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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra
Autoren: Andre Norton
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konnte er ihm keine direkten Befehle erteilen, sondern nur eine beratende Funktion ausüben. Außerdem war der Schaden ohnehin bereits angerichtet. Der Mann mit den vier Sternen schüttelte energisch den Kopf, wandte sich um und verließ die Halle. Seinen drei Begleitern blieb gar keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Kanas Blick kehrte gerade noch rechtzeitig zu der Leuchttafel an der Wand zurück. Da blinkte seine Nummer auf, die ihm während der vergangenen zehn Jahre vertrauter als der Name geworden war, den ihm seine verschiedenen Rassen entstammenden Eltern gegeben hatten.
    Er ging durch die Tür und blieb abwartend stehen, bis die vor ihm befindlichen alten Kämpfer abgefertigt waren. Er war Schwertmann dritter Klasse, und das war die allerunterste Sprosse.
    Die alten Kämpfer hatten, wie alle Söldner des solaren Systems, ihre ganze Habe bei sich. Ein erfolgreich abgeschlossener Einsatz bedeutete einen weiteren Edelstein im Koppel oder auch im Helm. Wenn es mal hart auf hart kam, konnte man diese Juwelen jederzeit in bare Kredite umtauschen. Dieses Zahlungssystem erstreckte sich über alle Planeten der Galaxis.
    Es war genau zwei Minuten nach zwölf, als Kana das kleine Office des Rekrutierungsoffiziers betrat. Er war ein Schwerthauptmann mit einer künstlichen rechten Hand. Das erklärte seinen jetzigen Dienst.
    Kana knallte die Hacken zusammen.
    »Kana Karr, Schwertmann dritter Klasse, meldet sich zum ersten Einsatz, Sir«, meldete er.
    »Ah, keine Erfahrung.« Der Offizier trommelte mit der Prothese auf den Schreibtisch. »Mit welcher Stufe haben Sie die Ausbildung beendet?«
    »Mit der vierten, Sir – Feindberührung.« Darauf war Kana irgendwie stolz, denn die vierte Stufe hatte er als einziger der Klasse erreicht.
    »Vierte Stufe«, wiederholte der Offizier, nicht gerade besonders beeindruckt. »Na schön. Wir brauchen Leute für die Yorke Horde – Polizeidienst auf dem Planeten Fronn. Die üblichen Bedingungen. Abflug heute abend, Flugdauer etwa ein Monat. Sie können natürlich ablehnen, denn es ist ja erst der erste Vorschlag für Sie.« Seinem müden Tonfall war zu entnehmen, daß er den letzten Satz schon unzählige Male heruntergeleiert hatte.
    Kana wußte, daß er zweimal ablehnen durfte. Das war sein verbrieftes Recht – aber es zahlte sich nicht aus, denn es brachte ihm unweigerlich einen dunklen Punkt auf der Personalakte ein. Außerdem stellte er sich den Polizeidienst recht interessant und abwechslungsreich vor.
    »Ich nehme an, Sir!« Er nahm den Armreif zum zweitenmal ab und sah zu, wie der Offizier ihn auf den Stempelblock drückte.
    »Das Raumschiff startet um siebzehn Uhr an Rampe Fünf. Wegtreten!«
    Kana grüßte und verließ das Office. Er hatte Hunger.
    Die Gemeinschaftsküche war offen. Während der Mahlzeit lauschte er auf die Unterhaltung der alten Kämpfer an den Tischen.
    »Fünfzig Legionen in fünf Jahren verloren«, sagte ein Medi. »Sie nehmen es in letzter Zeit nicht mehr so genau mit der Wahrheit. Ich habe gehört, daß Longmead und Groth den nächsten Einsatz verweigert haben…«
    »Die Leute im Führungsstab werden nervös«, bemerkte ein Schwerthauptmann. »Habt ihr gesehen, wie der alte Poalkan uns angesehen hat? Am liebsten würde er jetzt mit harter Hand durchgreifen. Ich wüßte schon, wie wir uns verhalten sollten …«
    Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Alle Söldner von Terra waren sich in der Ablehnung von Central Control einig.
    Kana konnte sich nicht länger im Speisesaal aufhalten. Er hatte noch allerlei zu erledigen. Yorkes Horde war eine verhältnismäßig kleine Einheit. Fitch Yorke, der Hordenführer, hatte das Kommando erst seit vier Jahren, denn er war noch recht jung. Aber bei einem jungen Kommandanten hatte man gewöhnlich bessere Aufstiegschancen.
    Fronn war eine Welt, von der Kana noch nie gehört hatte. Doch das war kein Problem. Er ging zu einem Gebäude, in dem es sehr still war. An der Wand stand eine Reihe kleiner Zellen. Im Hintergrund ragte ein Regal mit vielen Knöpfen auf.
    Kana drückte die entsprechende Kombination und wartete auf den Schlüssel. Die kleine Metallrolle zeigte ihm bereits, daß nicht viel über Fronn bekannt war.
    Er setzte sich in die nächste Zelle, schob die kleine Metallhülse in den Automaten und stülpte das Gestell, das wie ein Kopfhörer aussah, über die Schläfen. Eine Sekunde später war er bereits eingeschlafen, und die angeforderten Informationen prägten sich in seine Gehirnzellen ein.
    Nach einer
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