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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn
Autoren: Isaac Asimov
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habe hier einen Zeugen und bitte alle Delegierten, ihn anzuhören. Seine Aussage ist mir sehr wichtig – er ist ein Erdmensch und ein wichtiger Agent des Rates der Wissenschaften.«
    Und dann plötzlich, zu Lucky gewandt, scharf:
    »Name, Herkunft und Stellung, bitte!«
    »Ich bin David Starr«, sagte Lucky, »ein Erdmensch und ein Angehöriger des Rates der Wissenschaften.«
    »Hat man Sie dem Einfluß von Drogen, Psychosonden oder irgendwelchen Druckmitteln ausgesetzt, um Sie zur Aussage hier zu bewegen?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie sprechen also aus freiem Willen und werden die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen?«
    »Ich spreche aus freien Stücken und werde die Wahrheit sagen.«
    Devoure wandte sich den Delegierten zu: »Einige von Ihnen mögen annehmen, daß Ratsmann Starr unter Hypnose stehen könnte, ohne das zu wissen, und aus diesem Grund jetzt eine falsche Aussage gemacht hat. Wenn das der Fall ist, so mag ihn jemand mit medizinischen Kenntnissen untersuchen, falls eine solche Untersuchung verlangt wird.«
    Niemand stellte eine entsprechende Forderung, und Devoure fuhr, wieder zu Lucky gewandt, fort: »Wann haben Sie zum erstenmal von dem sirianischen Stützpunkt im Saturn-System erfahren?«
    Lucky berichtete mit starrem Blick von seinem Eindringen in das Saturn-System und der Aufforderung der Sirianer, es zu verlassen.
    Conway nickte leicht, als Lucky überhaupt nicht auf die Kapsel oder auf die Tätigkeit von Agent X einging. Offensichtlich wollte Sirius nicht, daß seine eigene Spionagetätigkeit zu diesem Zeitpunkt erwähnt wurde, und Lucky war anscheinend bereit, es dabei bewenden zu lassen.
    »Und sind Sie nach dieser Aufforderung umgekehrt?«
    »Ja, Sir.«
    »Für dauernd?«
    »Nein, Sir.«
    »Was haben Sie dann getan?«
    Lucky beschrieb seine weiteren Flugmanöver, die List, sich im Schatten von Hidalgo zu verstecken, die Annäherung an den Südpol des Saturn, den Flug durch die Lücke in den Ringen zum Mimas.
    Devoure unterbrach ihn. »Ist Ihr Schiff beschossen worden?«
    »Nein, Sir.«
    Devoure wandte sich wieder den Delegierten zu. »Sie brauchen sich nicht auf die Aussage des Ratsmanns allein zu verlassen. Ich habe hier Teleaufnahmen von der Verfolgung der Shooting Starr nach Mimas.«
    Während Lucky im Scheinwerferkegel blieb, wurde der Rest des Saales abgedunkelt, und die Delegierten konnten im dreidimensionalen Bild die Flucht der Shooting Starr durch die Ringe und ihr Verschwinden in der Cassini-Teilung verfolgen.
    Anschließend sah man sie in wahnwitziger Fahrt auf Mimas zurasen und dann in einer Dampfwolke verschwinden.
    Devoure mußte gespürt haben, wie sich unter den Delegierten Bewunderung für die Kühnheit des jungen Mannes erhob, denn er fügte hastig hinzu: »Wir konnten sein Schiff nicht einholen, da es mit Nullgravmotoren ausgestattet war. Das Manövrieren war für uns also schwieriger als für ihn. Aus diesem Grunde hatten wir selbst auch noch keine Landung auf Mimas versucht.«
    Conway hätte am liebsten vor Freude laut aufgeschrien. Der Narr! Devoure würde seine Eitelkeit noch teuer zu bezahlen haben. Indem er Nullgrav erwähnte, wollte er natürlich die Angst der Astrowelten vor den wissenschaftlichen Fortschritten der Erde anstacheln, aber auch das konnte sich als Fehler erweisen.
    Devoure sagte zu Lucky: »Und was geschah, nachdem Sie Mimas verlassen hatten?«
    Lucky beschrieb, wie man ihn gefangengenommen hatte, und Devoure erklärte nach einem Hinweis auf die fortgeschrittenen Massedetektoren der Sirianer: »Und als Sie dann auf Titan waren, haben Sie uns dann weitere Informationen über Ihre Tätigkeit auf Mimas gegeben?«
    »Ja, Sir. Ich sagte Ihnen, daß sich ein weiteres Ratsmitglied auf Mimas befände und begleitete Sie dann dorthin.«
    Das hatten die Delegierten offensichtlich nicht gewußt. Ein Stimmengewirr erhob sich, und Devoure schrie: »Ich habe Fotos von der Festnahme des Ratsmitglieds auf Mimas, wo er sich eingenistet hatte, um einen geheimen Stützpunkt gegen uns zu errichten – zu einer Zeit, als die Erde scheinbar um des Friedens willen diese Konferenz einberief.«
    Wieder wurde es dunkel, und wieder leuchtete ein dreidimensionales Bild auf. Die Konferenz beobachtete die Landung auf Mimas in allen Einzelheiten, sah, wie ein Loch in den Boden geschmolzen wurde und wie Lucky in dem so gebildeten Tunnel verschwand und mit Ratsmann Ben Wessilewsky wieder herauskam. Die letzten Bilder zeigten die Unterkunft Wess' unter der Eisfläche des Mimas.
    »Ein
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