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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen
Autoren: Abby Green
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ihnen beiden. Und Eleni. Die aber, dachte Kallie erleichtert, hatte die demütigende Szene nicht mit angesehen.
    Als sie jedoch nach unten kam, umfingen sie Lärm, Verwirrung und helle Aufregung. Ihre Eltern hatten sich mit entrüsteten Mienen vor Alexandros aufgebaut. Gerade schrie ihr Vater ihn an und wedelte mit einer Zeitung vor seinem Gesicht herum.
    „Wie konntest du das tun? Wir haben dir vertraut. Sie ist erst siebzehn! Kaum mehr als ein Kind. Reicht es dir nicht, eine der schönsten Frauen Athens zu heiraten? Musstest du dich auch noch an Kallie vergreifen?“
    Ihre Eltern konnten sie nicht sehen, weil sie von Alexandros’ Rücken verdeckt wurde. „Pias Familie“, entgegnete Alexandros mit leiser scharfer Stimme, „hat überraschend wenig Verständnis dafür, dass ihre Tochter einen Mann heiratet, dessen Bild den gesamten Mittelteil der bekanntesten Klatschzeitung Griechenlands einnimmt. Zudem zeigen sie ebenfalls wenig Verständnis dafür, dass dieser Mann, und ich zitiere, ‚niemals in die Fußstapfen seines Vaters treten und die Geschäfte übernehmen wollte‘. Dank eurer Tochter wurde meine Verlobung heute Morgen gelöst.“
    Ihre Mutter trat vor und versetzte Alexandros eine schallende Ohrfeige. „Du wusstest doch, dass sie schon immer in dich verliebt war. Du warst wie ein Sohn für uns.“
    Kallie wurde eiskalt. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, sie fühlte sich sterbenskrank. Dann musste sie irgendein Geräusch gemacht haben, denn alle drehten sich nach ihr um.
    „ Du …“
    Ihr Vater fiel Alexandros ins Wort. „Kouros, verlass sofort dieses Haus. Du bist hier nicht länger willkommen.“
    Alexandros wandte sich wieder ihrem Vater zu. „Glaub mir, ich will keinen von euch je wiedersehen. Vor allem sie nicht.“ Er warf Kallie einen so verächtlichen Blick zu, dass sie einen Schritt zurückwich. Dann ging er.
    Einem plötzlichen Impuls folgend, lief Kallie ihm nach und ignorierte die Rufe ihrer Eltern. Alexandros hatte schon fast das Gartentor erreicht, das die Grundstücke der beiden Nachbarn voneinander trennte.
    „Warte, Alexandros … warte!“
    Er blieb so abrupt stehen, dass sie beinahe mit ihm zusammengestoßen wäre. Dann wandte er sich um, griff nach ihren Armen und sah sie an. Auf einmal wirkte er nicht mehr wütend, nur noch traurig. Kallie war verwirrt. In ihrem Kopf drehte sich alles, während sie zu begreifen versuchte, was eigentlich passiert war.
    „Ich dachte, wir wären Freunde, Kallie. Warum hast du das getan? Du hast alles ruiniert … und nur, weil ich dich abgewiesen habe?“ Er schüttelte den Kopf. „Du schienst der einzige Mensch zu sein, der nie etwas von mir erwartet hat. Ich habe dir vertraut, und du hast mich hereingelegt und alles ausgeplaudert.“
    „Ich weiß nicht, was …“
    Wieder schüttelte Alexandros den Kopf und brachte sie mit einem finsteren Blick zum Schweigen. Unwillkürlich musste er an den kühnen Ausdruck in ihren Augen denken, als sie ihn geküsst hatte. Ohne den leisesten Hauch eines Zweifels wusste er jetzt, dass er nie wirklich gewusst hatte, wer Kallie Demarchis war. Auch ihre Eltern, die für ihn wie eine zweite Familie geworden waren, hatte er nicht wirklich gekannt. Einfach so hatten sie ihn aus ihrem Haus und ihrem Leben verbannt. Er war ein Narr gewesen, ihnen zu vertrauen. Und er hatte Kallie für unschuldig gehalten, für unverdorben und … süß.
    „In den letzten zwei Jahren bist du wirklich erwachsen geworden, Kallie. Jetzt bist du wie alle anderen. Bestimmt hast du von der Verlobung gehört und gedacht, du könntest es auch einmal versuchen? Aber siebzehn ist ein bisschen zu jung für meinen Geschmack. Und du besitzt auch definitiv nicht, was ich brauche.“
    Er hielt ihr die Zeitung entgegen. „Oh, und ein Rat für das nächste Mal, wenn du einen Kuss an die Presse verkaufst. Falls du deine Identität geheim halten willst, ist es keine gute Idee, das Foto von deiner privaten E-Mail-Adresse aus zu senden. Du bist nichts weiter als ein kleines Flittchen, Kallie, und kein sonderlich intelligentes noch dazu.“
    Mit offenem Mund sah sie ihm nach, wie er durch das Gartentor schritt. Die Worte waren ihr in der Kehle stecken geblieben. Ihre E-Mail-Adresse? Foto? Einen Kuss an die Presse verkauft? Wie in einem schrecklichen Albtraum gefangen, schaute sie auf die Zeitung, die zu ihren Füßen lag. Auf der aufgeschlagenen Seite war ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Bild abgedruckt. Die eine Person auf dem Foto
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