Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
verdient – aber nicht, von einem Erwachsenen in Grund und Boden gestampft zu werden.
    Â»Das ist mein Abzeichen, und ich muss es verteidigen«, erklärte er, als sich der Commander endlich so weit beruhigt hatte, dass ihn die drei Biker loslassen konnten. »Aber ich werde mich nicht mit einem kleinen Kind prügeln und du auch nicht.«
    Â»Damit lasse ich ihn nicht durchkommen!«, antwortete der Commander. »Er ist schließlich alt genug, um zu wissen, was das Abzeichen für uns bedeutet!«
    Â»Jemand von seiner Größe …«, überlegte Teeth, und dann fiel sein Blick auf Dante. »He, Dante, willst du die Ehre des Clubs verteidigen?«
    Dante, der sich mit Joe in eine Ecke des Raumes zurückgezogen hatte, stellte überrascht fest, dass ihn plötzlich alle anstarrten.
    Â»Hä?«, stieß er hervor.
    Teeth beugte sich zu Dante herunter und flüsterte ihm zu: »Martin ist zwar einen Kopf größer als du, aber
nur Haut und Knochen. Den schaffst du locker. Willst du in den Ring steigen und für die Ehre meines Bandits-Abzeichens kämpfen?«
    Dante wusste nicht recht, was er sagen sollte. Teeth war einer der Erwachsenen, die er am liebsten mochte, und normalerweise hätte er alles für ihn getan. Aber es war nicht gerade normal , dass ein Erwachsener einen Jungen darum bat, in den Ring zu steigen, um einen anderen Jungen zu verprügeln.
    Scotty ging neben seinem Sohn in die Hocke.
    Â»Wir müssen etwas unternehmen, um den Commander zufriedenzustellen«, erklärte er im Flüsterton. »Du kennst seine Launen. Wenn wir zulassen, dass er Martin selbst in die Mangel nimmt, wird der Junge höchstwahrscheinlich mit gebrochenem Schädel im Krankenhaus enden.«
    Dante sah Teeth abschätzend an.
    Â»Soll ich es ihm leicht machen?«
    Teeth schüttelte den Kopf.
    Â»Der kleine Mistkerl hat gerade auf mein Abzeichen gespuckt. Er verdient Schmerzen. Ich will nur nicht, dass der Commander ihn umbringt.«
    Dante betrachtete die beiden Männer neben ihm, die er am meisten auf der Welt bewunderte.
    Â»Okay, ich kämpfe.«
    Martin wirkte jetzt zunehmend ängstlicher. Er stand immer noch auf der anderen Seite des Rings und hatte mit angesehen, wie sein Dad weggezerrt worden war, hatte aber keine Ahnung, was stattdessen auf ihn zukam –
bis Teeth nun die Glocke am Ring läutete. Mittlerweile waren fast vierzig Leute im Raum.
    Â»Ladys und Gentlemen!«, verkündete Teeth. »Nachdem mein geliebtes Bandits-Abzeichen durch diesen mickrigen kleinen Kerl dort entweiht wurde, freue ich mich, verkünden zu können, dass wir einen kühlen Kopf bewahrt haben. Die Ehre der Bandits wird von jemandem in Martins eigener Gewichtsklasse verteidigt werden, und zwar von Dante Scott!«
    Die meisten Leute waren betrunken und jubelten laut, als Teeth Dante in den Ring hob und sein Dad seinen Namen rief und zu Sprechchören aufforderte. Auf einmal erschien Dante der Ring riesig, und er fühlte sich furchtbar einsam.
    Â»Bring den Streber um, Dante!«, schrie Sandra. »Schlag ihm den Schädel ein!«
    Â»Nimm die Fäuste hoch, Martin«, verlangte Joe. »Sei nicht so ein Feigling!«
    Alle brüllten irgendetwas, bis auf den armen Martin, der auf der anderen Seite des Rings stand und die Schultern hängen ließ. In Dantes Kopf überschlugen sich die Gedanken und dann fielen ihm zwei Dinge gleichzeitig ein. Erstens trug er keine Handschuhe, keinen Mundschutz oder irgendwelche andere Schutzkleidung, und niemand hatte irgendetwas von Regeln gesagt. Und zweitens war es in der Schule so, dass sich die Kinder nach einer Prügelei gegenseitig die Hände reichen mussten, und die Lehrer sie in der nächsten Stunde nebeneinander sitzen ließen.

    Dante hatte das Gefühl, in zwei Welten zu leben. Da war zum einen die Welt seiner Lehrer und seiner Mutter, in der man nicht fluchen durfte und immer nett zueinander sein sollte. Zum anderen war da die Welt der Bandits, die Drogen verkauften, Verräter erstachen, sich betranken, Autos stahlen und es völlig in Ordnung fanden, einen Jungen in einen Boxring zu stellen und ihm zu sagen, er solle einen anderen Jungen windelweich prügeln, weil dieser auf eine Jacke gespuckt hatte.
    Â»Keine Hinhaltetaktik, Dante!«, rief der Commander. »Wisch mit dem kleinen Stinker den Boden auf!«
    Dante trat von den Seilen weg und sah, wie Martin in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher