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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur
Autoren: Annie Sanders
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Geier über die Reste von Eds Ruf herfielen.»
    «Ich habe dich gesucht.»
    «Oh, ich habe auch versucht, dich zu finden.»
    «Darf ich reinkommen?» Sie bemerkte erst jetzt, dass sie sich nicht von der Stelle bewegt hatte.
    «Sicher.» Flick öffnete die Tür ein Stück und hoffte, dass er nicht mitbekam, wie sehr sie zitterte. «Ich habe gerade eine Flasche Wein geöffnet. Magst du ein Glas?» Sie ging ins Wohnzimmer voran und schaltete den Fernseher aus. Das war ein Fehler, denn nun standen sie sich in der Stille gegenüber.
    «Soll das alles gewesen sein?», fragte Ben.
    «Was meinst du mit ‹das alles›?»
    «Uns.» Er streckte die Hände aus, ließ sie dann aber wieder fallen. «Eine Nachricht und eine Schachtel Pralinen.»
    Flick blickte ihn an. «Es waren ziemlich teure Pralinen.» Etwas Besseres fiel ihr nicht ein.
    «Sehr teuer.» Hatte sie da eben den Anflug eines Lächelns gesehen? «Komm schon, Flick.»
    «Tut mir leid – ich wollte dir für alles danken, aber dann bist du weg gewesen, und es gab keinen Grund für mich, noch länger dort wohnen zu bleiben. Und du konntest ja auch nicht anders – nun, weil du   … Du bist nun mal   …»
    «…   verheiratet.»
    «Ja, und obwohl ich bestimmt kein Moralapostel bin, hast du selbst gesagt, dass du ihr nie untreu gewesen bist, trotz allem, also ist es falsch gewesen, was wir getan haben.»
    «Was wir getan haben, ist wundervoll gewesen», sagte Ben leise. «Ich habe seither kaum an etwas anderes gedacht.»
    Flick spürte, wie sich eine Wärme in ihrem Bauch ausbreitete. «Ja, aber es war trotzdem nicht richtig.»
    Wieder breitete sich Stille aus, und um nicht untätig zu sein, holte sie ein zweites Glas, füllte es mit Wein und gab es ihm. Ben nahm es entgegen und blickte hinein, bevor er sprach.
    «Flick, ich bin erst heute Morgen aus den Staaten heimgekommen.Ich bin sofort in die Wohnung gefahren und habe bloß deine Nachricht gefunden. Richard hat mir gesagt, dass du gegangen bist, aber das war ohnehin offensichtlich. Dann habe ich bei dir im Büro angerufen, aber du warst nicht da, und da ich keine Nachricht hinterlassen wollte   …» Er wirkte angespannt und müde. Sie hätte ihn gern berührt und mit dem Finger die Schatten unter seinen Augen nachgezeichnet. «Stattdessen bin ich zu Alison gefahren.» Er hielt inne.
    Sie hatte nicht verstanden. «Und?»
    «Und ich habe sie um die Scheidung gebeten.»
    Flicks Blick schoss nach oben und traf auf seinen. «Sie wird dich ausnehmen.»
    «Nein, das wird sie nicht, und zwar, weil dazu kein Grund besteht. Sie kann die Wohnung in Paris haben und das Haus in London, und ich werde dafür sorgen, dass sie gut versorgt ist. Sie wird nicht auf Armani verzichten müssen.»
    Sollte sie nachfragen? «Was hat dich dazu bewogen?»
    «Nun», er stellte sein Glas ab und trat ein wenig näher, «Flüge in die USA und zurück sind ziemlich langweilig, und ich hatte jede Menge Zeit, um nachzudenken. Und alles, woran ich denken konnte, warst du, und daran, dass ich mit dir zusammen sein will. Unser Tag in Bath – so entspannt bin ich seit Jahren nicht mehr gewesen. Und ich habe gar nicht schnell genug aus dem Meeting verschwinden können, um wieder bei dir zu sein. Und als ich dann um die Ecke kam   …» Er streckte die Hand aus und zog den Clip aus ihrem Haar. «Du hast da gestanden und dir etwas angesehen. Und ich wusste einfach, dass alles an dir richtig war.» Er berührte ihren Mund. «Ich habe mich in dich verliebt, Flick.»
    Flick konnte ihn nur noch anstarren. Sie dachte daran, wie ihre Mutter dieses Gefühl beschrieben hatte, und sie wusste ganz genau, dass sie auch so fühlte.
    «Außerdem», er legte seine Hand an ihre Wange, «dachte ich daran, wie perfekt es war, mit dir zu schlafen, und dassich es wieder tun möchte.» Er küsste sie auf die Lippen. «Und wieder. Und wieder.»
    Flick wagte es, ein wenig zu lächeln. «Das liegt bloß daran, dass du es seit Ewigkeiten nicht mehr getan hast.»
    «Ja, und deshalb habe ich einen großen Nachholbedarf.»
    «Ben.» Flick trat einen Schritt zurück. Sie brauchte Gewissheit. «Ich bin nicht der Armani-Typ. Ich mag lieber Abgefahrenes   – Wohltätigkeitsläden und billiges Zeug.» Sie deutete auf ihre Wohnung. «Ich wohne nicht in Chelsea und trage keine Designerklamotten, ich bin in Sarf London aufgewachsen und erst ein Mal Charter geflogen. Und man kann auch nicht behaupten, dass ich besonders vornehm wäre, und   –» Ben legte ihr einen Finger an die
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