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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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rausgeben, und sich seinen Reim drauf gemacht. Das nächste war, dass er mit einem Schiff aus Malayer aufkreuzte und sich als mein langvermißter Schwiegervater bei mir vorstellte. Und da Zei ganz verrückt nach ihm ist, werde ich ihn nicht wieder los. Nun ja, eigentlich hab ich ja auch gar nichts gegen ihn. Immerhin war er in der Lage, uns ordentlich zu trauen, womit dieses Problem, ob wir nun rechtmäßig verheiratet sind oder nicht, nun endlich aus der Welt geschafft ist. Aber diese komischen Leute, die ihn andauernd besuchen kommen …«
    »Warum kriegen Sie ihn nicht mal ans Arbeiten?« fragte Castanhoso.
    »Das hab ich auch vor. Sobald …«
    »Das«, sagte der Begleiter des Dicken, »ist der berühmte Dirk Barnevelt, Präsident der Sunqar-Handelsgesellschaft. Er hat eben mit dem Interplanetarischen Rat ein Riesengeschäft gemacht. Möchtest du ihn mal kennen lernen?«
    »Klar. Ich möchte jeden kennen lernen, der auf diesem gottverdammten Planeten zu den Zivilisierten gerechnet werden kann.«
    »Gestatten Sie, Senhor Barnevelt, darf ich Sie mit Senhor Elias bekannt machen? Ein Neuankömmling.«
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte Barnevelt und quetschte die schwammige Hand, die ihm der Fettwanst hinhielt.
    »Sie sind also einer von den Jungs, die bei den Eingeborenen leben.«
    »So kann man es auch sagen«, erwiderte Barnevelt kurzangebunden und wollte sich wieder seinen Gesprächspartnern zuwenden.
    »Nichts für ungut, mein Freund. Ich wollte Sie nicht beleidigen! Ich wollte bloß fragen, ob Sie von denen mehr halten als von Ihrer eigenen Art.«
    »Absolut nicht. Manche finden, dass man mit ihnen besser auskommt als mit Erdenmenschen, andere wieder behaupten das Gegenteil. Ich gehöre zu den ersteren, aber ich halte sie weder für besser noch für schlechter. Es kommt immer auf den einzelnen an.«
    »Sicher, klar. Aber sind sie nicht fürchterlich primitiv? Ich meine, mit ihren Nationalstaaten und Kriegen und Adelshierarchien und all diesem Unsinn.«
    »Ehrlich gesagt, mir gefallen sie so.«
    »Dann sind Sie wohl auch einer von der romantischen Sorte?«
    »Das nicht gerade, aber mir macht es Spaß, das Leben eines Pioniers zu führen.«
    »Eines Pioniers!« echote der Dicke und versank in nachdenkliches Schweigen. Barnevelt, der seinen neuen Bekannten für einen Lümmel und Langweiler hielt, machte erneut Anstalten, sich wieder umzudrehen. Aber Elias kam ihm mit einer weiteren Frage zuvor. »Was hat es mit diesem neuen Geschäft auf sich? Wong hat mir schon davon erzählt.«
    »Ach! Kennen Sie den Sunqar?«
    »Eine Riesenmasse Seetang, wie?«
    »Ganz recht. Früher gab es Leute, die machten aus dem Terpahla – so heißt dieser Tang – Janru, ein …«
    »He, warten Sie, jetzt weiß ich, wer Sie sind! Sie sind doch der Bursche, der mit der eingeborenen Prinzessin durchgebrannt ist, stimmt’s? Und hinterher entpuppte sie sich als Terranerin! Aber Verzeihung, Sie wollten was von dem Geschäft erzählen.«
    »Nun, ich bin jetzt Oberster Dingsbums vom Sunqar. Ich hatte die Absicht, die Janru-Produktion einzustellen und die Namen der Mitglieder des Schmuggelrings preiszugeben. Aber ich wollte auch eine gewisse Gegenleistung und habe den Interplanetarischen Rat dazu gekriegt, mir technische Hilfe bei der Errichtung einer Seifenfabrik zu leisten. Der Tang liefert uns unbegrenzt Pottasche, und auf Krishna gibt es keine Seife. Also …«
    Erneut wollte Barnevelt sich zurückziehen, aber der Dicke hielt ihn am Arm fest. »Dann werden Sie also bald der Seifenkönig von Krishna sein, was? Höhö! Und wenn Sie hier fertig sind, dann sind die alle so zivilisiert wie wir, und Sie müssen sich einen neuen Planeten suchen. Sagen Sie, wann haben Sie diese Dame – äh – geheiratet?«
    »Vor ungefähr einem Jahr.«
    »Und haben Sie schon Kinder?«
    »Ja, drei. Würden Sie jetzt bitte meinen Arm loslassen?«
    »Drei. Moment mal! Drei? Ist das hier der Planet, auf dem das Jahr doppelt so lang ist wie bei uns? Aber nein, im Gegenteil, es ist kürzer als auf der Erde. Drei, sagten Sie? Da kann aber was nicht stimmen, höhöhö!«
    Barnevelts rötliche Gesichtsfarbe verwandelte sich in Violett, und seine klobige Faust versank mit einem satten Klatschen in dem feisten Gesicht des Fettwanstes. Elias machte eine Pirouette, warf einen Tisch um und landete auf dem Boden.
    »Dirk, um Himmels willen!« schrie Kennedy und machte Anstalten einzugreifen.
    »Ich lasse meine Frau nicht beleidigen!« knurrte Barnevelt.
    »Aber«,
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