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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes
Autoren: Arto Paasilinna
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beglaubigt. Mit Tränen in den Augen ging Jäminki durch seine Birken­ allee ins Kirchdorf, wo er mit seiner Familie ins Auto stieg und davonfuhr.
    Er verließ Kuusmäki als reicher Mann, aber besiegt. Jaatinen schaute sich seinen Abgang an, und die Ge­ meinde schaute auf Jaatinen. Man sagte, der Ingenieur habe alles genommen und jedem eine Lehre erteilt.
    35 NACHWORT
    Der Unterzeichnende hatte eines Sommers die vortreffli­ che Gelegenheit, in einem bestimmten Zusammenhang nach Orimattila zu reisen. An der dortigen Tankstelle wurde ich auf eine Gesellschaft aufmerksam, die mit dem Kleinbus unterwegs war. Zur Gruppe gehörten ein müde aussehender, großer Mann, zwei blühende, schö­ ne Frauen und mehrere Kinder: muntere Zwillingsmäd­ chen, ein kleinerer Junge und Zwillingsjungen im Baby-alter. Der Mann tankte den Wagen auf, die Frauen kauften inzwischen in der Gaststätte Erfrischungsge­ tränke. Mein Interesse an der Gesellschaft war geweckt, sodass ich mich erkundigte, wer die Reisenden seien. Der Tankwart erzählte mir, es handle sich um Ingenieur Jaatinen und seine Familie.
    Später lernte ich ebendiesen Jaatinen in Kuusmäki, seinem Heimatort kennen. Er machte den Eindruck eines müden, jedoch einigermaßen glücklichen Mannes, und besonders seine Gattinnen waren äußerst reizend. Ich wurde in ihrem Heim denkbar angenehm aufge­ nommen. Ingenieur Jaatinen erzählte mir seine Ge­ schichte, und ich notierte sie mir, so gut es ging. Nach diesen Notizen habe ich meinen Bericht von Kuusmäki und Ingenieur Jaatinen niedergeschrieben.
    Wie hat das Leben die Personen, die in diesem Buch auftreten, behandelt?
    Es gäbe viel über sie zu berichten, doch ich be­ schränke mich darauf, einen jeden von ihnen kurz zu erwähnen:
    Baumeister Kainulainen hat sich, einigen Informatio­ nen zufolge, in Helsinki-Vuosaari niedergelassen, er arbeitet in der Wärtsilä-Werft. Auch eine Familie hat er sich mittlerweile zugelegt, bestehend aus einer Frau und zwei Kindern; allerdings sind seine Wohnverhältnisse sehr beengt. Dennoch sehnt sich Kainulainen nicht nach seinem früheren Amt in Kuusmäki zurück, er hat sich dem Stadtleben besser angepasst als viele andere, die vom Lande zugezogen sind.
    Der frühere Schuldirektor Rummukainen unterrichtet am Sportinstitut Vuokatti; wer die Presse verfolgt, weiß, dass er Biathleten trainiert und auch selbst in dieser Disziplin aktiv ist. Er lebt im Kirchdorf Sotkamo und besitzt dort eine saubere Junggesellenwohnung. Außer­ dem gehört er dem Verein der Reserveoffiziere von Sot­ kamo an, ist sogar dessen Vorsitzender.
    Kommissar Kavonkulma übt weiter sein Amt aus und sagt kein böses Wort zu manierlichen Betrunkenen, stattdessen bemüht er sich, die Konflikte beizulegen, in die er als Ordnungshüter von Kuusmäki zwangsläufig hin und wieder gerät. Seine Schlaghand, die gerade Rechte, bereitet ihm bei Wetterwechsel oft böse Schmer­ zen, denn sie ist von einem schlimmen Rheumatismus befallen, wegen mangelnden Trainings vielleicht.
    Konstabler Ollonen hat sich in Kuusmäki ein Eigen­ heim gebaut und bewohnt es zusammen mit seiner Frau. Die Schichtarbeit in der Betonfabrik sagt ihm außerordentlich zu. Er ist sehr tüchtig in seinem neuen Beruf und studiert außerdem abends Betonchemie mit dem Ziel, sich an der Industrieschule einzuschreiben, sowie er sich das Studium zutraut.
    Wehrleiter Jokikokko überwacht den Brandschutz in Jaatinens Fabrik. Er ist ein Mann, dem die ganze Beleg­ schaft voll vertrauen kann, und noch nie ist ein Feuer ausgebrochen, ohne dass Jokikokko es bemerkt hätte. Auf diese Weise ist die Firma vor eventuellen großen ökonomischen Verlusten bewahrt geblieben.
    Propst Roivas lebt weiterhin als Pensionär, hat aber seine frühere Charakterschwäche hinsichtlich seiner Beziehung zu Gott abgelegt; er hat eine Erweckung erfahren und ist ungeachtet seines Alters sehr eifrig unterwegs, um in Kuusmäkis entlegenen Dörfern An­ dachten abzuhalten. Man hat ihn sogar in mehreren Sommern in Posio, Pudasjärvi und Kuusamo auf den großen Treffen der Laestadianer gesehen, wo er sich als feuriger Redner einen Namen gemacht hat.
    Bauer Jäminki bewohnt ein Reihenhaus in Lahti, je­ doch nur im Winter, denn sommers zieht er nach Kuusmäki auf seinen alten Hof und verbringt seine Zeit damit, seine Erinnerungen an die früheren Verhältnisse im Dorf aufs Tonband zu sprechen. Für seine präzisen Brauchtumsbeschreibungen, die bis ins Jahr 1916 zurückgehen, ist Jäminki
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