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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen
Autoren: Poul Anderson
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andere Wahl.
    Aber ich glaube, wir können darauf verzichten, Lannach oder Holmenach zu besetzen. Sie können das ganze Festland behalten. Wir können unsere Fische, unser Salz und unsere handwerklichen Erzeugnisse gegen euer Fleisch, eure Steine, euer Holz und euer Öl eintauschen. Mit der Zeit würden wir beide Gewinn daraus ziehen.«
    »Vielleicht denken Sie auch daran«, unterbrach van Rijn. »Wenn Drak’ho kein Land und Lannach keine Schiffe hat, dann dürfte es ziemlich schwierig sein, Krieg gegeneinander zu führen. Und nach ein paar Jahren des gegenseitigen Handels, von dem ihr beide reich werdet, seid ihr so abhängig voneinander geworden, daß Krieg einfach unmöglich ist. Wenn ihr euch also so vergleicht, wie es eben vorgeschlagen wurde, dann wird euer Leid bald vorüber sein, und dann kommt Nicholas van Rijn mit Waren von der Erde. Meine Preise sind so niedrig, daß man glauben könnte, der Weihnachtsmann beschenke euch. Was sagt ihr dazu?«
    »Ruhe!« brüllte T’heonax.
    Er packte den Anführer seiner Leibwache an einem Flügel und deutete auf Delp. »Verhaften Sie diesen Verräter!«
    »Mylord –« Delp trat einen Schritt zurück. Der Leibwächter zögerte. Delps Krieger schlossen sich drohend um ihren Kapitän. Aus den unteren Decks, die alles mitverfolgt hatten, kam ein Murren.
    »Der Polarstern soll mein Zeuge sein«, stammelte Delp. »Ich wollte nur einen Vorschlag machen … ich weiß, daß der Admiral das letzte Wort hat –»
    »Und dieses letzte Wort heißt ›Nein‹«, erklärte T’heonax und ging stillschweigend über die angedrohte Verhaftung hinweg. »Als Admiral und Orakel verbiete ich das Ganze entschieden. Es kann zwischen der Flotte und diesen … diesen schmutzigen Tieren, keinen Vertrag geben.« Seine Hände bogen sich zu Klauen.
    Ein Murmeln ging durch die Reihen der versammelten Drak’honai. Die Kapitäne lagen wie geflügelte Leoparden da, immer noch in der Hülle ihrer Würde, aber der Schrecken saß in ihren Augen. Die Lannachska, die zwar nicht verstanden, was gesprochen worden war, die aber genau fühlten, welche Stimmung nun heraufbeschworen war, scharten sich zusammen und packten ihre Waffen.
    Tolk übersetzte schnell mit leiser Stimme. Als er fertig war, seufzte Trolwen.
    »Ich gebe das ungern zu«, sagte er, »aber wenn man die Worte dieses MARS-WA herumdreht, dann stimmt es ganz genau. Glauben Sie denn wirklich im Ernst, daß zwei so grundverschiedene Rassen wie die unseren friedlich Seite an Seite leben können? Die Versuchung wäre zu groß, den Eid zu brechen. Sie könnten unser Land verwüsten, während wir auf Wanderschaft sind, und unsere Städte wieder besetzen, oder wir könnten mit barbarischen Bundesgenossen nach dem Norden zurückkehren, deren Hilfe wir durch das Versprechen der Plünderung von Drak’hos Schätzen erkauft haben. Wir würden uns innerhalb von fünf Jahren bestimmt wieder an der Kehle liegen. Am besten ist, wir entscheiden die Sache gleich jetzt. Mögen die Götter bestimmen, wer recht hat, und wessen Moralauffassung wert ist zu leben.«
    Er spannte die Muskeln, bereit, kämpfend zu sterben, wenn T’heonax jetzt den Waffenstillstand beendete.
    Van Rijn hob die Hände und seine Stimme. Sie tönte wie ein Baßtrommel und erfüllte das ganze Floß vom Bug bis zum Heck. Und die Pfeile, die schon auf den Sehnen lagen, wanderten wieder in die Köcher.
    »Ruhe! Nur eine Minute, verdammt! Ich bin noch nicht fertig!«
    Er nickte Delp kurz an. »Vielleicht finden wir noch ein paar Leute, deren Gehirn noch nicht ganz aufgeweicht ist. Ich werde Ihnen jetzt etwas sagen. Ich werde Drak’ho sprechen, Tolk, bitte übersetzen Sie mit. Was ich jetzt sagen werde, hat noch niemand auf diesem Planeten gehört. Ich sage, daß Drak’ho und Lannachska einander nicht fremd sind. Ihr seid die gleiche Rasse!«
    Wace schnaufte erstaunt. »Was?« flüsterte er auf englisch. »Aber die Geburtszyklen –«
    »Bringt diesen fetten Wurm um!« schrie T’heonax.
    Van Rijn tat ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung ab. »Ruhe jetzt. Jetzt rede ich. So! Setzt euch hin und hört, was euch Nicholas van Rijn zu sagen hat!«
     
13. Kapitel
     
    Die Entwicklungsgeschichte des intelligenten Lebens auf Diomedes beruht immer noch in erster Linie auf Annahmen, es war bisher keine Zeit gewesen, Fossilien zu suchen. Aber nach den Grundsätzen der Biologie und nach allgemeinen Prinzipien kann man den Lauf der Dinge, wie er vor Jahrtausenden war, in etwa bestimmen.
    In den Tropen des
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