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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed
Autoren: James P. Hogan
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wird...« Das Bild auf dem Schirm vollführte einen wilden Tanz – es wuchs und schrumpfte mit einem Tempo, das einem den Atem nahm.
    »Sie haben auf Hauptantrieb umgeschaltet«, sagte Hunt, als der Kommentator weiterredete.
    »Das Bild beginnt zusammenzubrechen... Das Kraftfeld macht sich jetzt bemerkbar... es entschwindet... wird schwächer... Das war's. Na, ich denke, daß ungefähr...«
    Stimme und Bild erstarben gleichzeitig, als Danchekker einen Schalter hinter seinem Schreibtisch betätigte und den Schirm abschaltete.
    »So, da gehen sie nun hin, um ihrem wie auch immer gearteten Schicksal zu begegnen«, sagte er. »Ich wünsche ihnen alles Gute.« Für einen Moment lang herrschte Stille, während Hunt in seiner Tasche nach Feuerzeug und Zigarettenetui kramte. Als er sich wieder in seinem Stuhl zurücklehnte sagte er: »Wissen Sie, Chris, wenn man es recht bedenkt, dann waren die beiden letzten Jahre doch ausgesprochen bemerkenswert.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Charlie, die Lunarier, das Schiff auf Pithead, die Ganymeder... und nun dies.« Er deutete zum abgeschalteten Bildschirm hinüber. »Hätten wir uns eine bessere Zeit zum Leben aussuchen können? Jede andere Geschichtsperiode wirkt dagegen ein wenig langweilig, nicht wahr?«
    »In der Tat... sehr langweilig, in der Tat.«
    »Dennoch ist es in mancher Hinsicht ein wenig schade«, sagte Hunt nach einiger Zeit.
    »Was ist schade?«
    »Das mit den Ganymedern. Eigentlich sind wir doch ei-

    nigen Fragen nie so recht auf den Grund gekommen, oder?
    Es ist jammerschade, daß sie nicht noch ein Weilchen länger bleiben konnten – bis wir einige weitere Fragen geklärt hätten. Eigentlich bin ich etwas überrascht, daß sie das nicht taten. An einem bestimmten Punkt der Entwicklung schienen sie mir noch neugieriger als wir zu sein, einige Dinge herauszubekommen.«
    Danchekker schien lange Zeit an dieser Behauptung herumzuüberlegen. Dann blickte er auf und hinüber zu Hunt und beäugte ihn auf eine merkwürdige Art und Weise. Als er dann sprach, schwang eine sonderbare Herausforderung in seiner Stimme mit.
    »Oh, wirklich? Antworten auf was für Fragen denn, bitte schön?«
    Hunt blickte ihn eine Sekunde lang ärgerlich an, dann zuckte er mit den Schultern und stieß eine Qualmwolke aus.
    »Sie wissen genau, was für Fragen das sind. Was passierte auf Minerva, nachdem die Shapieron von dort aufgebrochen war? Warum haben sie all diese irdischen Tiere auf den Planeten gebracht? Woran sind die minervischen Tiere eingegangen? Fragen dieser Art... Es wäre ganz nett, wenn man sie alle in einen Zusammenhang bringen könnte
    – auch wenn das Ganze mittlerweile einen etwas akademischen Anstrich bekäme.«
    »Ach, diese Fragen.« Danchekker beherrschte es mei-sterhaft, nonchalant zu wirken. »Ich glaube, ich kann Ihnen mit allen gewünschten Antworten auf Ihre Fragen aufwar-ten.« Die Sachlichkeit in Danchekkers Stimme machte Hunt sprachlos. Der Professor legte den Kopf auf eine Seite, sah ihn prüfend an und konnte die Belustigung, die er fühlte, nicht ganz verbergen.
    »Na... du lieber Gott, wie lauten sie denn dann?« brachte Hunt schließlich hervor. Er stellte fest, daß ihm vor Erstaunen die Zigarette aus den Fingern geglitten war; und bemühte sich hastig, sie vom Boden neben seinem Sessel hochzufischen.
    Danchekker beobachtete schweigend diese krampfhaften Bemühungen und antwortete dann. »Wissen Sie, eine direkte Antwort auf die Fragen, die Sie gerade gestellt haben, würde nicht viel bringen, da sie alle zusammenhängen. Die meisten ergeben sich aus der Arbeit, die ich hier seit unserer Rückkehr von Ganymed geleistet habe, und sie decken eine ganze Menge ab. Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich von vorn anfange und dann die Sache weiter aufrolle.«
    Hunt wartete, während sich Danchekker zurücklehnte, die Hände vor seinem Kinn zusammenfaltete und die gegen-
    überliegende Wand anstarrte, um seine Gedanken zu sammeln.
    Schließlich nahm er den Faden wieder auf. »Erinnern Sie sich noch an diese wissenschaftliche Arbeit aus Utrecht, auf die Sie kurz nach unserer Rückkehr mein Interesse gelenkt haben – die sich auf die Art und Weise bezog, in der Tiere geringe Mengen an Gift- und infektiösen Stoffen produzieren, um ihre Abwehrkräfte zu erproben?«
    »Der Selbstimmunisierungsprozeß. Ja, daran erinnere ich mich. ZORAC ist darauf gestoßen. Die Tiere besitzen ihn, nicht jedoch die Menschen. Was ist damit?«
    »Ich fand das Thema sehr
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