Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihre engen Kammern verließen, die Gänge entlangeilten und sich dem Ausgang näherten.
    Dort blieben sie so überrascht stehen, so daß die hinteren nicht mehr rechtzeitig genug stoppen konnten und gegen ihre Vorderleute prallten.
    Es entstand ein ziemliches Durcheinander.
    Die Szene auf dem Innenhof schien wirklich ein Abbild der Hölle zu sein.
    Da waren die vier Reiter. Sie hockten auf pechschwarzen Gäulen, die aus ihren Nüstern Feuer schleuderten und so die unmittelbare Umgebung schaurig erhellten.
    Die Reiter bildeten das Abbild des Schreckens. Las man die Buchstaben von links nach rechts, dann formierten sie sich zu dem Wort der Worte.
    AEBA!
    Hier waren sie wieder vertreten, und das auf geweihtem Grund. Ein Sieg der Hölle, ein Triumph des Teufels und der Schwarzen Magie. Vielleicht hatten einige von ihnen schon über AEBA gehört oder gelesen, aber noch nie hatte jemand der Mönche diesen Horror-Gestalten Auge in Auge gegenübergestanden.
    Das war nun der Fall.
    Und es gab keinen unter ihnen, der nicht geschockt gewesen wäre.
    »Das sind ja Skelette«, flüsterte ein noch junger Mönch und erschauderte.
    Die anderen sagten nichts. Sie standen nebeneinander vor der Tür.
    Zwanzig Männer.
    Zwanzig Mönche, die sich dem Guten verschworen hatten, und über die jetzt die Hölle hereingebrochen war.
    Niemand sprach mehr. Die Ruhe vor dem Sturm lag über dem Innenhof des Klosters.
    Selbst Don Alvarez hielt den Mund. Er stand vor der großen Eiche, die ein paar Schritte neben dem Brunnen wuchs, ihr dicht belaubtes Astwerk in die Höhe streckte und ein grünes, schützendes Dach bildete. Aus kalten Augen starrte der teuflische Mönch die anderen an. Das war die Stunde seines Sieges. Endlich konnte er zurückschlagen, und er würde die Mönche zu seinen und zu Dienern der Hölle machen.
    Einer fehlte allerdings.
    Das war Bruder Ignatius. Er war nicht aus seiner Schmiede gelaufen, sondern hatte sich dort zurückgezogen und beobachtete die Vorgänge durch das offene Fenster.
    Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg.
    Mit einem Vorschlaghammer hatte er seinen Gegner angegriffen. So stark diese Waffe auch war, gegen die Horror-Reiter kam sie nicht an. Er konnte sie damit nicht töten, höchstens Alvarez, aber dann blieben noch die vier übrig, die ihren Auftrag mit tödlicher Präzision ausführen würden.
    Was konnte er tun?
    Bruder Ignatius zog sich vom Fenster zurück. Sein Blick schweifte durch die kleine Schmiede. Das Feuer war inzwischen so weit heruntergebrannt, daß es kaum noch glühte. Nur ein letztes Glimmen, das war alles.
    Er hatte das Silber. Allerdings konnte er damit nichts anfangen. Einige Kugeln waren zwar schon gegossen, nur fehlte ihm die Waffe, mit der er die Geschosse verfeuern konnte.
    Nein, da war nichts zu machen.
    Er tastete nach seinem Kreuz. Jeder Mönch besaß dieses schlichte Holzkreuz aus Eiche. Es hing um seinen Hals, war zwar mit Weihwasser geweiht worden, doch die Chance, Gegner damit aufhalten zu können, war mehr als gering.
    Nein, das würden sie nicht schaffen. Dafür waren die anderen einfach zu stark.
    Was also tun?
    Flucht? Sollte er als einziger versuchen zu fliehen und irgendwo Hilfe holen? Dieser Gedanke wurde von ihm so rasch verworfen, wie er aufgezuckt war. Erstens konnte er seine Brüder nicht im Stich lassen, zweitens wußte er nicht, wo er Hilfe herholen konnte.
    Demnach schied diese Möglichkeit aus.
    Bruder Ignatius schaute wieder aus dem Fenster. Nichts hatte sich verändert, die feindlichen Parteien standen sich noch immer gegenüber.
    Und allen voran dieser Mann aus Spanien, der menschliche Teufel in der Mönchskutte, der in das Kloster eingedrungen war und schwere Schuld auf sich geladen hatte.
    Bruder Ignatius vermißte seinen Namensvetter, und er vermißte auch den Abt.
    Für ihn ein Beweis, daß die beiden zumindest schwerverletzt waren, wenn der andere sie nicht getötet hatte.
    »Da fehlt noch jemand!« Die Stimme des Spaniers hallte über den Innenhof.
    Ignatius zuckte zusammen.
    »Komm raus, du Ratte!« Gelächter folgte, und Bruder Ignatius wußte, daß er gemeint war.
    Er rührte sich nicht.
    »Soll ich dich holen, Ignatius? Willst du wirklich, daß ich dich aus deiner verdammten Schmiede schleifen lasse?«
    Da wußte der Mönch mit letzter Sicherheit, daß er gemeint war. Und er zeigte sich nicht feige. Er überwand seinen inneren Schweinehund, dachte an die anderen und auch daran, daß er sie unter Umständen durch seine Haltung in Gefahr bringen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher