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Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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zuckte zusammen.
    Sein heißer, faulig riechender Atem streifte mein Gesicht, der Mund war verzerrt, die Augen leuchteten, und ich spürte den Schnitt am Hals, als er etwas zudrückte.
    Dann zuckten die Klingen zurück.
    »Ich würde dir zu gern die Kehle durchschneiden«, flüsterte Alvarez heiser, »aber ich habe meinen Freunden versprochen, ihnen die Rache zu überlassen. Die Rache der vier Horror-Reiter. Sie wird dich treffen, Sinclair.«
    Er trat zurück und blickte wild in die Runde. Was er sah, mußte sein Herz höher schlagen lassen.
    Da standen die vier Reiter. Den rechten Arm hatten sie jeweils erhoben, mit den knochigen Fäusten hielten sie die Schäfte der Lanzen umklammert, in den schwarzen Totenschädeln glänzten weiß die gefährlichen Augen.
    Eine unheimliche Mördergruppe - eben AEBA!
    Jahrhunderte lang geisterten sie bereits durch die Geschichte. Diese vier Reiter, die Verkündiger der Apokalypse, hatten Dichter und Maler dazu angeregt, sich mit ihnen zu beschäftigen.
    Die vier Reiter waren die Symbole für den Hunger, den Tod, den Krieg und die Pest!
    Und sie waren die Diener der vier Erzdämonen, den Gegenstücken der Erzengel.
    Einmal war ich ihnen entkommen, ein anderes Mal hatte ich sie besiegt.
    Nun war es an ihnen, Rache zu nehmen.
    Alvarez sah auch die Mönche.
    Schweigend standen sie da. Die Hände um ihre Kreuze gekrallt. Einer nur hatte sich abgesondert.
    Ihn traf mein Blick.
    Und ich sah, wie es in ihm arbeitete, wie er nach einem Ausweg suchte. Fieberhaft dachte er nach, und er würde auch sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, um das meine zu retten.
    Deshalb warnte ich ihn.
    »Nicht, Bruder Ignatius!« rief ich ihn an. »Was immer du denkst und tun willst, laß es sein!«
    Er horchte auf. »Dann willst du sterben?«
    »Ja, er wird sterben!« kreischte Alvarez und fuchtelte mit beiden Messern. Er schaute die vier Reiter an. »Seid ihr bereit, Freunde?« Vier Totenschädel nickten.
    »Wollt ihr Sinclair sterben sehen?«
    Wieder das Nicken.
    »Dann los!« keifte Alvarez und rannte zur Seite, um den Reitern nicht im Wege zu stehen…
    ***
    Die letzten Sekunden meines Lebens?
    Waren sie es wirklich? Nun, wo alles zu Ende sein sollte, hatte ich das Gefühl, als würde die Zeit langsamer ablaufen. Ich spürte meine wilde Angst, die sich in einem Schüttelfrost bemerkbar machte, und ich sah, wie die Reiter anritten.
    Unter den Hufen wölkten Staubwolken hoch. Die Beine der Pferde hämmerten auf den festgestampften Untergrund. Die Reiter duckten sich. Stoßbereit hielten sie ihre gefährlichen Waffen und jagten auf mich, den Wehrlosen und Gefesselten, zu.
    Ich riß weit die Augen auf - und schrie.
    Verdammt, ich schrie. Die Todesangst überkam mich. Ich merkte gar nicht, wie ich an meinen Fesseln zerrte und wie ein Berserker versuchte, mich zu befreien.
    Die Stricke hielten.
    Wie viele Sekunden waren vergangen? Eine, zwei oder drei?
    Der Reiter links von mir, der mit dem A auf der Brust, wuchtete seinen Arm zuerst zurück, dann wieder vor. Und er schleuderte die Lanze zielsicher auf mich zu…
    ***
    Es kam Suko vor, als hätten ihn die Schatten des Todes schon gehabt und wieder ausgespien.
    So ähnlich gestaltete sich das Erwachen aus der tiefen Bewußtlosigkeit.
    Im ersten Augenblick wußte der Chinese überhaupt nicht, wo er sich befand. Er hatte das Gefühl, in einer ihm unbekannten Fremde zu sein, er sah nur Schatten, dazwischen feurige Kreise, die aber wieder verschwanden und zu einer bleibenden grauen Farbe wurden, die sich über ihm befand.
    Suko stöhnte.
    Explosionsartig erfaßte ihn der Schmerz, und es dauerte eine Zeit, bis der Chinese das Zentrum am Kopf lokalisieren konnte.
    Dort hatte er den mörderischen Treffer kassiert, der ihn von den Beinen gerissen hatte. Und es mußte schon ein verdammt hartes Ding gewesen sein, denn Suko konnte allerhand einstecken.
    Er bewegte seinen rechten Arm. Mit dem Handrücken klatschte er irgendwo gegen, fühlte eine weiche Masse und begriff im ersten Augenblick nicht, daß es sich um Leder handelte. Das stelle er erst fest, als er unter großen Mühen die Augen aufschlug.
    Allmählich nur kehrte bei dem Chinesen die Erinnerung zurück. Er dachte an London, an die Fahrt in die schottischen Berge, den Überfall der Horror-Reiter, dann hatte er einen Filmriß gehabt.
    Aus…
    Und jetzt? Wo steckte er jetzt? Nach draußen hatten sie ihn nicht geschleift, da wäre es kälter gewesen. Demnach lag er in einem Raum, der Fenster hatte.
    Nein, keine
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