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Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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einen Ausweg, obwohl sich mein Innerstes mit Flucht beschäftigte, doch die Gegenseite hatte den Ring zu dicht gezogen.
    Ich war und blieb in ihrer Hand.
    Als ich an Alvarez vorbeischaute, traf mein Blick den von Bruder Ignatius.
    Ich sah die Trauer in seinen Augen, die Depression, die Aufgabe, das Wissen, verloren zu haben.
    Zwei Reiter lösten sich aus dem Kreis. Sie ritten zu Ignatius und nahmen ihn in die Mitte, damit er nur keinen Ausbruchversuch unternahm. Mich bedrohten die anderen beiden.
    Am liebsten hätte ich das Schwert genommen und ihnen jeden Knochen einzeln zerschlagen.
    Don Alvarez wandte sich halb um und streckte seinen Arm aus. Er deutete auf die alte Eiche neben dem Brunnen.
    »Siehst du ihn, Geisterjäger?«
    »Bin ja nicht blind«, erwiderte ich.
    Diesmal kassierte ich keinen Schlag. Alvarez war wohl zu sehr mit den nahen Zukunftsproblemen beschäftigt. »An diesem Baum, Geisterjäger, wirst du dein müdes Leben aushauchen. Wir werden dich an den Stamm fesseln, und jeder kann sehen, wenn die Horror-Reiter ihre und meine Rache erfüllen. Ihre Lanzen werden dich durchbohren. Und du wirst dort als toter Mann und als Mahnung für alle an diesem Baumstamm hängen bleiben, damit jeder sehen kann, was mit dem geschieht, der sich uns in den Weg stellt. In diesem Kloster endet dein Weg, John Sinclair!«
    Bei den zwei Horror-Reitern, die sich in Bruder Ignatius' Nähe aufhielten, sah ich eine Bewegung. Plötzlich schwirrten glühende Lassos durch die Luft, kreisten einmal und senkten sich auf mich nieder.
    In einem Anfall von Wahnsinn riskierte ich einen Ausfall. Ich wollte mich nicht kampflos ergeben, hämmerte die Lanze des mir am nächsten befindlichen Reiters zur Seite und zerrte gleichzeitig an seinem knöchernen Bein.
    Halb rutschte er vom Pferderücken. Meine linke Hand fuhr unter die Jacke, doch da traf mich der Schlag. Ich kam nicht mehr dazu, das Kreuz oder die Dämonenpeitsche hervorzuholen. Alvarez hatte genau gewußt, wohin er schlagen mußte.
    Mich trieb es in die Knie. Ich fiel nach vorn.
    Nein, ich wurde nicht bewußtlos, aber der Hieb schaltete meine Reflexe aus. Ich blieb auf dem Innenhof des Klosters liegen, ohne mich zu rühren.
    »Dieser verdammte Bastard!« keuchte Alvarez. »Er versucht es immer wieder, der Hund!« Der teuflische Mönch trat neben mich. »Los, hoch mit ihm!«
    Sie hievten mich in die Höhe. Ich spürte die kalten Knochenklauen, hing wie ein schlaffer Luftballon im Griff der Horror-Reiter und konnte nichts für meine Befreiung tun, da ich noch immer paralysiert war.
    Sie schleppten mich zum Baum, warfen mich gegen den Stamm und preßten meinen Rücken an die harte Rinde.
    Während Alvarez vor mir stand und mich festhielt, wobei er mich teuflisch angrinste, ritten zwei Horror-Reiter um den Baum herum. Sie hatten aus den Lassos glühende Fesseln geformt, die sie ein paarmal um meinen Körper schlangen. So fest und hart, daß ich mich nicht mehr rühren konnte.
    Es war eine verdammte Sache, so zu hängen und sich nicht wehren zu können, aber ich stand sie durch.
    Als ich dann wieder normal reagieren konnte, als die Muskeln und Reflexe mitspielten, da hielten mich die Fesseln so stramm, daß ich schon den Baum aus dem Boden hätte reißen müssen, um freizukommen.
    Nichts ging mehr.
    Alvarez stand vor mir. »Was hatte ich dir versprochen, Geisterjäger?« höhnte er. »Ich werde zuschauen, wie man dich aufspießt.« Er kicherte wie ein Besessener und rieb sich die Hände. »Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Auf ihn habe ich lange, sehr lange gewartet, das kannst du mir glauben, Sinclair. Den Geisterjäger einmal so zu sehen, wie es sich gehört. Gefesselt, wehrlos…«
    »Fahr zur Hölle!« keuchte ich.
    »Nach dir, Sinclair. Aber wenn wir uns dort wiedertreffen, wird es mir besser ergehen als dir, das kannst du mir glauben, du verdammter Bastard!«
    Wild trat er mit dem Fuß auf, bewegte beide Arme und holte die Klingen hervor.
    Ich sah ihm an, wie es in seinem Gehirn arbeitete. Er hatte den Horror-Reitern versprochen, daß sie mich töten durften, doch nun, wo ich gefesselt und wehrlos vor ihm stand, da hätte er mir liebend gern die Kehle durchgeschnitten. Man brauchte kein großer Psychologe zu sein, um das herauszufinden.
    Er kam näher.
    In mir stieg die Angst hoch, als er beide Arme anwinkelte und die Schneiden in Höhe meiner Kehle waagerecht aneinander hielt. »Na, Sinclair, Angst?«
    Ich schwieg. Dann spürte ich den kalten Stahl an meinem Hals und
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