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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Barnevelt und flog ihm in die Arme, so wie er es damals bei Tangaloa in ihrem Zimmer in Angurs Herberge gemacht hatte.
    »He!« schrie Barnevelt und versuchte, sich der stürmischen Umarmung des Reptils zu entwinden.
    »Oh, mein edler Retter!« zischte der Osirer. »Wie schön, Euch wieder zu sehen! Nicht eine Sekunde hat meine Dankbarkeit seit dem Augenblick geschwankt, da wir in Jazmurian voneinander schieden! Ich liebe Euch!«
    »Nun wollen wir’s mal nicht so übertreiben«, ächzte Barnevelt und befreite sich mit sanfter Gewalt. »Wenn Ihr mir wirklich einen Gefallen tun wollt – hier ist ein Erdbewohner, der unter osirischer Pseudohypnose steht. Er hat sein Leben auf der Erde vergessen und hält sich für einen Piraten der Morya Sunqaruma. Könnt Ihr ihn heilen?«
    »Ich kann es versuchen. Können wir einen Raum für uns allein haben?«
    Während das Reptil Shtain hinausführte, erkundigte sich Barnevelt nach dem Verbleib der Shambor. Das kleine Schmugglerschiff mit dem Marconi-Segel schien indes spurlos verschwunden zu sein. Barnevelt hegte den Verdacht, dass die Meuterer das Schiff wahrscheinlich zum Kentern gebracht oder auf andere Weise zerstört hatten, weil sie mit der ungewohnten Takelage nicht klargekommen waren. Zumindest ersparte ihm das möglichen Ärger mit den Viagens.
     
    Eine halbe Stunde später kam Shtain aus dem Zimmer, schüttelte den Kopf und rieb sich den borstigen Schädel. Er schüttelte Barnevelt und Tangaloa überschwänglich die Hand.
    »Gott!« sagte er. »Ist es herrlich, wieder normal zu sein! Es ist ein verrdammtes Gefiehl, wenn ein Teil des Gähirrns genau weiß, was los ist, aber nichts dagägen machen kann. Ihr Jungs wart großartig, acht großartig. Bässer hätte ich es salbst nicht machen kennen. Wann brächen wir auf?« Shtains harter russischer Akzent war so stark wie eh und je.
    »Wann ihr zwei aufbrecht, weiß ich nicht«, antwortete Barnevelt. »Ich gehe jedenfalls mit meinen Piraten zurück nach Ghulinde.«
    »Was?« schrie Shtain. »Du bist wohl iebergäschnappt! Du kommst mit uns zur Ärde zurick!«
    »Das werde ich nicht tun!«
    »Augenblick, Augenblick, ihr zwei!« schaltete sich Tangaloa beschwichtigend ein. »Lass mich das machen, Igor. Hör mal, mein Freund, jetzt komm mal wieder zur Vernunft! Du wirst diese Sache mit Zakkomir und Zei doch wohl nicht ernst nehmen! Wir haben unseren Film, wir haben unser Abenteuer und unseren Spaß gehabt, und jetzt kannst du zurück auf die Erde und dich erstmal auf deinen Lorbeeren ausruhen …«
    »Nein!« Barnevelt blieb hart. »Erstens lebt auf der Erde meine Mutter, und zweitens bin ich entschlossen, Zei zu retten.«
    »Auf der Erde gibt’s tausend andere Mädchen, die auch nicht schlechter sind.«
    »Aber nicht das Mädchen, das ich will!«
    »Angenommen, du rettest sie; wirst du sie mit dem nächsten Schiff zur Erde bringen?«
    »Ich glaube nicht. Mein Entschluss steht so gut wie fest: Ich will hier auf Krishna mein Glück machen.«
    Shtain, der schon die ganze Zeit mit vor Erregung zusammengeballten Fäusten von einem Fuß auf den anderen trat, konnte nicht länger an sich halten. »Bist du völlig iebergäschnappt? Was soll Igor Shtain Limited ohne dich anfangen? Wo kriege ich je wieder einen solchen Ghostwriter her? Ich verdopple dein Gehalt! Du kannst uns doch nicht einfach im Stich lassen!«
    »Tut mir leid, aber es hätte dir früher einfallen müssen, wie wertvoll ich für dich bin.«
    Shtain brach in einen Schwall russischer Flüche aus.
    Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte Tangaloa: »Hm, Dirk, du weißt doch, dass diese irdischen Abenteurer, die sich auf irgendwelchen rückständigen Planeten herumtreiben und die Eingeborenen ausbeuten, verkrachte Existenzen sind, die zu Hause mit Ihresgleichen nicht klarkommen. Sie profitieren dabei von der fortgeschritteneren Kultur der Erde, zu deren Schaffung sie selbst nichts beigetragen haben …«
    »Ach, Unsinn! Diese Sprüche höre ich nicht zum ersten Mal. Nenn mich verkracht, wenn du willst, aber hier bin ich wenigstens ein Kerl und nicht ein verschüchterter, schizoider, ödipuskomplexbeladener Neurotiker, der Angst vor seiner Mama hat.«
    »Es ist trotzdem kein Leben für einen Mann von Intellekt …«
    »Und überleg doch mal: Obwohl wir Sheafases Bande gesprengt haben, ist der Sunqar noch immer in krishnanischen Händen, womit das Janru-Problem noch immer nicht gelöst ist. Da Alvandi eine fantische – äh …«
    »Gynarchistin?«
    »Danke –
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