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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion
Autoren: Simon R. Green
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schwere Klinge schnitt sauber durch Kassars Handgelenk, und
die abgetrennte Hand fiel zuckend zu Boden. Kassar stieß einen irren Schrei aus, ließ das Schwert fallen und hielt den
Stumpf seines Arms umklammert, um die Wunde zu verschließen. Blut spritzte zwischen seinen Fingern hindurch.
»Ich habe noch nie einen verdammten Dreck darum gegeben,
was andere Leute von mir denken«, brummte Ruby Reise.
»Ich bin reich!« stieß der Kardinal zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sein Gesicht war weiß wie ein Totenschädel. »Nennt Euren Preis.«
»Das gefällt mir schon besser. Wieviel hast du denn?«
»Wieviel wollt Ihr?«
»Alles. Wo ist es?«
»In einem Safe. In meinen Gemächern. Gold. Der Sold für
meine Soldaten. Laßt mich gehen, und es gehört Euch.«
Ruby dachte einen Augenblick nach. »Danke für den Tip,
Kardinal. Ich werde später nachsehen. Und jetzt sagt auf Wiedersehen.«
Ihr Schwert sauste beidhändig in weitem Bogen herum und
schlug Kassar den Kopf ab. Er rollte hüpfend ins umgebende
Gedränge und war rasch unter trampelnden Füßen verschwunden. Ruby lächelte zufrieden. Ein guter Kampf, und Gold hinterher. Der Tag versprach noch einiges. Sie durchsuchte die
Taschen der Leiche, fand einen Schlüsselbund und ging, ein
fröhliches Lied summend, um bei der Befreiung der Gefangenen zu helfen.
Der Kampf dauerte an. Die Rebellen warfen die Imperialen
Truppen beinahe nach Belieben zurück, bis am Ende ein Sicherheitsoffizier die gute Idee hatte, sich zu ergeben. Die Idee
verbreitete sich mit atemberaubender Geschwindigkeit unter
den anderen Soldaten, und bald wurden überall Schwerter zu
Boden geworfen und Hände hochgerissen. Mit einemmal war
die Schlacht vorüber. Ruby und Sturm befreiten die letzten
Gefangenen, und Beatrice führte die befreiten Klone aus der
Fabrik. Laute Rufe der Freude und Erleichterung hallten über
den Platz, als die Rebellen ihre Lieben befreit fanden, und Umarmungen und Tränen wurden bald zum Tagesbefehl erhoben.
Toby und Flynn filmten ununterbrochen und übertrugen das
Geschehen einem Imperium, das sprachlos vor Staunen zusah.
Und dann flog die Fabrik in die Luft.
Der erste Satz Bomben löste alle anderen direkt mit aus, und
innerhalb von Sekunden war aus der Fabrik ein einziger blendender Feuerball geworden. Der Kern des Bauwerks wurde zu
einem flammenden Inferno, und glühende Splitter regneten in
großem Umkreis herab. Die Außenwände hielten dem aufgestauten Druck nicht länger stand und flogen auseinander. Tödliche Hitze, gefolgt von einem Strom rotglühender Splitter,
brach hervor. Hunderte von Menschen vor der Fabrik standen
ohne jeden Schutz und ohne Deckung da. Sie waren nur Sekunden vom sicheren Tod entfernt, als Ruby und Jakob einmal
mehr ihren Geist verschmolzen und einen Schutzschild errichteten, der die Flammen und die Wucht der Explosion eindämmen sollte. Der Feuersturm trommelte auf den Schild, hämmerte auf ihren Verstand ein, doch er hielt noch immer, als die
Kraft des Infernos langsam erstarb und kein Schild mehr notwendig war. Erst dann verschwand er wieder, und Ruby Reise
und Jakob Ohnesorg sanken auf die Knie. Blut strömte ihnen
aus Nase, Mund und Ohren, während sie sich aneinander
klammerten und bereits wieder zu Kräften kamen. Die Hitze
war schier unerträglich geworden, aber die Gefahr war vorüber.
Die Fabrik brannte lichterloh, und gewaltige Flammen
schossen in den Himmel. Nach einer Weile gesellte sich Alexander Sturm zu den beiden.
»Erstaunlich«, sagte er. »Gibt es überhaupt irgend etwas, das
ihr nicht könnt?«
»Ja«, erwiderte Ruby mit rauher Stimme. »Zum Beispiel einen ganzen Safe voller Gold retten, der gerade mit der Fabrik
in die Luft geflogen ist. Verdammt! Ich hatte mich bereits so
darauf gefreut!«
Einige Zeit später führten Ruby, Alexander und ein noch
immer lachender Jakob Ohnesorg die Rebellen und Klone zurück in die Tunnels unter Technos III. Die überlebenden Streitkräfte des Imperiums, alle entwaffnet, saßen herum, warfen
sich ratlose Blicke zu und warteten darauf, daß jemand entschied, was als nächstes zu tun war. Da trat aus dem Inferno,
aus dem knisternden, krachenden Trümmerhaufen, aus der
Hölle, die alles war, was von der Fabrik noch stand, der Halbe
Mann, vollkommen unberührt von der Hitze, und stapfte ohne
besondere Eile durch die Flammen. Er ging zu Daniel und Stephanie Wolf und schüttelte langsam den Kopf.
»Ausgebildete, erfahrene Kirchentruppen,
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