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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)
Autoren: Magali Ségura
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ließ. »Und das Verschwinden der Maske wird rasch alle Hoffnungen und Bauernaufstände zusammenbrechen lassen.«
    »Oh nein! Mein Tod kann nur eine Revolte nach sich ziehen!«, antwortete Elea grimmig. »Das Volk ist auf den Geschmack der Freiheit gekommen und ist bereit, mit seinem Blut dafür zu bezahlen!«
    Korta lächelte amüsiert. Sie konnte nicht gleichgültig bleiben. Muht sah die Pläne, die Leute in der Großen Ebene zu unterstützen und mit Lebensmitteln zu versorgen. Er mischte sich nicht ein, um seine Gegenwart so weit wie möglich aus dem Geist der Gefangenen herauszuhalten. Aber sie sah ihn. Sie klammerte sich wieder an ihre Vision von Andin, die aber unglücklicherweise zu verschwommen und lückenhaft war, um sie schützen zu können.
    »Immer noch große Worte und große Pläne«, fuhr Korta fort. »Wenn sich Köpfe hochrecken, werde ich sie gewaltsam beugen oder abschlagen. Das Volk wird sich den Wünschen seines neuen Königs beugen.«
    »Eline…«
    Muht sah zum ersten Mal das Gesicht der Prinzessin ohne Schleier. Die große Ähnlichkeit zwischen den beiden jungen Frauen machte ihn nachdenklich.
    »So große Sorgen machst du dir um das Schicksal der Prinzessin?«, begann Korta. »Du bist ja eine tapfere Bäuerin, wenn du sogar dein Blut opfern willst, um deiner Prinzessin zu helfen! Da, wo sie ist, droht ihr nichts von mir– natürlich nur, sofern sie sich bereit erklärt, mich zu heiraten.«
    »Sie wird Euch niemals heiraten!«, rief Elea aus und bereute sofort, dass es ihr nicht gelungen war, den Mund zu halten.
    Das Bild der aufrecht stehenden Elisa huschte ihr durch den Kopf. Muht glaubte, dass sie auf Elisas Erwachen hoffte, ließ sich aber nicht träumen, dass sie es dank der Phiole, die sie bei der jungen, schlafenden Prinzessin zurückgelassen hatte, durchaus für möglich hielt.
    »Prinzessin Eline verfügt über denselben Opfermut wie du«, fuhr Korta fort. »Du hast dich für sie ins Verderben gestürzt, sie wird sich für ihre Schwester hingeben. Ich habe schon eine Hoheit töten lassen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Prinzessin Eline nach der Hochzeit etwas Unerfreuliches zustößt. Und die arme Prinzessin Elisa wird in langsamer Qual bis zum Tode dahinsiechen. Welch ein trauriges Schicksal dieses Königshaus doch erleidet!«
    Elea bäumte sich wild gegen Korta auf, um ihn aufzuhalten. Es war ihr gleichgültig, ob Muht erfuhr, wer sie war, es war alles nicht mehr von Bedeutung. Eline und Elisa waren ihre Schwestern! Doch sie tat sich nur weh, als sie sich gegen ihre Fesseln stemmte. Der Herzog begann zu lachen. Es war ein finsteres, hohles Gelächter.
    »Kleine Närrin, siehst du denn nicht ein, dass du nichts mehr ausrichten kannst? Vielleicht wird eine Legende über dich bestehen bleiben, aber sehr bald wird die echte Erinnerung an dich verblassen. Ich werde diesem Land so viel aufbürden, dass es keine Muße mehr hat, an diese paar Jahre voller Hirngespinste zurückzudenken.«
    Er hielt inne und schien zu versuchen, über den Blick des Mädchens-mit-den-blauen-Augen hinauszusehen. Und während Muht begann, die ganze Wahrheit zu begreifen, versuchte Korta, sich das Gesicht seiner Feindin wirklich vorzustellen: Er konzentrierte sich, um ihr Bild in seiner Erinnerung heraufzubeschwören. Aber es gelang ihm nicht; stattdessen verlor er sich mehr und mehr in der Macht dieses Blicks.
    »Du bist eine außergewöhnliche Gegnerin«, räumte er ein, obwohl es seiner Eigenliebe schwerfiel. »Gemeinsam könnten wir Großes erreichen. Ich würde Prinzessin Eline wahrscheinlich gar nicht erst töten müssen; sie würde sich selbst das Leben nehmen. Sie hat ein melancholisches, fatalistisches Naturell. Aber du… Ich weiß, dass du einsehen wirst, welche Vorteile es hat, bei mir zu bleiben. Es wäre das Beste und würde dir Vergnügen bereiten.«
    Muht erstarrte. Elea ihrerseits sah nun anders drein: Sie war leichenblass geworden. Korta schien es sehr ernst zu meinen!
    »Die Macht!«, erklärte er, wie hypnotisiert davon. »Herrschen, alles besitzen. Du wärst mein schönstes Juwel.«
    Elea wurde übel.
    »Ich verstehe deine Abneigung«, tröstete er sie und streckte eine Hand nach dem Mund aus, dessen Geschmack er kennenlernen wollte. »Du verabscheust mich seit zwei Jahren, aber ich werde dich lehren, mich zu lieben. Ich werde deine Schamhaftigkeit an meine Augen gewöhnen, deinen Körper an meine Liebkosungen, deinen Bauch an meine Wärme…«
    »Niemals!«, schrie Elea und spuckte ihm ins
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