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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen
Autoren: Abby Green
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auseinanderstehende mandelförmige Augen, die er gerne aus der Nähe betrachtet hätte, um ihre Farbe zu sehen. Von honigfarbenen Strähnen durchzogenes blondes Haar fiel in leichten Wellen über ihre Schultern, ein zu einer Seite gekämmter Pony verbarg und enthüllte immer wieder die verführerischen Augen.
    Sein Blick folgte ihr, als sie mit weiblicher Anmut durch den Raum ging. Der Schwung ihrer Hüften, die Bewegungen ihres gerundeten Pos ließen Alexandros ein leises Sehnen spüren. Tatsächlich war es mehr als ein Sehnen.
    Jemand zog ihn am Arm. Beinahe hätte er die Hand, die jetzt dort ruhte, ungehalten abgeschüttelt. Erst dann fiel ihm wieder ein, wer er war und mit wem er hier war. Er war schockiert. Einen Moment war er wie gebannt gewesen und hatte alles um sich herum vergessen. Innerlich schüttelte er den Kopf. Definitiv ein Zeichen, dass es an der Zeit war, weiterzuziehen, wenn er in einem überfüllten Raum Verlangen nach einer völlig Unbekannten empfand.
    Aber da war etwas an ihr. Etwas, das er nicht genau erfassen konnte, etwas Vertrautes, als würde er sie kennen oder hätte sie schon einmal gesehen …
    Es kostete ihn größere Anstrengung, als er sich eingestehen wollte, den Blick abzuwenden und Isabelle anzuschauen. Er setzte ein sanftes Lächeln auf, als er sich wieder an seinen Wunsch zu gehen erinnerte.
    „Verzeih mir“, murmelte er. „Ich habe morgen früh ein wichtiges Meeting. Hast du etwas dagegen, wenn wir aufbrechen?“
    Isabelle drückte seinen Arm und erwiderte sein Lächeln in der falschen Annahme, er wolle mit ihr alleine sein. „Ganz und gar nicht, Liebling. Ich hole nur meinen Mantel.“
    Alexandros sah ihr nach und verspürte keinerlei Reue oder Gewissensbisse. Eine Frau wie Isabelle Zolanz wusste genau, wie Männer wie er spielten. Natürlich würde sie enttäuscht sein, aber da in ihre Beziehung keine Gefühle investiert worden waren, würde sie nur den Verlust seines Geldes, seiner Großzügigkeit und des sozialen Status betrauern. An diese Art Affären war er gewöhnt. Er genoss die Aufregung der Jagd. Doch wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass in letzter Zeit jede Eroberung einen schalen Beigeschmack gehabt hatte. Um seine Ziele zu erreichen, hatte er sich nicht mehr sonderlich anstrengen müssen.
    Unbewusst hielt er wieder Ausschau nach der anderen Frau. Sie war verschwunden. Er verzog das Gesicht. Vielleicht war es besser so. Er wusste nur zu gut, wie es war, sich ein perfektes Bild von einer wunderschönen Frau zu erschaffen. Unweigerlich folgte eine Enttäuschung.
    War er schon bereit, wieder frei zu sein? Eine Geliebte zu behalten bot auch einen gewissen Schutz. Einen Aufschub vor den Bemühungen anderer, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er stieß ein knurrendes Geräusch aus. Tatsächlich brauchte er gerade jetzt dringend eine Frau. Doch als er Isabelle an der Garderobe erspähte, verwandelte sich sein Inneres zu Eis. Sie würde er bestimmt nicht fragen.
    Kallie bahnte sich nun einen Weg durch die Menschenmenge. Sie reckte den Kopf auf der Suche nach ihrem Onkel und fand ihn endlich in einer ruhigen Ecke. Sie küsste ihn auf die Wange. „Entschuldige, Alexei, ich bin bei der Arbeit aufgehalten worden.“
    „Kein Problem, meine Liebe. Ich hole dir einen Drink.“
    Er sprach rasch und wirkte ein wenig schreckhaft auf Kallie. Verstärkt wurde ihr Eindruck, als er hastig ein Glas Wasser von einem Tablett nahm, das ein Kellner gerade vorbeitrug, und es ihr praktisch in die Hände stieß. Er wich ihrem Blick aus und schaute abwesend über ihren Kopf hinweg. Er schien ausgesprochen nervös zu sein.
    „Alexei …“
    Plötzlich zog er sie hinter eine mannshohe Zimmerpflanze und schirmte sie dann gegen den Raum mit seinem Körper ab.
    „ Alexei …“, wiederholte Kallie jetzt ungeduldiger. Sie wusste, dass ihr Onkel zum Theatralischen neigte, aber das hier war lächerlich. Er benahm sich, als befänden sie sich in einem Agententhriller. Sie lächelte vielsagend und flüsterte verschwörerisch: „Verstecken wir uns vor deiner Geliebten?“
    Mit gekränkter Miene sah er sie an. „Kallie Demarchis, du weißt genau, dass ich nie eine andere Frau anschauen würde.“
    Beruhigend legte sie eine Hand auf seinen Arm. „Ich mache doch nur Spaß. Aber du verhältst dich so seltsam. Meinst du, ich kann jetzt hinter der Pflanze hervorkommen?“
    Für eine Sekunde erbleichte er, als er auf der anderen Seite des Raumes etwas zu entdecken
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