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Die Regeln der Arbeit

Die Regeln der Arbeit

Titel: Die Regeln der Arbeit
Autoren: Richard Templar
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dass er nicht immer nur auf die Kosten achtet, sondern auf die größtmögliche Anwenderfreundlichkeit!'
    Damit sagen Sie in Wirklichkeit: Man kann ihm schon sein eigenes Geld nicht anvertrauen, geschweige denn das der Firma. Oder so eine Aussage:
    „Bill ist immer gern mit dabei. Er versteht es, zu feiern und miteinander Spaß zu haben. Und er verträgt schon das eine oder andere Bierchen. Wenn es irgendwo was zu blödeln und zu lachen gibt, ist unser Bill immer mitten drin. Er ist ja so locker und so gerne unter jungen Leuten."
    Was Sie damit wirklich sagen: Bill ist ein Trunkenbold, ein bisschen ausgeflippt, nicht für Personalführungsaufgaben geeignet und geistig noch recht unreif. Noch ein Beispiel gefällig?
    „Wir können Bill nicht dauernd im Büro festhalten. Er ist so unternehmungslustig. Ich glaube nicht, dass unser kleiner Käfig hier groß genug ist für diesen quirligen Kopf. Ich beneide ihn. Ich sitze hier und mache meinen Papierkram, während er draußen bei den Kunden ist und hervorragend verkauft."
    Was Sie damit tatsächlich sagen, ist: Bill macht seinen Papierkram schlecht. Tappen Sie nicht in die Falle, unehrliche Komplimente über andere loszulassen. Ihre Vorgesetzten werden Sie bald durchschauen, und wenn es ehrliche, anständige Menschen sind, wird ihnen nicht sehr gefallen, was sie da sehen.

     

Ab und zu gibt es eine kleine Pause, eine willkommene Unterbrechung des täglichen Einerleis und Kleinkrams im Büro. Diese kurzen Momente intensiver Aktivität oderverstärkten öffentlichen Interesses sind die Chancen, die Sie für Ihr Fortkommen nutzen sollten.
    Solche Gelegenheiten können sein:
    das Vorstellungsgespräch zu Beginn,
    Ihr erster Arbeitstag,
    eine Präsentation,
    eine Ausstellung,
    das Leiten einer wichtigen Besprechung,
    die Übertragung eigener Verantwortung für die Fortbildung des Personals,
    das Meistern einer Krise,
    Verhandlungen mit den Gewerkschaften,
    der Besuch einer Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Arbeitssicherheit,
    die Ausbildung in Erster Hilfe,
    die Organisation der Personalaufgaben,
    die Ernennung zum verantwortlichen Gastgeber, wenn hoher Besuch kommt,
    die Herausgeberschaft des firmeneigenen Newsletters,

    der Umgang mit den Medien,
    die Übertragung der Verantwortung für den Umzug des Unternehmens.
    Viele Leute, denen eine dieser Aufgaben übertragen wird, reagieren erst einmal mit Entsetzen und innerer Abwehr. „Oh nein", denken sie, den Tränen nahe, „auch das noch. Ich soll dieses Jahr unseren Messestand bei der NEC organisieren? Warum, um Himmels willen, sind die bloß auf mich gekommen? Haben die keinen anderen Blöden finden können?"
    Aber ich bitte Sie, Sie kennen doch die Regeln - dies ist ein Moment, der für Ihre Karriere entscheidend sein kann. Sie sollten die Chance unbedingt wahrnehmen und alles daran setzen, diese Aufgabe so gut wie nur möglich zu machen. Es gibt keine undankbaren Aufträge, es gibt nur eine undankbare Einstellung zum Auftrag.
    Halten Sie immer nach Möglichkeiten Ausschau, wie Sie solche Jobs besser, interessanter, unkomplizierter und schneller erledigen können und sehen Sie sie als das an, was sie ja auch sind: Eine gute Möglichkeit für Sie, zu glänzen und Ihr Können unter Beweis zu stellen.
    „ES GIBT KEINE UNDANKBAREN AUFTRÄGE, ES GIBT NUR EINE UNDANKBARE EINSTELLUNG ZUM AUFTRAG."

     

Wenn Sie alle Regeln befolgen, die in diesem Buch beschrieben sind, dann sind Sie ein durch und durch netter Mensch, sympathisch, vertrauenswürdig, angenehm und selbstsicher. Sie wirken reif und erwachsen, aber es macht Spaß, mit Ihnen zusammen zu sein. Sie brauchen aber auch die Unterstützung Ihrer Kollegen, um weiterzukommen, ihre Freundschaft und ihre Zustimmung. Wenn Sie die nicht bekommen, setzen Sie sich der Gefahr aus, dass man Sie fertig macht, zum Narren hält, über den Tisch zieht, Ihnen etwas in die Schuhe schiebt oder Sie davonjagt. Aber wie schaffen Sie das Kunststück, sich die Freundschaft und die Akzeptanz Ihrer Kollegen zu erringen, während Sie gleichzeitig alles dafür tun, befördert zu werden und eines Tages ihr Chef zu sein?
    Was Sie dazu tun müssen, ist, einer der anderen zu sein, aber zugleich einen Funken Distanz zu wahren. Sie müssen mit den Schafen laufen und mit den Wölfen jagen. Sie müssen gleichzeitig einer von uns' und einer der Chefs sein.
    Sie müssen gesellige Kontakte mit den Mitarbeitern pflegen, aber ohne dabei jemals die Selbstbeherrschung zu verlieren, sich zu betrinken,
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