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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion
Autoren: Simon R. Green
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auf seine Uhr.
Toby Shreck drehte sich nach Flynn um. »Sagt mir, daß Ihr
das aufnehmt!«
»Ich nehme es auf, Boß, ich nehme es auf! Es geht alles live
nach draußen! Ist das der, von dem ich denke, daß er es ist?«
»Ich kenne die Frau nicht, aber der Mann ist Jakob Ohnesorg,
wie er leibt und lebt. Ich hätte wissen sollen, daß er eine seiner
berühmten Rettungsaktionen in letzter Minute startet. Der
Mann hat ein Patent darauf.«
»Ich hasse es, Euer Szenario zu versauen, Boß, aber die beiden sind nur zu zweit, und die anderen sind mehrere hundert.
Geisel oder nicht Geisel, Ohnesorg hat nicht die Spur einer
Chance.«
»Na und, zur Hölle!« erwiderte Toby. »Es wird eine großartige Schau. Wir werden wundervolle Auszeichnungen bekommen, Flynn. Wo … wo, zur Hölle, kommen die denn her?«
Die waren Hunderte und Aberhunderte von Rebellen, die mit
einemmal aus bislang verborgenen Tunnels am Rand der Fabrik strömten. Ohnesorg grinste. Genau zur rechten Zeit. Während ihre Kameraden die Verteidiger der Fabrik auf der anderen Seite des Geländes abgelenkt und beschäftigt hatten, hatten
die restlichen Rebellen sich wie wahnsinnig durch die Erde
gegraben, um rechtzeitig vor der Exekution auf der Bildflache
zu erscheinen. Sie schwärmten über die zerklüftete Metallebene aus, schwenkten Schwerter und Pistolen und brüllten ihre
wilden Schlachtrufe heraus. Die Kirchentruppen und Söldner
machten kehrt, vergaßen Ruby Reise und Jakob Ohnesorg völlig und bereiteten sich auf den Zusammenprall mit den Rebellen vor. Disruptoren feuerten, Energiestrahlen zuckten durch
die Luft, und Menschen zerplatzten in Fontänen aus Gewebe,
Knochen und Blut. Dann prallten die beiden Streitkräfte aufeinander, eine wogende Masse aus Leibern, die in diese und
jene Richtung drängte. Es gab nur noch Raum für Zweikämpfe
Schwert an Schwert, Kopf an Kopf und das blutige Rasen aufeinanderprallender Weltanschauungen.
Ruby blickte Jakob an. »Ich vermute, du wirst jetzt sagen,
daß du das alles geplant hast?«
»Aber natürlich! Obwohl die Zeit ein wenig knapp geworden
ist. Such in Kassars Taschen, ob er einen Schlüssel für die
Schlösser bei sich hat.«
In diesem Augenblick trat der Halbe Mann vor. Er wischte
alles beiseite, was ihm im Weg stand, und hielt schnurstracks
und mit erhobenem Schwert auf Jakob Ohnesorg zu. Ohnesorg
stieß Kassar von sich, riß den Disruptor aus seinem Halfter und
schoß. Der Halbe Mann hob den rechten Arm aus Energie und
blockte Jakobs Schuß mühelos ab. Der Strahl zuckte als harmloser Querschläger in den Himmel. Und so standen sie sich
gegenüber, zwei Männer, die von fremden Mächten geformt
worden waren, und keiner von beiden war noch ein einfacher
Mensch. Die Macht des Labyrinths des Wahnsinns brannte in
Jakob, aber er hatte trotzdem alle Mühe, den Kampf nicht zu
verlieren. Was auch immer die Fremden sonst noch mit dem
Halben Mann angestellt hatten, sie hatten einen hervorragenden
Kämpfer aus ihm gemacht. Er war schon länger ein Soldat und
Krieger, als Jakob Ohnesorg überhaupt lebte, und er wurde
niemals müde. Unablässig krachten ihre Schwerter aufeinander, und keiner der beiden wich auch nur einen Millimeter zurück.
In der Zwischenzeit war Kardinal Kassar aus seiner Benommenheit erwacht und kämpfte gegen Ruby. Zunächst war er ihr
herablassend gegenübergetreten, doch rasch kämpfte er ums
nackte Überleben. Kassar rief sich alle Tricks und Erfahrung
ins Gedächtnis, die er als Elitekämpfer der Kirche gesammelt
hatte, und fand, daß es nicht reichte. Ruby trieb ihn zurück,
Schritt um Schritt, wischte seine Verteidigung mit müheloser
Leichtigkeit beiseite und brachte ihm Verletzungen bei, ganz
wie sie wollte. Und obwohl sie die Kraft des Zorns aufwallen
spürte, hielt sie ihn dennoch zurück und verweigerte die Vorteile, die er bot. Ruby brauchte nichts außer Ruby, hatte niemals etwas anderes gebraucht, und sie allein würde entscheiden, ob sie ihre zusätzlichen Gaben nutzte oder nicht. Die
Kopfgeldjägerin grinste Kassar in das schwitzende Gesicht. Sie
hätte ihn jederzeit töten können, und beide wußten es. Aber sie
wollte, daß es noch eine Zeitlang dauerte. Ruby Reise vergnügte sich.
Daniel Wolf zog das Schwert, bereit, sich in den Kampf zu
stürzen, und hielt inne, als er bemerkte, wie verängstigt Stephanie war. Er mußte bei ihr bleiben. Sie brauchte seinen
Schutz. Daniel warf einen raschen Blick zum Haupteingang der
Fabrik, aber
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