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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen
Autoren: Abby Green
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war unverkennbar. Alexandros. Und die Frau, die ihre Arme um seinen Nacken gelegt hatte und sich an ihn presste, war auf jeden Fall nicht Pia Kyriapolous. Darüber prangte eine grässliche Schlagzeile: „Der Bräutigam! Am Abend seiner Verlobung …!“

1. KAPITEL
    Sieben Jahre später, Hotel Ritz, Paris
    Alexandros Kouros langweilte sich. Bereits seit geraumer Zeit lastete diese Langeweile auf seinen Schultern, einer schwarzen Wolke gleich, die aus seinem tiefsten Inneren kam und alles verschlang. Vergessen war die Tatsache, dass er von Überfluss umgeben war. Ein Überfluss, dem er, einer der reichsten Männer der Welt, nicht entkommen konnte. Gedämpfte Stimmen drangen an sein Ohr. Er blendete sie aus. Sie umkreisten ihn seit Jahren.
    So gut aussehend – so jung! Einer der erfolgreichsten Reeder seit Onassis … Noch mehr Geld … Begehrtester Junggeselle …
    Jetzt vermehrte das konstante Flüstern nur seine Verdrossenheit. Wenige Menschen konnten sich ähnlicher Erfolge rühmen, die meisten konnten sie sich nicht einmal vorstellen. Harte Arbeit hatte zu diesem Ziel geführt, was das Ergebnis nur umso süßer hätte machen sollen. Aber war es das? Wieso empfand er so, wenn alles, was er sich wünschen konnte, zu seinen Füßen lag, wenn er nur mit einem Fingerschnipsen den Lauf der Geschäftswelt beeinflussen konnte? Wenn es nicht das war, was er wollte, was war es dann? Eine undeutliche Erinnerung, ein alter verblasster Traum regte sich in seinem Kopf. Ein Traum, der schon vor langer Zeit zu Staub zerfallen war.
    Eine Berührung an seinem Arm, nicht zärtlich, sondern besitzergreifend, holte ihn in die Gegenwart zurück. Zurück zu der Frau an seiner Seite. Sie wurde für die schönste und begehrenswerteste Frau der Welt gehalten – und sie war die letzte in einer langen Reihe von ähnlichen Frauen, die seinen Arm, sein Bett geziert hatten.
    „Liebling …“
    Ein Hauch von Ärger breitete sich in ihm aus. Jedoch verbat es die Höflichkeit, die Frau einfach zu ignorieren. Er wandte sich zu ihr um und lächelte schmallippig. Das platinblonde Haar stach ihm ins Auge, was ihm mit einem Mal zu grell, zu aufdringlich vorkam. Er betrachtete das geschminkte Gesicht, sah den harten habgierigen Ausdruck in ihren Augen. Diamanten funkelten um ihren Hals. Binnen einer Sekunde fällte er eine Entscheidung. Er fand sie überhaupt nicht mehr attraktiv. Hatte er das eigentlich jemals?
    Isabelle Zolanz wusste es noch nicht, aber ihre Zeit an seiner Seite war abgelaufen. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte er sich erleichtert. Die Freude, wieder frei zu sein, vertrieb bereits einen Teil seiner Langeweile. Er wollte keine weitere Minute mit ihr verbringen. Er beschloss, die Party sofort zu verlassen und zu Hause die Beziehung zu beenden.
    Gerade als er den Mund öffnen wollte, erregte etwas, was er aus den Augenwinkeln wahrnahm, seine Aufmerksamkeit. Er wandte sich um. Auf der Türschwelle auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand eine Frau. Offensichtlich war sie eben eingetroffen, denn sie stand auf Zehenspitzen und sah sich suchend um. Für einen Sekundenbruchteil verschwand der Lärm der Unterhaltungen. Er konnte den Blick nicht von der Unbekannten abwenden. Gänsehaut überlief seinen Körper. Dann kehrten die Geräusche zurück.
    Sie war atemberaubend. Allerdings auf eine Weise, die er nicht einordnen konnte. Sie war nicht hübsch wie ein Model. Durchschnittlich groß, aber perfekt proportioniert. Sein Kennerblick verriet ihm, dass alle Kurven an den richtigen Stellen saßen. Vielleicht ein bisschen üppiger als seine sonstigen Eroberungen. Ihr Körper schien ihn auf einer sehr elementaren Ebene zu rufen. Das schlichte schwarze Kleid mit dem V-förmigen Ausschnitt betonte ihre Taille und die Rundungen ihrer Brüste. Sie trug eine Halskette mit einem einzelnen Stein als Anhänger, der im Licht der Lampen funkelte.
    Schockiert stellte er fest, dass er das starke Verlangen verspürte, zu ihr zu gehen, ihre Hand zu nehmen und sie nach draußen zu führen, um herauszufinden, ob ihre Haut sich wirklich so weich und seidig anfühlte, wie sie aussah. Der Drang war so stark, dass er sich bereits tatsächlich in ihre Richtung bewegte. Er wollte die Stelle berühren, an der der Anhänger auf ihrem Dekolleté ruhte. Und er wollte sie von den anderen Männern fortführen, die ihre Ankunft bereits ebenfalls bemerkt hatten.
    Ihre Haut schimmerte hell, die Gesichtszüge waren sanft und klar. Hohe Wangenknochen, weit
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