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Die Regeln der Arbeit

Die Regeln der Arbeit

Titel: Die Regeln der Arbeit
Autoren: Richard Templar
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sondern weiterfahren konnte - das alles war im Prinzip nicht schlecht. Aber es hielt ihn karrieremäßig auf. Immer, wenn er morgens durchs Büro ging, trug er seinen Helm im Arm und einen einteiligen orangen Motorradanzug am Leib. Seine helle Lederkluft sorgte zwar dafür, dass er auch im Halbdunkel und in nebligen Morgenstunden gut gesehen wurde und dass er bei einem eventuellen Unfall etwas geschützter war (weitere Pluspunkte). Aber diese praktische Motorradkleidung ließ ihn andererseits sehrjugendlich aussehen. Manager der mittleren Führungsebene fahren normalerweise nicht Motorrad. Führungskräfte haben eben meistens die Phase derJugendlichkeit, den Freiheitsdrang und die Abenteuerlust, die damit einhergehen, hinter sich. Deswegen wurde dieser nette junge Mann nicht befördert - so lange nicht, solange er wie ein Motorradfahrer daherkam. Nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, seine orangefarbenen Lederkombi auszuziehen und seinen Helm an der Rezeption abzugeben, bevorer das Büro betrat, dauerte es nicht lange, und er machte einen kometenhaften Aufstieg in unserem Unternehmen. Er musste dafür nicht sein Motorrad aufgeben, er musste lediglich aufhören, darauf hinzuweisen, dass er noch jung genugwar, um eines zu fahren.

     

Kennen Sie das Gedicht von Rudyard Kipling?
    „Wenn Sie Ihren Kopf oben halten ..."
    Wie lassen Sie Ihre Umgebung spüren, dass Sie Ihren Kopf immer oben halten? Das ist ganz leicht. Sie brauchen bloß zu lächeln. Lächeln Sie, egal ob grundlos oder nicht. Lächeln Sie, wenn Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen morgens begrüßen. Lächeln Sie, wenn Sie jemandem die Hand geben. Lächeln Sie, auch wenn es hart wird. Lächeln Sie, auch wenn eine Situation richtig übel wird. Lächeln ist immer gut.
    Was für eine Art Lächeln das sein soll? Nun, ein freundliches, echtes Lächeln eben - eines, das auch Ihre Augen mitnimmt-ein aufrichtiges, ehrliches, offenes, glückliches Lächeln. Und damit dieses Lächeln ehrlich wird und nicht bloß eine Maske ist, ist es am einfachsten, wenn Sie an das Gute auch wirklich glauben. Sie können sich nicht auf Dauer verstellen. Irgendwann würde das auch dem Letzten auffallen. Ihr Lächeln muss echt sein, damit es auch echt wirkt. Das heißt, Sie müssen dazu glücklich sein. Sie müssen Spaß haben, oder Ihr Lächeln wirkt unehrlich und aufgesetzt. Und wenn Sie hier keinen Spaß mehr haben, dann lassen Sie Ihr falsches Lächeln lieber und suchen Sie sich eine andere Arbeit.
    Gehen wir also davon aus, dass Ihr Lächeln authentisch ist und dass es daher kommt, dass Sie glücklich und ein freundlicher Mensch sind. Nun ist es nichtverboten, wenn Sie an Ihrem Lächeln ein bisschen arbeiten und es üben, damit es besser wirkt. Aber echt muss es trotzdem sein - sonst wirkt es nicht. Nehmen wir also an, es ist echt.

    Sehen Sie in den Spiegel und lächeln Sie. Wahrscheinlich sieht das auf Anhieb ziemlich unecht aus. Das ist kein Wunder. Sie sehen sich ja nur frontal. Auch auf Fotos wirkt es nicht gut, denn die sind ja nur zweidimensional und geben nicht den tatsächlichen Eindruck wieder. Sie müssen Ihr Lächeln aus allen Blickwinkeln sehen, in allen drei Dimensionen, und das bekommen Sie nur mittels Film oder Video hin.
    Wenn es Ihnen unangenehm ist, Ihren Partner oder einen Freund zu bitten, Sie mit der Videokamera aufzunehmen, damit Sie Ihr Lächeln verbessern können, dann versuchen Sie es ruhig allein. Aber machen Sie bitte nicht den Fehler, den ich einst gemacht habe: Ich leitete damals die Finanzabteilung und wurde darum gebeten, einen Nachmittag lang für einen unserer Supermarkt-Leiter einzuspringen. Der Laden war leer, und ich hatte einen vergnüglichen Nachmittag, indem ich die Kamera im Laden postierte und meinen Gang, mein Lächeln, meine Bewegungen und meine Mimik im Laden übte. Anschließend ging ich zurück ins Büro, sah mir das Ergebnis an und löschte alles, was mir nicht gefiel. Es war ein Heidenspaß- bis zu dem Tag, an dem ich von meinen Kollegen zu einer kleinen Video-Show eingeladen wurde. Leider hatte ich vergessen, das Band zu löschen, und der liebe Herr Filialleiter hatte es gefunden und zeigte es jetzt der gesamten Belegschaft. Ich war gezwungen, mir das ganze peinliche Material anzusehen, während sich meine lieben Kollegen vor Lachen auf die Schenkel schlugen und mich mit höhnischen Kommentaren bedachten. Sehr lustig, wirklich sehr lustig!
    Also, zurück zu Ihnen. Achten Sie beim Üben darauf, dass Sie nicht schief grinsen, dass
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