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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra
Autoren: Andre Norton
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hatte, aber im Augenblick wußte er nichts damit anzufangen.
    »Lieber Himmel!« versetzte Mic verdutzt. »Er scheint noch gar nicht zu wissen, welches Glück er hat! Deke Mills, mein Junge, hat sich bereits zwei Sterne verdient und steht im Begriff, alten Kämpfern wie Hansu den Rang abzulaufen. Zweifellos hätte er sich auch mit Hansu zusammengetan, wenn Yorke nicht ausdrücklich darauf bestanden hätte, daß Hansu ein eigenes Kommando übernahm.«
    Kana schluckte. »Aber warum …« Seine Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet.
    »Bestimmt nicht wegen deiner schönen, blauen Augen«, gab Mic zurück. »Er hatte ebenso wie du noch keinen Partner. Du kannst von Glück reden, daß du im rechten Augenblick an der rechten Stelle warst.«
    »Ich würde aber viel lieber bei euch beiden bleiben«, sagte Kana. Mit einem Partner wie Deke Mills würde sich ihm kaum eine Chance bieten.
    »Immer mit der Ruhe«, erwiderte Mic. »Du bist immerhin in unserem Zug, und da Mills als Hansus Stellvertreter eingeteilt ist, wirst du kaum viel von ihm zu sehen bekommen.«
    »Geh zu!« drängte Rey. »Mills steht bereits am Ausgang. Laß ihn nicht lange warten.«
    Kana nahm sein Sturmgepäck auf und wandte sich dem Ausgang zu. Jetzt wünschte er, er hätte diesen Einsatz abgelehnt.
    Gegen Mitternacht setzten sie sich in Bewegung. Das Straßenpflaster war rauh und unregelmäßig. Eine Reihe zweirädriger Karren war inzwischen aufgefahren. Vor jedem Karren war ein Gu vorgespannt. Sie wurden von eingeborenen Soldaten von Fronn geführt. Als Kana Mills Beispiel folgte und sein Sturmgepäck auf einen Karren warf, sah er den ersten Eingeborenen von Fronn.
    Es war ein Llor aus der herrschenden Rasse dieses Kontinents. Er hatte eine menschliche Gestalt und war etwa zwei Meter groß. Im Gegensatz zu den Erdenmenschen mit ihrer dicken Winterkleidung lief der Llor mit nacktem Oberkörper herum. Er war von Natur aus mit dichtbehaarter Haut ausgestattet, von der ein penetranter ranziger Gestank ausging. Seine Nase war flach und hatte nur eine Öffnung, während die Augen weit aus den Höhlen traten. Er hatte einen rundlich geformten Mund, von Zähnen war nichts zu sehen. Neben seinem Gürtel mit einem Schwert und Revolver trug er einen kurzen Rock und lange, mit scharfen Spitzen versehene Stiefel.
    Während die Männer ihr Sturmgepäck in den Karren warfen, kaute der Llor an einem rötlich-blauen Pflanzenstiel und spuckte von Zeit zu Zeit aus. Nachdem das Gepäck von sechs Söldnern eingeladen war, richtete sich der Llor auf, spornte sein schnaubendes Gu mit dem Knüppel an, und der Karren setzte sich in Bewegung. Die Männer marschierten hinter dem Karren her.
    Bogenlampen verbreiteten einen bläulichen Lichtschimmer. Die Häuser, an denen sie vorüberkamen, hatten keine Fenster, der Weg wurde immer unebener und beschwerlicher.
    »Das ist Tharc, die Hauptstadt von Skuras Provinz«, sagte Mills über das Scheppern der rollenden Karren hinweg. »Skura ist der Chortha des westlichen Gebiets, und er möchte Gatanu werden – deshalb sind wir hier.«
    »Der Rekrutierungsoffizier sagte, es wäre Polizeidienst«, erwiderte Kana.
    Mic schien das auf Secundus vorausgesehen zu haben. Es war ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Polizeieinsatz zum Schutz der Grenzen eines rechtmäßigen Herrschers und der Unterstützung eines aufbegehrenden Rebellen.
    »Da Skura behauptet, der rechtmäßige Erbfolger zu sein, könnte man unser Unternehmen im weitesten Sinne des Wortes als polizeiliche Maßnahme auslegen …«
    Kana blieb der trockene Unterton in Mills’ Stimme nicht verborgen. Er nahm sich fest vor, Yorkes Entscheidungen nie mehr anzuzweifeln.
    »Gatanu Plotas Schwestern waren Zwillinge. Es ist nicht einwandfrei erwiesen, welche von beiden früher auf die Welt kam. Beide hatten einen Sohn, und aus dieser Situation ergibt sich der Streit um die rechtsmäßige Nachfolge. Plota hat die sogenannte Zitterkrankheit, und die Ärzte geben ihm bestenfalls noch drei Monate. Skuras Anspruch wurde vom Gericht abgewiesen, er lebt hier gewissermaßen im Exil. Durch Vergabe der Schürfrechte an seinen Minen an eine Intergalaktische Handelsgesellschaft hat er genügend Geld in die Hand bekommen, um Yorkes Horde anzuheuern. Diese Gesellschaft unterstützt Skura natürlich auch in seinen Ansprüchen auf den Thron. Die ganze Sache ist natürlich noch längst nicht entschieden – aber wenn Skura tatsächlich Gatanu wird, zahlt er Yorke die doppelte Summe dessen, was die
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