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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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– ich meine, die vom Gesetz her dazu befugt sind –, sind Commandante Kennedy und Richter Keshavachandra in Novorecife. Und wir wollen ja wohl kaum noch einmal den ganzen Weg bis dahin zurücklegen, wo der Sunqar genau in entgegengesetzter Richtung liegt, oder?«
    »Und was ist mit Qvansel dem Astrologen oder mit einer der Priesterinnen?«
    »Zwecklos. Deine Heirat mit Zakkomir wäre im übrigen auch nicht legal gewesen. Lass mich mal nachdenken … Es gibt auf der Erde ein paar Gegenden, in denen eine Ehe dadurch rechtskräftig wird, dass der Mann und die Frau die Eheschließung in Anwesenheit von Zeugen bekunden. Man nennt so etwas Eheschließung nach Gewohnheitsrecht. Die Quäker haben eine ähnliche Praxis, und sie sind hochangesehene Leute. Zumindest hätte eine solche Form der Eheschließung nicht weniger Rechtskraft als alles, was unsere qiribischen Freunde für uns tun könnten. Warte hier.«
    Ein paar Minuten später kam er mit Gizil, Zakkomir und dem Hofastrologen zurück in Zeis Gemach.
    Als die drei feierlich Aufstellung genommen hatten, sagte Barnevelt: »Und nun steh auf und gib mir deine Hand, Liebling – die linke. Willst du, Zei bad-Alvandi, mich, Dirk Cornelius Barnevelt, zum Mann nehmen?«
    »Ja. Willst du, Dirk, mich zur Frau nehmen?«
    »Ja. Mit diesem Ring …« (Er streifte sich die Hayashi-Kamera vom Finger und steckte ihn auf ihren.) »… besiegle ich unseren Ehebund.« Er nahm sie in den Arm und drückte sie stürmisch an sich.
     
    Zehn Tage später bereitete sich die in frischem Lack prangende Douri Dejanai an ihrem Kai im Hafen von Damovang aufs Auslaufen vor. Im Heck stand Barnevelt und sagte seinen krishnanischen Freunden Lebewohl.
    Gizil sagte: »Wir alle schätzen Euch als einen Mann von übermenschlicher Selbstbescheidung, habt Ihr doch mich in das Amt des Präsidenten erhoben, statt es selbst zu bekleiden.«
    »Ich bin kein Qirib, vergesst das nicht«, erwiderte Barnevelt. »Sie wären es bald müde gewesen, von einem verdammten Erdling regiert zu werden, und hätten mich rausgeworfen. Außerdem haben sie Euch gewählt.«
    »Vielen Dank für die Verfassung, die Ihr für uns ausgearbeitet habt.«
    »Nun, Ihr batet mich um das neueste Modell einer republikanischen Verfassung, und da habe ich getan, was ich konnte. Trinkt aus, Freunde, es geht los!«
    Die Besucher gingen wieder an Land. Das Schiff glitt aus seinem Becken, gefolgt von den restlichen zwei Schiffen von Barnevelts kleiner Flotte.
    Als er die auf dem Kai Winkenden nicht mehr erkennen konnte und die Sonne hinter dem Zogha verschwand, wandte Barnevelt sich von der Reling, legte den Arm um Zeis Schultern und ging unter Deck. Er blieb an Philos Käfig stehen (die Königin hatte den Vogel bei ihrer Flucht aus Qirib zurückgelassen), kraulte dem Papagei das Gefieder und ging dann ein paar Schritte weiter zu dem Käfig, in dem sich seine jüngste Neuerwerbung tummelte, ein Bijara-Pärchen, das er in demselben Zoogeschäft in Ghulinde erworben hatte, in dem er seinerzeit Philo entdeckt hatte.
    »Glaubst du, dass dieses neue Gesetz, das du den Qiribuma gegeben hast, Bestand haben wird wie die Felsen von Harqain?« fragte Zei.
    Eingedenk Tangaloas Bemerkungen über kulturelle Grundhaltungen antwortete er nachdenklich: »In Anbetracht der Tatsache, dass sie keinerlei demokratische Tradition haben, wäre ich schon sehr angenehm überrascht, wenn diese strahlende neue Verfassung wenigstens für ein paar Jahre den Belastungen menschlicher Schwächen, menschlicher Ruhmsucht und Machtgier standhielte. Aber dieses kurzsichtige, noch unterentwickelte Völkchen wird seine Geschicke schon selbst leiten müssen.«
    »Was für eine Form der Herrschaft wirst du im Sunqar errichten? Komm, mein Herr, ein wenig mehr Aufmerksamkeit meiner Person, und ein bisschen weniger deinen dummen Tieren, abgesehen davon, dass dich jenes irdische Ungeheuer immer zum Niesen bringt. Bei der derzeitigen Wachstumsrate deiner Sammlung sehe ich den Tag voraus, da der Sunqar Berühmtheit als zoologischer Garten erlangt.«
    »Entschuldige.« Er rückte ihr einen Stuhl zurecht und schenkte ihr einen Drink ein. »Ich denke, ich werde das aufbauen, was man auf der Erde eine Aktiengesellschaft nennen würde, mit dir und mir als Mehrheitsaktionären. Wir werden Kapitalisten sein. Sag mal, Zei …«
    »Ja, liebster Snyol … ich meine Dirk?«
    Er lächelte über ihren Versprecher. Im selben Moment kam ihm der Gedanke, dass ›Zei‹ wahrscheinlich auch nicht ihr richtiger
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