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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen
Autoren: Poul Anderson
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in eure dicken Schädel hineinzubekommen!«
    Wace nickte. Gut. Wirklich gut. Warum war das Drak’hoSchiff vor seiner unterbemannten Prise ausgerissen? Sie waren bereit, auf sichere Entfernung Schüsse auszutauschen oder Mann gegen Mann in den Lüften zu kämpfen. Sie wagten es aber nicht, die verzweifelten Männer Lannachs an Bord kommen zu lassen oder sich von ihnen in Brand stecken zu lassen.
    Die Schiffe der Drak’honai waren ein Heim, ein Fort und eine Arbeitsstätte, alles in einem – anders wußte diese Kultur nicht zu leben. Wenn man genügend Flöße zerstört, würde die Kapazität nicht mehr zum Fischfang oder zum Einlagern der Fische ausreichen, ja, sie würden nicht einmal mehr genug Lebensraum haben, um all ihre Leute unterzubringen. Ganz einfach.
    »Wir werden euch versenken!« schrie T’heonax. Er sprang auf und schlug die Schwingen zusammen, sein Kamm vibrierte, und sein Schweif krümmte sich zu einem Bogen.
    »Mag sein«, sagte van Rijn. »Wollen Sie uns damit Angst einjagen? Wenn wir jetzt aufgeben, sind wir sowieso verloren. Also nehmen wir euch mit in den Tod.«
    Delp meinte mit besorgter Miene: »Wir sind nicht aus Freude an der Zerstörung nach Achan gekommen, sondern weil uns der Hunger dazu getrieben hat. Sie haben uns das Recht verwehrt, Fische zu fangen, die Sie selbst nie gefangen haben. O ja, wir haben auch etwas Land besetzt, aber das Wasser müssen wir haben, das können wir nicht aufgeben.«
    Van Rijn zuckte die Schultern. »Es gibt andere Meere. Vielleicht lassen wir euch noch ein paar Netze voll herausholen, bevor ihr abreist.«
    Ein Kapitän der Flotte sagte bedächtig: »Lord Delp hat den Kern des Problems erfaßt. So können wir vielleicht zu einer Lösung kommen. Schließlich hat das Achanmeer für die Lannachska wenig oder gar keinen Wert. Wir wollten natürlich eure Küsten mit Garnisonen versehen und ein paar Inseln besetzen, auf denen es Holz und Feuerstein und so weiter gibt. Und natürlich wollten wir einen eigenen Hafen in der Bucht von Sagna, weil wir ihn für Reparaturarbeiten ganz einfach brauchen. Das sind aber Fragen der Verteidigung und nicht Fragen des bloßen Überlebens wie das Wasser. Also könnten wir vielleicht …«
    »Nein!« schrie T’heonax.
    Er kreischte es fast. Alle schwiegen verblüfft. Der Admiral kauerte sich nieder, schnaufte ein paarmal tief und knurrte dann Tolk an: »Sagen Sie Ihrem Führer, daß ich mich weigere. Ich sage, daß wir ihre lächerliche Marine mit ganz geringen eigenen Verlusten erdrücken. Wir haben gar keine Veranlassung, Ihnen irgendwelche Zugeständnisse zu machen. Vielleicht erlauben wir Ihnen, die Hochländer von Lannach zu behalten. Aber das ist das größte Zugeständnis, auf das Sie hoffen können.«
    »Unmöglich!« spuckte der Herold. Dann leierte er für Trolwen die Übersetzung herunter, und dieser krümmte den Rücken und fletschte die Zähne.
    »Die Berge können uns nicht ernähren«, erklärte Tolk dann ruhiger. »Wir haben sie jetzt schon kahlgegessen, das ist gar kein Geheimnis. Wir müssen das Tiefland haben. Und wir werden Ihnen ganz bestimmt keine Landbasis geben, von der aus Sie später einen Angriff auf uns vorbereiten können.«
    »Wenn Sie glauben, daß Sie uns jetzt vom Meer vertreiben können, ohne dabei selbst vernichtende Verluste zu erleiden, dann können Sie es ja versuchen«, fügte Wace hinzu.
    »Ich sage, das können wir«, schrie T’heonax. »Und das werden wir auch!«
    »Mylord –« Delp zögerte. Seine Augen schlossen sich eine Sekunde.
    Dann sagte er ganz leidenschaftslos: »Herr Admiral, ein Entscheidungskampf zu dieser Stunde würde wahrscheinlich das Ende unserer Nation bedeuten. Die wenigen Flöße, die die Schlacht vielleicht überstehen würden, wären eine leichte Beute für Barbaren von den Inseln, wenn sie uns das erstemal angreifen.«
    »Und ein Rückzug in den Ozean wäre sicherlich unser Untergang«, sagte T’heonax. Er deutete auf Delp. »Es sei denn, Sie können die Trech und die Fruchtang aus dem Achanmeer in die offene See hinaus hexen.«
    »Das stimmt natürlich, Mylord«, sagte Delp.
    Er wandte sich um und suchte Trolwens Blick. Sie sahen sich offen und voll Respekt an.
    »Herold«, sagte Delp, »sagen Sie Ihrem Führer folgendes: Wir werden das Achanmeer nicht verlassen. Wenn Sie das von uns verlangen, dann werden wir bis zum letzten Atemzug kämpfen, und wir hoffen, daß wir, Sie vernichten können, ohne selbst zu große Verluste dabei zu erleiden. Wir haben keine
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