Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ich habe nicht verstanden, was du vorhattest«, stammelte er. »Ich dachte – nun, ich will gar nicht sagen, was ich dachte. Nur, bei den Sandteufeln des Mars – lieber wäre mir gewesen, wenn du es mir gesagt hättest.«
    »Bigman, das konnte ich nicht. Das war das einzige, was ich nicht konnte. Verstehst du nicht? Ich mußte die Sirianer dahin bringen, daß sie Wess gewaltsam von Mimas holten, ohne zu verstehen, was sie damit anrichteten. Sie durften nicht merken, daß ich genau das erreichen wollte, sonst hätten sie sofort die Falle gewittert. Es mußte so aussehen, als geschähe das alles gegen meinen Willen. Ich kann dir versichern, daß ich am Anfang selbst nicht wußte, wie ich es machen würde, aber eines wußte ich – wenn du von diesem Plan gewußt hättest, dann hättest du alles verraten.«
    Bigman war wütend. »Ich hätte ihn verraten? Aber – was soll das heißen? Keine Macht der Welt hätte mich dazu zwingen können.«
    »Ich weiß, keine Folter hätte dich dazu zwingen können, das zu verraten, Bigman. Du hättest es freiwillig gesagt. Du bist ein schlechter Schauspieler, und das weißt du auch genau. Sie hätten dich nur in Wut bringen müssen, dann wärest du auch damit herausgerückt. Deshalb wäre es mir am liebsten gewesen, dich auf Mimas zu lassen, erinnerst du dich? Ich wußte, daß ich dir meinen Plan nicht anvertrauen konnte, und ich wußte, daß du mich mißverstehen und darunter leiden würdest. Aber du warst mir sehr nützlich.«
    »Ich? Weil ich den Kerl verprügelt habe?«
    »Indirekt gesehen, ja. Das gab mir die Möglichkeit, es so hinzustellen, als tauschte ich wirklich Wess' Freiheit gegen dein Leben. Auf diese Weise brauchte ich mich weniger zu verstellen, als wenn ich Wess unter irgendwelchen anderen Bedingungen verraten hätte. Es war einfach ein guter Tausch, und das nahmen auch die Sirianer an.«
    »Ach, Lucky – ich ...«
    »Ach was. Außerdem warst du so niedergeschlagen, daß sie nie auf die Idee gekommen wären, einen Schwindel dahinter zu vermuten. Jeder, der dich sah, mußte überzeugt davon sein, daß ich wirklich die Erde verraten wollte.«
    »Bei den Sandteufeln des Mars, Lucky!« sagte Bigman niedergeschlagen, »ich hätte wissen müssen, daß du so etwas nicht tun würdest. Ich war ein Dummkopf.«
    »Gott sei Dank warst du das!« sagte Lucky.
     
    Als Conway und Wess mit ihnen beim Essen zusammentrafen, sagte Wess: »Wir werden einen anderen Empfang bekommen als Devoure. Ich war zuerst in der Funkkabine – du machst dir keinen Begriff, was auf der Erde alles geredet wird, besonders über dich natürlich.«
    Lucky runzelte die Stirn. »Das freut mich aber gar nicht. Das erschwert uns nur die zukünftige Arbeit. Überlege doch, was sie sagen würden, wenn die Sirianer etwas schlauer gewesen und mir nicht auf den Leim gekrochen wären.«
    Conway schauderte. »Daran möchte ich lieber gar nicht denken. Aber Devoure ist natürlich unten durch.«
    »Er wird es überleben«, sagte Lucky. »Dafür wird sein Onkel sorgen.«
    »Wir sind ihn jedenfalls los«, sagte Bigman.
    »Wirklich?« meinte Lucky ernst. »Ich weiß nicht.«
    Nach einer Weile meinte Conway, sichtlich bemüht, die drückende Atmosphäre von ihnen zu nehmen: »In gewisser Beziehung konnten die Sirianer sich es natürlich nicht leisten, Wess auf Mimas zu lassen, also haben wir ihnen eigentlich gar keine Chance gegeben. Schließlich haben sie doch die Kapsel in den Ringen gesucht, und nach allem, was sie wissen, hätte Wess, der ja nur dreißigtausend Meilen außerhalb der Ringe war ...«
    Bigman ließ die Gabel fallen, und seine Augen weiteten sich wie Suppenschüsseln. »Bei allen Sandteufeln!«
    »Was ist denn, Bigman?« fragte Wess freundlich. »Hast du dir die Zunge verbrannt?«
    »Halt den Mund, du Esel! Hör zu, Lucky! In dieser ganzen Aufregung haben wir die Kapsel tatsächlich vergessen. Die ist immer noch dort draußen in den Ringen, wenn die Sirianer sie nicht inzwischen schon gefunden haben – und wenn sie sie nicht gefunden haben, dann haben sie immer noch ein paar Wochen Zeit, sie zu suchen.«
    »Daran habe ich gedacht, Bigman«, erklärte Conway, »aber ich glaube, daß sie keiner mehr findet. Das ist in den Ringen unmöglich.«
    »Aber hat Lucky Ihnen denn nicht von den Röntgendetektoren erzählt, die sie haben und ...«
    Aber dann sahen alle Lucky an, der schweigend dasaß und ein Gesicht schnitt, als wüßte er nicht, ob er lachen oder fluchen sollte. »Ewige Galaxis!« rief er. »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher