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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed
Autoren: James P. Hogan
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sagten Sie da?«
    »Es ist furchtbar einfach. Wir waren gerade beide der Meinung, daß der Unterschied nicht aufgrund herkömmlicher, natürlicher Mutation bestehen kann, dennoch gibt es ihn aber. Die einzige weitere mögliche Erklärung lautet, daß er nicht auf natürlichem Wege zustande kam.«
    Gedanken von hohem Unwahrscheinlichkeitsgrad wir-belten in Hunts Kopf umher. Danchekker las seinen Gesichtsausdruck und faßte diese Gedanken für Hunt in Worte.
    »Mit anderen Worten: Die Mutationen ereigneten sich nicht einfach – sie wurden erzeugt. Die genetischen Codes wurden absichtlich umarrangiert. Wir können also von einer künstlichen Mutation reden.«
    Einen Moment lang war Hunt wie vor den Kopf geschlagen. Das Wort ›absichtlich‹ bedeutete einen bewußten Willen, was auf eine Intelligenz schließen ließ.
    Danchekker nickte erneut, um seine Gedanken zu bestätigen. »Wenn ich Ihre Frage von vorhin mal etwas umfor-mulieren darf – sie muß lauten: Veränderten sich die Tiere, die nach Minerva gebracht wurden, oder veränderten sich die Tiere, die auf der Erde zurückblieben, nachdem die anderen abtransportiert worden waren? Nun berücksichtige zusätzlich dazu noch die weitere Tatsache, die wir herausbekommen haben – daß jemand willentlich die Veränderung bewirkte –, und uns bleibt nur noch eine Alternative übrig.«
    Hunt führte den Gedankengang für ihn zu Ende. »Wäh-rend der letzten fünfundzwanzig Millionen Jahre gab es niemanden auf der Erde, der dazu in der Lage gewesen wäre, daher muß es auf Minerva angestellt worden sein.
    Das kann nur bedeuten...« Seine Stimme versagte, als ihm die volle Bedeutung bewußt wurde.
    »Die Ganymeder!« sagte Danchekker. Er wartete einen Augenblick, um Hunt die Bedeutung voll zum Bewußtsein kommen zu lassen. »Die Ganymeder änderten den genetischen Code der irdischen Tiere, die sie auf ihren eigenen Planeten brachten. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Exemplare, die wir aus dem Schiff auf Pithead hervorholten, Abkömmlinge eines Stammes waren, der auf diese Weise mutiert worden war, und die diese Mutation auch getreu-lich in sich trugen. Das ist der einzig logische Schluß, der aus den Indizien gezogen werden kann, die wir untersucht haben. Er wird zudem durch ein weiteres, wichtiges Teilin-diz gestützt.«
    Mittlerweile war Hunt auf alles gefaßt.
    »Oh?« fragte er. »Welches?«
    »Dieses merkwürdige Enzym, das in allen Oligozänarten auftauchte«, sagte Danchekker. »Wir wissen nun, was es bewirkte.« Hunts Gesichtsausdruck bewies, daß er absolut nichts wußte. Danchekker fuhr fort: »Dieses Enzym war für eine einzige bestimmte Aufgabe vorgesehen. Es spal-tete die DNS-Kette genau an dem Punkt, an dem die beiden Codegruppierungen zusammenhingen – natürlich nur in Arten, in denen sie ausgesondert worden waren. Mit anderen Worten: Es isolierte den genetischen Code, der die CO2-Toleranz bestimmte.«
    »Gut«, sagte Hunt langsam, hatte jedoch die Logik des Argumentes völlig begriffen. »Ich nehme es Ihnen ab...
    Aber wie unterstützt das die Sache, die Sie gerade von den Ganymedern behaupteten? Ich bin nicht ganz...«
    »Dieses Enzym war kein Produkt irgendeines natürlichen Prozesses! Es war etwas, das auf künstliche Weise hergestellt und in den Organismus eingeführt worden war.
    Daher rührten die radioaktiven Zerfallsprodukte. Das Enzym wurde auf künstlichem Wege hergestellt und enthielt radioaktives Kontrastmaterial, damit sein Weg durch den Körper verfolgt und vermessen werden konnte. Wir selbst verwenden die gleiche Technik ausgesprochen häufig in der medizinischen und physiologischen Forschung.«
    Hunt hob eine Hand, um Danchekker zu bedeuten, er solle im Augenblick noch nicht weiterreden. Er lehnte sich in seinem Stuhl nach vorn und schloß kurz die Augen, während er im Geist noch einmal den Argumentations-

    strang reflektierte, den der Professor zusammengefaßt hatte.
    »Ja... gut... Sie haben schon früher herausgestellt, daß chemische Prozesse nicht ein Radioisotop von einem normalen unterscheiden können. Wie konnte also das Enzym Radioisotopen auswählen, um sie zu integrieren? Antwort: Es war dazu nicht in der Lage. Jemand mußte sie ausgewählt haben, und deshalb muß das Enzym künstlich hergestellt worden sein. Warum wurden Radioisotopen verwendet? Antwort: Kontrastfunktion.« Hunt sah erneut zum Professor hinüber, der seinen Ausführungen gefolgt war und ihn mit einem Nicken ermutigte. »Aber das Enzym übt eine
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