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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra
Autoren: Andre Norton
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sich hier kaum eine anständige Mahlzeit leisten können.
    Er wäre am liebsten in ein bescheidenes Café gegangen, aber seine beiden neuen Freunde führten ihn achtlos daran vorbei in ein elegant wirkendes Restaurant.
    »Das ist doch nur etwas für Leute mit einer dicken Brieftasche!« protestierte Kana.
    Mic schob ihn weiter, und Rey lachte dazu.
    »Hier spielt der Dienstgrad keine Rolle«, murmelte Mic. »Schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot …«
    Eine Gestalt, die wie ein übergroßes Skelett wirkte und einen riesigen Kopf hatte, trat ihnen am Eingang entgegen. Augenscheinlich stammte dieser Mann von Wolf 11. Er grinste sie an und entblößte dabei ein paar Fangzähne, die einem Menschen von Terra einen Schauer über den Rücken jagten.
    »Schon gut, Feenhalt«, sagte Mic zu ihm. »Wir kennen uns hier aus und wollen uns nur ein bißchen amüsieren …«
    Das seltsame Wesen von Wolf 11 gab ihnen mit einer lässigen Handbewegung den Weg frei.
    »Ihr seid hier wohl gut bekannt, was?« fragte Kana seine beiden Begleiter.
    »Na ja, wir haben Feenhalt mal aus der Patsche geholfen. Er ist gar kein schlechter Bursche. Aber jetzt wollen wir uns endlich in das Getümmel stürzen …«
    Sie führten Kana durch verschiedene Räume zu einer Halle, bei deren Anblick er unwillkürlich den Atem anhielt. Es kam ihm vor, als wären sie hier in einen tiefen Dschungel eingedrungen. Üppige Palmen ragten auf, und der ganze Raum war in goldenes Licht getaucht.
    Die beiden Freunde drückten Kana auf eine Bank und setzten sich neben ihn.
    »Krotlands?« keuchte er. »Aber wie …?«
    Mic klopfte gegen die unmittelbar neben ihm stehende Palme. Ein metallischer Laut klang durch den Raum. Kana folgte seinem Beispiel. Seine Finger berührten keine Borke, sondern kaltes Metall. Offensichtlich war alles in diesem Raum eine perfekte Illusion.
    »Diese Wirkung erzielen sie mit Spiegeln«, erklärte Mic. »Feenhalt und sein Boß haben sich eine ganze Menge einfallen lassen … Ah, da kommt ja schon unser Essen!«
    Wie durch Zauberei standen die Teller plötzlich vor ihnen auf dem runden Tisch. Kana kostete vorsichtig und war begeistert.
    »Auf derartige Schlemmereien werden wir nun eine ganze Weile verzichten müssen«, bemerkte Rey. »Soweit ich erfahren konnte, ist Fronn alles andere als ein Planet des Vergnügens.«
    »Verdammt kaltes Klima – und eine feudale Gesellschaftsordnung«, sagte Kana.
    »Einsatz bei der Polizei«, versetzte Mic nachdenklich. »Seltsam bei einem feudalen System. Was erwartet uns dort? Könige … Kaiser …?«
    »Die Könige werden ›gatanus‹ bezeichnet und sind Herrscher über kleinere Völkergruppen. Die Erbfolge wird allerdings durch weibliche Elemente bestimmt. So ist der Nachfolger eines Gatanu nicht sein eigener Sohn, sondern der Sohn seiner ältesten Schwester. Die weibliche Verwandtschaft hat Vorrang vor der männlichen …«
    »Du scheinst das ja genau studiert zu haben …«
    »Meine Informationen stammen aus dem Archiv von Prime.«
    Rey strahlte. »Mit dir scheinen wir einen großen Fang gemacht zu haben. Mic, wir dürfen ihn auf keinen Fall aus den Augen verlieren!«
    Mic schluckte. »Ja, wirklich, je mehr wir über diesen verdammten Einsatz erfahren können, desto besser.«
    Kana wußte, daß die Moral einer Horde vom Charakter des Anführers abhängig war. Wenn Yorke seinen Männern kein Vertrauen einflößen konnte …
    Mic schien seine Gedanken zu erraten. »Nein, es geht nicht allein um Fitch Yorke. An seinen Fähigkeiten als Anführer kann kein Zweifel bestehen. Das geht schon allein aus der Tatsache hervor, daß sich viele namhafte Kämpfer für ihn verpflichtet haben. Trotz alledem bleibt da so ein unbestimmbares Gefühl …«
    »Es ist, als hätte man seinen eigenen Grabstein vor Augen«, warf Rey ein.
    Mies Mundwinkel zuckten. »Das hört sich alles an, als wollten wir uns als Wahrsager versuchen. Fronn ist bestimmt nicht schlimmer als eine ganze Reihe ähnlicher Welten. Wir hatten uns doch vorgenommen, diesen letzten Abend richtig auszukosten …«
    Kana wandte sich einem der vielen Spielautomaten zu und warf eine Münze ein. Im gleichen Augenblick legte sich eine kräftige, dicht behaarte Hand auf die seine.
    »Aus dem Weg, Junge! Das hier ist ein Spiel für Männer!«
    »Was, zum Teufel …?« explodierte Kana.
    Seine beiden neu gewonnenen Freunde rissen ihn zurück, während ihn der Mann nur bösartig angrinste.
    Mic und Rey führten Kana weg von dem Automaten. Ihre Gesichter
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