und dann … spürte sie seine Lippen, die sich behutsam auf ihre Schulter drückten. Durch den Stoff setzte seine Berührung ihren Körper in Flammen. Sie wimmerte, wollte die Arme um ihn schlingen, doch jetzt fühlten sich ihre Arme so schlaff an wie das Gedärm des Schlachtviehs, das sie im Spätherbst stets in heißem Wasser auskochten und auswuschen.
    Sie schluchzte auf. Sogleich ließ er sie los. Er wirkte seltsam betroffen.
    „Verzeih“, flüsterte er. „Ich wollte dir nicht zu nahe kommen, es ist nur …“
    „Es … fühlte sich gut an“, flüsterte sie. Schon wieder verspürte sie Durst, doch würde sie sich gedulden müssen, bis sie das Ziel erreichten. Und sobald sie gezwungen wurde, die Sänfte zu verlassen, musste der Waräger – sie erinnerte sich, er hieß Eirik, warum nannte sie ihn nicht so? – ihr die Fesseln wieder anlegen.
    Sie durfte ihr wahres Ziel bloß nicht aus den Augen verlieren. Flucht. Sich nicht aufgeben, sich nicht in das Schicksal fügen.
    Ihre Worte ließen ihn lächeln.
    „Du hast dich schon wieder entschuldigt“, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu.
    Er drehte den Kopf beiseite. „Es kommt mir nicht gehörig vor, ein Mädchen in deiner Situation so schamlos auszunutzen. Aber …“
    „Deine Lippen fühlten sich gut an“, fügte sie hinzu, ohne ihn ausreden zu lassen. „Ich mag es, wie du mich berührst.“ Das war nicht mal gelogen. „Vorhin auf dem Podest …“
    Er verstand, was sie meinte. Sacht beugte er sich vor und legte seine Hand an ihre Wange. Sie neigte den Kopf, schmiegte sich in die Hand.
    Sein Gesicht war ihrem ganz nah. „Du bist keine Feuerhexe“, flüsterte er. Die Finger fuhren langsam ihre Wange hinab, verharrten am Ausschnitt ihrer Tunika. Johannas Atem beschleunigte sich. Jetzt! Jetzt musste sie ihn von sich stoßen, da er am wenigsten damit rechnete, und im nächsten Moment wäre sie aus der Sänfte gesprungen und im Gewühl untergetaucht …
    Doch sie lehnte sich in den Kissen zurück, rutschte etwas tiefer, sodass sich der Saum ihrer Tunika hochschob. Allein seine Berührung ließ sie alles um sich vergessen. Weglaufen? Wovor? Vor diesem Mann, der sich jetzt, mit einer Hand auf ihrer Polsterbank aufgestützt, vorbeugte und mit der anderen Hand langsam über ihre Tunika hinabstreichelte …
    Sie schnappte nach Luft, als seine Hand ihre Brust unter dem Stoff berührte. Als die Finger sich um die Brust schlossen und sie spürte, wie ihr Nippel hart wurde. Sanft rieb er über den Stoff. Johanna schloss die Augen und gab sich ganz den köstlichen Empfindungen hin, die ihren Körper durchfluteten.
    „Du bist zu sinnlich, um eine Hexe zu sein.“ Seine Stimme war wie seine Hand – rau, geschickt, verführerisch. Schon wanderte die Hand tiefer. Johanna seufzte leise. Er lächelte. Wenn er lächelte, wirkte sein kantiges Gesicht so anders. Nicht so streng. Dann glättete sich die sonnengebräunte Haut. Und seine Zähne leuchteten auf, strahlend weiß wie aus Elfenbein geschnitzte Perlen, die an einer Kette aufgezogen waren.
    „Soll ich aufhören?“
    Sie schüttelte den Kopf. Er schien nichts anderes erwartet zu haben, denn schon im nächsten Moment schob sich seine Hand unter den Saum ihrer Tunika und fuhr warm an der Innenseite ihres Schenkels hinauf.
    Sie streckte die Hand nach ihm aus. Kein Gedanke
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