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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra
Autoren: Andre Norton
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Versprechens ließ noch immer auf sich warten.
    Unvermittelt schien eine gigantische Faust nach ihm zu greifen und ihm den Brustkorb einzudrücken. Er rang mühsam nach Atem und vergaß darüber alles andere.

 
2
     
    Als Kana wieder zu sich kam, sah er seinen Kabinengefährten auf dem Boden tänzeln, um den Körper auf die wesentlich verringerte Schwerkraft einzustellen. Seine dunkle Haut wirkte fast schwarz und seine geschmeidigen Bewegungen waren wie die einer Raubkatze im Dschungel. Um keinen Preis der Welt hätte Kana gegen diesen Mann zu einem Schwertkampf antreten mögen.
    Der Mann schien seine Gedanken zu spüren, denn er wirbelte unvermittelt herum.
    »Dein erster Einsatz?«
    Kana öffnete die Gurtschnallen, atmete tief ein und ließ die Beine über die Bettkante baumeln.
    »Ja, Sir. Ich komme gerade aus dem Ausbildungslager …«
    »Lieber Himmel, jetzt schicken sie uns schon halbe Kinder«, brummte der Mann. »Name und Dienstgrad …«
    »Kana Karr, Sir, Schwertmann dritter Klasse.«
    »Ich bin Trig Hansu.« Seinen Dienstgrad brauchte er nicht anzugeben; der doppelte Stern eines Hauptmanns sprach für sich. »Hast du bei Yorke angeheuert?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Du willst dich wohl von ganz unten emporarbeiten, was?« Hansu klappte einen Sitz aus der Wand. »Fronn ist nicht gerade ein Paradies.«
    »Es ist ein Anfang, Sir.« Kana ließ sich zu Boden gleiten, hielt sich aber sicherheitshalber mit einer Hand am Bett fest.
    Hansu grinste sardonisch. »Na ja, nach der Ausbildung fühlen wir uns alle als Helden. Yorke wird dir das Leben nicht gerade leicht machen.«
    Der Gong verkündete die Essenszeit, und sie gingen in den kleinen Speisesaal. Die geringe Schwerkraft reichte aus, um am Tisch sitzen zu können – aber Kana hatte keinen rechten Appetit. Deprimiert ließ er den Blick über die anderen Männer in dem engen Raum gleiten.
    Eine Horde bestand aus einzelnen Zügen und kleinen Gruppen von jeweils zwei Mann. Jemand, der sich nicht selbst mit einem Partner zusammenfand, wurde vom Anführer eingeteilt, und das war alles andere als wünschenswert. Man lebte mit seinem Partner zusammen, setzte das Leben für ihn ein und ging für ihn durch dick und dünn. Wenn sich zwei Partner über Jahre hinweg gut verstanden, zogen sie gewöhnlich von einem Einsatz zum anderen, von einer Horde zur anderen.
    Wer von diesen erfahrenen Kämpfern würde schon ihn, den Neuling, als Partner akzeptieren? Wahrscheinlich würde er keinen Partner finden, und dann würde der Kommandant ihn einem alten Haudegen zuteilen, der ihm das Leben mehr als sauer machte.
    Nach einer unruhigen, von schweren Träumen erfüllten Nacht erwachte Kana, als das Licht eingeschaltet wurde, um die Tageszeit zu simulieren. Hansu war nicht in der Kabine. Seine Ausrüstung lag auf dem Bett. Kanas Blick fiel auf einen scharfgeschliffenen Dolch. Die daneben liegende Scheide ließ erkennen, daß sie an der Innenseite des Unterarms getragen wurde.
    Jetzt wußte Kana, daß er das Quartier mit einem Mann teilte, der ein ausgesprochener Nahkämpfer sein mußte. Am liebsten hätte er die Waffe ergriffen, um zu sehen, wie sie in der Hand lag. Doch das wäre eine Beleidigung für den Besitzer gewesen, die zu äußerst unliebsamen Konsequenzen führen konnte. Die Ausbilder hatten diesen Punkt besonders hervorgehoben.
    Er kam zu spät in den Speisesaal und handelte sich ein paar ungeduldige Blicke des Mannes ein, der an diesem Tage hier zum Dienst eingeteilt war.
    Nach dem Frühstück ging er in den Aufenthaltsraum. Hier vertrieben sich die Männer die Zeit mit allerlei Unterhaltungsspielen. Trig Hansu saß mit gekreuzten Beinen auf einer Matte und verfolgte das Programm in seinem kleinen, tragbaren Fernsehgerät.
    Kana trat langsam hinter ihn und betrachtete das Bild einer dunklen Landschaft, auf der sich von links nach rechts ein paar Kreaturen bewegten. Sie schienen irgendwelche Lasten zu tragen.
    »Setz dich hin, wenn du so neugierig bist, mein Junge«, sagte Hansu, ohne den Blick von dem kleinen Bildschirm zu wenden.
    Kana hätte sich am liebsten auf der Stelle zurückgezogen, doch Hansu deutete einladend mit der Hand auf die Matte.
    »Unsere Zukunft.« Er deutete auf die Szene am Bildschirm. »Das ist Fronn.«
    Die Kreaturen waren vierbeinig und hatten kleine Hörner auf der Stirn.
    »Das ist eine Karawane von Guen«, sagte Kana. »Es kann sich nur um die Westküste eines Kontinents handeln.«
    Hansu schaltete das Gerät aus. »Du hast dich auf Fronn
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