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Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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ab. Er hatte mich schon durchbohrt gesehen, doch nun war ich noch immer lebendig, stand aber nach wie vor gefesselt vor dem Baumstamm.
    Die Horror-Reiter waren ebenfalls konsterniert. Das Ereignis mußte sie schwer erschüttet haben. Sie hatten gedacht, einen Toten vor sich zu haben, doch nun lebte ich.
    Sie rissen ihre Tiere auf der Hinterhand hoch, behinderten sich dabei gegenseitig, so daß ein regelrechtes Chaos entstand.
    Alvarez aber tobte und schrie. »Noch einmal!« brüllte er. »Reitet noch mal…«
    Die nächsten Worte verstummten in einem Gurgeln, denn Bruder Ignatius hatte eingegriffen. Er warf sich auf den Schreier zu und drosch mit beiden Fäusten nach ihm.
    Don Alvarez bekam den Schlag in den Nacken. Die Wucht des Treffers schleuderte ihn zu Boden, wo er sich sofort auf den Rücken drehte, die Beine anzog und sie wieder vorschnellen ließ, so daß Bruder Ignatius voll in den Tritt hineinhechtete.
    Der Mönch wurde zurückgeschleudert.
    Ich zerrte wie ein Berserker an den Fesseln, wollte sie lösen, doch sie saßen zu fest. Die Stricke schnürten mich ein. Wie es aussah, würde ich Statist bleiben.
    Alvarez, der aus der Nase blutete, kümmerte sich nicht mehr um Bruder Ignatius, sondern rannte auf die Reiter zu. »Tötet ihn!« schrie er. »Reitet endlich an!«
    Da griffen die Mönche ein.
    Bisher hatten sie nur daneben gestanden, doch nun wandten sie sich gegen die vier Reiter. Sie hatten nur ihre Kreuze und ihre Hände, doch mit dem Mut der Verzweiflung griffen sie ein. Sie hatten gesehen, daß ich noch lebte. Es mußte ihnen wie ein Wunder vorgekommen sein, und das hatte wohl ihre Initiative beflügelt.
    Sie stürzten auf Alvarez und die vier Horror-Reiter zu.
    Himmel, das war Wahnsinn, was sie da taten. Das konnte nicht gutgehen. Ich schrie und brüllte mir fast die Lunge aus dem Hals.
    »Zurück, verdammt, kommt zurück! Es hat keinen Zweck. Die anderen sind stärker!«
    Sie hörten nicht.
    Die Horror-Reiter rissen ihre Gäule herum. Plötzlich fauchten wieder die gefährlichen Feuerlohen aus den Mäulern der Tiere. Nach Schwefel stinkender Dampf drang aus den Nüstern und zog in trägen Wolken über den Innenhof.
    Schreiend wichen die Mönche zurück. Die ersten in der breiten Reihe hatten die Auswirkungen des Feuers zu spüren bekommen.
    Sie krümmten sich am Boden.
    Und Alvarez lachte.
    Wie ein Irrer stand er da. Sein wallender Bart zitterte, das Blut lief aus seiner Nase, und er fuchtelte mit seinen beiden gefährlichen Messern herum.
    Ich war immer noch gefesselt. Bis plötzlich eine Gestalt vor mir auftauchte.
    Bruder Ignatius!
    »John Sinclair«, sagte er. »Hast du ein Messer?«
    »Ja, den Dolch. Unter meiner Jacke.«
    Kräftige Hände fuhren über meinen Körper und unter die straffen Stricke. Sie bogen sie zur Seite. Ich hörte das Keuchen des Mannes.
    Auch er hatte Mühe, an die Waffe zu gelangen, aber er gab nicht auf, sondern setzte all seine Kraft ein.
    Dann hatte er den silbernen Dolch. Er säbelte mit der Schneide die Fesseln durch. Zuerst fielen die Stricke am oberen Teil des Körpers, dann die unteren.
    Ich war frei!
    »Danke!« keuchte ich. »Vielen Dank, Bruder!«
    »Das brauchst du nicht, John. Ich will nicht, daß du dich bedankst.«
    Tränen schimmerten in seinen Augen. »Kämpfe für meine Freunde! Laß die Hölle nicht siegen!«
    »Nein«, knirschte ich, »das bestimmt nicht.« Humpelnd bewegte ich mich zur Seite. Der Blutstau bereitete mir Schwierigkeiten. Ich mußte mich erst wieder an das Gehen gewöhnen. Mit jedem Schritt klappte es besser.
    Ich lief zum Brunnen, denn dort lag nicht nur meine Beretta, sondern auch das Schwert. Diesmal würde ich mich nicht überwältigen lassen, das stand fest.
    Siegen oder untergehen!
    Alvarez heizte die Reiter immer weiter an. Sie hatten sich zu einer erneuten Angriffsfront formiert, um gegen die todesmutigen Mönche vorzugehen.
    »Reitet sie nieder!« brüllte Alvarez.
    Doch seine Stimme wurde von einer anderen übertönt.
    »Das werdet ihr nicht tun!«
    Eine Sekunde lang war alles ruhig. Jeder stand auf seinem Fleck und starrte dorthin, wo der einsame Rufer stand.
    Es war eine Frau, und sie stand wie ein rächender Engel mit langen schwarzen Haaren auf dem oberen Rand der Klostermauer. In der rechten Hand hielt sie das Schwert mit der goldenen Klinge.
    Kara war gekommen!
    Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Ein Kraftstrom durchschoß meinen Körper. Ich fühlte förmlich, wie der Glanz in meine Augen trat, wie sich die
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