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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure
Autoren: Larry Niven
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mein Zuhause jemals wiedersehen werde, heißt das. Mein Schiff ist sicher in einem Felsen eingebettet zwischen zwei Schichten von Scrith , deren Widerstandsfähigkeit sich nur mit dem Rumpf der Heißen Nadel vergleichen läßt. Hier habe ich meine Ruhe und die nötige Sicherheit. Wenn ich später das Bedürfnis empfinden sollte, auf Forschungsreisen zu gehen - nun, eine Milliarde Kubikmeilen des Ringwelt-Reparaturzentrums warten direkt vor meiner Haustür. Ich bin genau dort, wo ich sein will, und dort werde ich auch bleiben.«
    Louis und Harkabeeparolyn trieben in dieser Nacht Rishathra (Nein: sie liebten sich). Das hatten sie schon seit geraumer Zeit nicht mehr getan. Louis hatte schon gefürchtet, daß ihm dazu jedes Bedürfnis verlorengegangen war. Danach sagte sie es ihm:
    »Ich habe mich mit Kawaresksenjajok gepaart.«
    Das hatte er bereits bemerkt. Aber sie meinte, daß sie sich auf die Dauer mit ihm gepaart hatte, nicht wahr? »Meine Gratulation.«
    »Das ist nicht der geeignete Ort, ein Kind großzuziehen.« Sie hatte sich die Mühe gegeben, ihn aufzuklären, daß sie schwanger war. Natürlich war sie schwanger.
    »Es muß überall auf der Ringwelt Städtebauer geben. Du kannst dich überall niederlassen. Tatsächlich würde ich gerne mit dir kommen«, sagte Louis. »Wir retteten die Welt. Wir werden alle Helden sein, vorausgesetzt, alle glauben uns, was wir ihnen erzählen.«
    »Aber Louis, wir können diesen Ort doch nicht verlassen! Wir können nicht einmal atmen, wenn wir die Oberfläche des Mars betreten! Unsere Druckanzüge sind in Fetzen, und wir befinden uns in der Mitte des Großen Ozeans! «
    »Kein Grund, zu verzweifeln«, erwiderte Louis. »Du redest so, als wären wir zwischen den Magellanschen Wolken nackt ausgesetzt. Die Heiße Nadel ist nicht unser einziges Transportmittel. Hier gibt es Tausende von diesen Flugscheiben. Und wir haben ein Raumschiff gefunden, das so groß ist, daß der Hinterste nur mit dem Tiefenradar die Einzelheiten zu erkennen vermag. Wir werden uns irgend etwas heraussuchen, was zwischen einer Transportscheibe und diesem Raumschiff liegt.«
    »Wird unser zweiköpfiger alliierter Bundesgenosse versuchen, uns zurückzuhalten?«
    »Ganz im Gegenteil. Hinterster, hörst du uns zu?« Die Decke sagte: »Ja«, und Harkabeeparolyn zuckte zusammen.
    Louis sagte: »Du befindest dich auf dem sichersten Ort, den man sich auf der Ringwelt vorstellen kann. Das hast du selbst gesagt. Die größte, nicht vorhersehbare Bedrohung, der du dich jetzt noch gegenübersiehst, sind die fremden Wesen an Bord deines eigenen Schiffes. Wie gefiele dir das, wenn du sie loswürdest?«
    »Es gefiele mir. Ich habe Vorschläge zu machen. Soll ich Chmeee wecken?«
    »Nein, wir werden morgen darüber reden.«
     
    Es war knapp vor dem Rand der Klippe, wo das Wasser sich zu kondensieren begann. Von dort strömte es bergab. Es wurde zu einem senkrechten Fluß, einem zwanzig Meilen hohen Wasserfall. Am Fuße dieses Wasserfalles war ein Nebelmeer, das Hunderte von Meilen auf den Ozean hinausreichte.
    Die Kamera der Sonde, die auf diese Seite der Weltkarte des Mars gerichtet war, zeigte ihnen nichts außer stürzendem Wasser und weißem Nebel.
    »Aber das infrarote Lichtbild sieht ganz anders aus«, sagte der Hinterste. »Schaut mal.«
    Der Nebel verbarg ein Schiff. Ein schmales Dreieck von einem Schiff. Ein eigenartiges Design. Keine Mäste. Moment mal, dachte Louis. Zwanzig Meilen tiefer . . . »Das Ding muß fast eine Meile lang sein!«
    »Fast«, stimmte der Hinterste zu. »Teela verriet uns sie habe ein Kolonialschiff der Kzinti gestohlen.«
    »Okay.« Louis hatte sich bereits entschlossen. So rasch.
    »Ich baute einen intakten Deuterium-Filter aus der Sonde aus, die Teela später zerstörte«, fuhr der Hinterste fort. »Ich kann damit dieses Schiff mit Treibstoff versorgen. Teelas Seereise war eine schreckliche Strapaze. Deine muß es nicht sein. Du kannst dir Transportscheiben für Forschungsreisen mitnehmen und als Handelsgut, wenn du an einer Küste landest.«
    »Eine gute Idee.«
    »Willst du auch einen noch intakten Wonnestecker haben?«
    »Stelle mir nie mehr diese Frage, okay?«
    »Okay. Aber deine Antwort ist ausweichend.«
    »Richtig. Kannst du ein paar Transportscheiben aus der Heißen Nadel ausbauen und sie auf diesem Schiff installieren? Das wäre ein Rettungsanker, wenn wir ernsthaft in Schwierigkeiten kämen.« Er sah, wie sich der Puppetier selbst in die Augen schaute, und fügte hinzu:
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