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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure
Autoren: Larry Niven
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paar Dutzend Gattungen der Ringwelt.
    Kawaresksenjajok wandte sein Gesicht ab. Harkabeeparolyns Gesicht war hart wie Stein. Sie sagte: »Tue, was du tun mußt.«
    Er sagte ihnen, was er tun mußte: »Das Steuersystem der Ringwelt ist nur noch zu 5 Prozent einsatzfähig.«
    Chmeee wartete.
    »Der Betriebsstoff für die Steuerdüsen sind heiße Protonenströme, die von der Sonne stammen. Die sogenannten Sonnenwinde.«
    Der Puppetier sagte: »Ah! Wir fackeln die Sonne an, um die Betriebsstoffversorgung um den Faktor zwanzig zu erhöhen. Die Lebensformen unter der Fackel sterben oder erfahren eine drastische Mutation. Der Schub verstärkt sich um den gleichen Faktor. Die Steuerdüsen schieben uns entweder in die Sicherheit zurück oder sie explodieren.«
    »Ich habe wirklich nicht mehr die Zeit dazu, die Schubdüsen umzubauen, Hinterster.«
    Chmeee sagte: »Das hätte auch gar keinen Wert, falls Louis sich nicht total irren sollte. Teela prüfte ja diese Motoren, als sie an der Ringmauer eingehängt wurden.«
    »Ja. Wenn sie nicht mehr stark genug waren, überredete sie sich dazu, sie noch mit einer Sicherung zu versehen, mit einem Sicherheitsfaktor für den Fall, daß die Sonnenfackel zu üppig werden sollte. Sie wußte, daß dieser Fall eintreten könnte. Die typische Doppelsinnigkeit ihres Denkens. Ironie des Protektors.«
    »Es wäre nicht nötig für uns, die Sonnenfackel zu steuern, nur eine Maßnahme, um es doppelt abzusichern«, fuhr der Kzin fort. »Koppeln wir zunächst das Laser-Generatorensystem von der Meteor-Verteidigungsanlage ab. Dann können wir nötigenfalls die Heiße Nadel dort plazieren, wohin wir die Sonnenfackel richten wollen. Wir benützen sie als Ziel für das Meteor-Verteidigungssystem, beschleunigen sie so lange, bis die Anlage die Sonnenfackel auslöst. Der Heißen Nadel kann nichts passieren. Sie ist unverletzbar.«
    Louis nickte nachdenklich. »Nicht übel. Aber es wäre mir lieber, wenn wir die Verteidigungsanlage noch präziser ausrichten könnten. Wenn wir die Sache noch schneller erledigen könnten, damit weniger Leute sterben müssen. Aber. ja. Wir können alle Bedingungen erfüllen. Wir können es schaffen.«
    Der Hinterste begleitete sie, um die Aggregate der Meteor-Verteidigungsanlage zu besichtigen. Niemand hatte ihn dazu überredet. Aber die Meßinstrumente, die sie aus der Heißen Nadel ausbauten, mußten von den Lippen und der Zunge eines Puppetiers bedient werden. Als er vorschlug, Louis in der Bedienung der Instrumente zu unterweisen, wofür er eine Pinzette und einen Zahnstocher benötigte, lachte Louis ihm in beide Gesichter.
    Der Hinterste verbrachte anschließend ein paar Stunden in seinen von allen Blicken abgeschirmten Privatgemächern der Heißen Nadel. Dann folgte er ihnen durch den Tunnel. Er hatte seine Mähne in hundert leuchtende Farben verwandelt und anschließend sorgfältig onduliert. Louis dachte: Jeder möchte bei seiner eigenen Beerdigung gut aussehen , und fragte sich, was der Grund war, weshalb der Puppetier sich so herausgeputzt hatte.
    Es war nicht notwendig, mit einem Laser oder einer Bombe das System auszuschalten. Allerdings benötigte der Hinterste einen vollen Tag, den Hauptschalter zu finden. Er verwendete dazu die ganze Sammlung seiner Meßinstrumente, die er auf einer Schwebeplatte mitgebracht hatte. Aber es gab einen Hauptschalter, mit dem man die Anlage vom Netz trennen konnte.
    Das Netz der Superleiter-Kabel lief in einem Knoten im Scrith zwanzig Meilen unter dem Nordpol der Weltkarte des Mars zusammen. Sie fanden eine zentrale Säule von zwanzig Meilen Höhe, ein Gehäuse aus Scrith , das die Kühlpumpen des Mars umschloß. Der Komplex am Fuß der Säule mußte das Kontrollzentrum sein, entschieden sie. Sie fanden ein Labyrinth von riesigen Luftschleusen, und ehe man nicht ein mechanisches Bilderrätsel gelöst hatte, konnte man keine von ihnen passieren. Der Hinterste erledigte das für sie.
    Dann gingen sie durch die letzte Schleuse. Dahinter lag eine hell erleuchtete Kuppel, darunter ein sehr trocken aussehender Boden mit einem Podium in der Mitte und einem Geruch, der Louis veranlaßte, sich auf dem Absatz zu drehen und um sein Leben zu rennen, wobei er einen verwirrten Kawaresksenjajok an seinem dünnen Handgelenk hinter sich herzog. Die Luftschleuse schloß sich bereits wieder hinter ihnen, ehe der Junge anfing, Widerstand zu leisten. Louis schlug ihm auf den Kopf und lief weiter. Sie hatten mindestens schon drei Luftschleusen passiert,
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