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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn
Autoren: Isaac Asimov
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sirianisches Schiff mit einem Sprunggenerator auf ihn«, überlegte Lucky.
    »Ja. Und er hat ein schnelles Schiff, und es ist durchaus möglich, daß wir ihn bei seiner Geschwindigkeit und seinem großen Vorsprung nicht mehr einholen. Damit bleibt nur ...«
    »Die Shooting Starr. Bin dir schon eine Nasenlänge voraus, Onkel Hector. In einer Stunde bin ich startbereit und Bigman auch, das heißt, wenn er mit dem Anziehen fertig wird. Ich brauche nur die Koordinaten und den Kurs der verfolgenden Schiffe und die Beschreibung des Agentenschiffes, dann geht es los.«
    »Gut.« Die Falten auf Conways Stirn glätteten sich. »Und, David« – er verwendete Luckys wirklichen Namen, wie er das immer in Augenblicken der Erregung tat – »du bist doch vorsichtig, nicht wahr?«
    »Hast du das die Leute auf den anderen zehn Schiffen auch gefragt, Onkel Hector?« fragte Lucky zurück.
    Bigman hatte inzwischen einen Hüftstiefel angezogen und hielt den anderen in der Hand. Er strich liebevoll über die kleine Pistolentasche im Futter des Stiefels.
    »Lucky, gibt es Arbeit für uns?« Seine Augen blitzten.
    »Allerdings«, nickte Lucky und fuhr dem Kleinen durch das Haar. »Jetzt rosten wir schon wie lange auf der Erde? Sechs Wochen? Nun, das ist lang genug.«
    »Kann man wohl sagen«, pflichtete ihm Bigman bei und schlüpfte in den zweiten Stiefel.
     
    Erst als sie die Marsbahn überquert hatten, gelang es ihnen, Hyperfunkverbindung mit den anderen Suchschiffen aufzunehmen.
    Schließlich meldete sich Ben Wessilewsky an Bord der T.S.S. Harpoon.
    »Lucky!« schrie er. »Kommst du uns helfen? Ausgezeichnet!« Sein Gesicht grinste aus dem Bildschirm, und er blinzelte Lucky zu. »Warum sieht man denn Bigmans häßliche Visage nicht? Oder ist er etwa nicht mitgekommen?«
    »Was – ich und nicht mitkommen?« heulte Bigman und schob sich in den Vordergrund. »Du meinst wohl, daß Conway diesen langen Lulatsch so mir nichts, dir nichts starten läßt, ohne daß ich mitkomme und aufpasse, daß ihm nichts passiert?«
    Lucky hob Bigman auf und klemmte ihn sich unter den Arm.
    »Da scheint irgendeine Störung in der Leitung zu sein, Wess«, lachte er. »Hast du die Koordinaten von dem Schiff, hinter dem wir her sind?«
    Wess wurde sofort ernst. »Das Schiff heißt The Net of Space. Es ist in Privatbesitz, vermutlich hat Agent X es unter falschem Namen gekauft und schon lange für einen solchen Notfall vorbereitet. Ein flotter Kahn, und er beschleunigt seit dem Start. Wir fallen zurück.«
    »Was hat es für eine Energiekapazität?«
    »Daran haben wir auch gedacht. Wir haben uns vom Hersteller die Daten des Schiffes geben lassen und festgestellt, daß er bei seiner jetzigen Geschwindigkeit nicht mehr viel weiter kommt, ohne entweder die Motoren abzuschalten oder seine Manövrierreserve in Gefahr zu bringen. Und darauf verlassen wir uns.«
    »Mag sein, aber er war vermutlich so raffiniert, seine Motoren frisieren zu lassen.«
    »Möglich«, nickte Wess, »aber trotzdem ist sein Treibstoff irgendwann einmal zu Ende. Was mir Sorge macht, ist, daß er unseren Massedetektoren dann im Asteroidengürtel entschlüpft.«
    Lucky kannte den Trick auch. Man brauchte nur einen Asteroiden zwischen sein eigenes Schiff und den Verfolger zu bringen, und die Massendetektoren des Verfolgers würden nur mehr den Asteroiden ausmachen. Von dann ab war es leicht. Man brauchte sich nur ein paar geeignete Asteroiden auszusuchen.
    »Dazu fliegt er aber viel zu schnell«, erklärte Lucky. »Er würde ja einen halben Tag bremsen müssen.«
    »Klar, dazu würde ein Wunder gehören«, räumte Wess ein, »aber es gehörte auch ein Wunder dazu, seine Spur zu finden. Und deshalb rechne ich beinahe damit, daß ein zweites Wunder das erste ausgleichen wird.«
    »Was war das erste Wunder? Der Chef hat da etwas von einer Startsperre erzählt.«
    »Stimmt.« Wess berichtete in kurzen Worten. Torrance, oder Agent X, wie Wess ihn auch manchmal nannte, war seinen Überwachern mit Hilfe eines Instruments entkommen, das deren elektronische Überwachung unwirksam machte. (Man hatte das Instrument zwar gefunden, aber es war völlig zerschmolzen, und man konnte nicht einmal beweisen, daß es sirianischer Herkunft war.) So hatte er keine Schwierigkeiten, sein Fluchtschiff, The Net of Space, zu erreichen. Er war startbereit, sein Mikroreaktor war eingeschaltet, sein Motor und seine Steuerorgane überprüft, und er hatte freien Raum über sich – und in diesem Augenblick war ein von einem
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