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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn
Autoren: Isaac Asimov
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Shooting Starr, abgesehen von dem dicken Wulst am Heck, der den Nullgravgenerator barg, wieder eine glatte Oberfläche hatte.
    »Zu leicht dürfen wir es uns leider nicht machen, Bigman«, warnte Lucky. »Im Augenblick sind die Sirianer im Vorteil. Vielleicht gelingt es uns schließlich, sie aus dem Sonnensystem zu vertreiben, aber im Augenblick bleibt uns nichts anderes übrig, als auf ihr Spiel einzugehen.«
    »Wir sind doch in unserem eigenen System«, murmelte Bigman ungehalten.
    »Sicher, aber Sirius hat diesen Teil davon besetzt, und vorbehaltlich einer interstellaren Konferenz kann die Erde nichts dagegen unternehmen, es sei denn, wir waren bereit, einen Krieg anzufangen.«
    Dagegen war nichts zu sagen. Wess setzte sich wieder ans Steuer, und die Shooting Starr sank mit nur ganz geringer Schubleistung ihrer Düsen auf die Polarregion des Planeten zu, wobei sie die Schwerkraft des Saturn weitgehend ausnutzte.
    Immer weiter hinunter in den Bannkreis einer Welt, die jetzt den Sirianern gehörte, in Regionen des Weltraums, in denen sirianische Schiffe kreuzten, die fünfzig Billionen Meilen von ihrer Heimatwelt und nur etwa siebenhundert Millionen Meilen von der Erde entfernt waren. In einem einzigen riesigen Schritt hatte Sirius den Hauptteil der Entfernung zwischen sich und der Erde hinter sich gebracht und einen Militärstützpunkt praktisch an der Schwelle der Erde errichtet.
    Wenn man den Sirianern gestattete, dort zu bleiben, würde die Erde bald eine zweitklassige Macht von Sirius' Gnaden sein. Und die interstellare politische Lage war im Augenblick so, daß die ganze Militärmacht der Erde völlig hilflos war und nichts dagegen unternehmen konnte.
    Nur drei Männer in einem kleinen Schiff, die auf eigene Initiative handelten und keinerlei Vollmachten der Erde besaßen, wollten mit Geschick und Schlauheit versuchen, die Lage zu ändern.

 
2.
     
    Noch vor einem Monat hatte niemand an die Gefahr gedacht, bis die Erdregierung sich plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt sah. Methodisch und zielstrebig hatte der Rat der Wissenschaften das Nest von Robotspionen ausgeräumt, das die Erde und ihre Besitzungen überzog und dessen Macht Lucky Starr auf den Schneefeldern des Io gebrochen hatte.
    Und dann, als die Lage wieder normalisiert schien, hatte Hector Conway, der Leiter des Rates der Wissenschaften, Lucky plötzlich mitten in der Nacht geweckt.
    Lucky, der sich noch den Schlaf aus den Augen reiben mußte, bot Kaffee an und fragte erstaunt: »Ewige Galaxis, Onkel Hector, gibt es denn kein Visaphon mehr?«
    »Auf das Visaphon wollte ich mich nicht verlassen, mein Junge. Wir stecken zu tief in der Tinte.«
    »Inwiefern?« Das klang beinahe gleichgültig, aber Lucky hatte bereits das Oberteil seines Pyjamas ausgezogen und begonnen, sich zu waschen.
    Jetzt kam Bigman herein. Er gähnte. »He, was soll denn der Lärm?« Als er Conway erkannte, nahm er Haltung an. »Ist etwas passiert, Sir?«
    »Agent X ist uns durch die Lappen gegangen.«
    »Agent X? Der geheimnisvolle Sirianer?« Luckys Augen verengten sich. »Als ich zuletzt von ihm hörte, hieß es, der Rat wäre zu der Überzeugung gekommen, daß es ihn überhaupt nicht gibt.«
    »Das war, bevor die Sache mit den Robotspionen losging. Er war sehr geschickt, Lucky, verdammt geschickt sogar. Es gehört schon etwas dazu, sich so gut zu tarnen, daß der Rat meint, es gäbe überhaupt keinen Spion. Ich hätte dich auf seine Spur setzen sollen, aber ich hatte ja immer andere Arbeit für dich. Jedenfalls ...«
    »Ja?«
    »Du weißt, daß wir aus der Existenz dieses Roboterspionagerings schlossen, daß es eine Zentralstelle geben muß, in der alle Informationen zusammenlaufen. Diese Zentralstelle muß sich logischerweise auf der Erde befinden. So kamen wir wieder auf die Spur von Agent X, und viele Indizien wiesen uns dabei auf einen Mann namens Jack Torrance bei der Firma Acme Air Products, hier in International City.«
    »Schiffe, die mit Hyperantrieb ausgestattet sind, baut man nicht für den Einmannbetrieb. Bis jetzt noch nicht jedenfalls. Aber, Onkel Hector, wenn er eine interplanetarische Jacht gestohlen hat, so reicht das ja wahrscheinlich für ihn.«
    Lucky hatte inzwischen seine Toilette beendet und zog sich jetzt schnell an. Plötzlich wandte er sich zu Bigman. »Und was ist mit dir los? Anziehen, Bigman, aber fix!«
    Bigman, der noch halb benommen auf einer Couch saß, schlug förmlich einen Salto.
    »Vermutlich wartet irgendwo im Weltraum ein
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