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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache
Autoren: Robert Muchamore
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und waren dreckig und staubig, ihre Gesichter hochrot und verschwitzt.
    Â»Zeigst du uns was Neues?«, fragte Joe atemlos, setzte sich hin und ließ die Beine über den Rand des Ringes baumeln.
    Â»Kickbox-Übungen«, sagte Teeth ernst.
    Die beiden Jungen stöhnten.
    Â»Aber das ist so laaangweilig«, beschwerte sich Dante. »Zeig uns lieber was Cooles, so wie diesen Geheimgriff, von dem du uns erzählt hast und mit dem du jemandem so auf den Hinterkopf geschlagen hast, dass ihm die Augen aus dem Kopf gefallen sind.«
    Â»Dafür seid ihr zu jung«, erklärte Teeth fröhlich. »Raffinierte Tricks machen noch keinen guten Kämpfer aus.«
    Er schlüpfte aus den Schuhen, sprang mit seinen löchrigen Socken in den Ring und zog sich einen riesigen Schaumstoffhandschuh über.
    Â»Ich sag euch was: Ihr zeigt mir ein paar gute Schläge und Tritte, und dann zeige ich euch vielleicht , wie man jemandem die Schulter ausrenkt. Dante, du fängst an.«
    In der nächsten Viertelstunde jagten ihn die beiden Jungen durch den Ring und traktierten den Sparringshandschuh so mit Tritten und Schlägen, dass Teeth ins Schwitzen kam. Schließlich gesellten sich ein paar ältere Mädchen zu ihnen, und Teeth zeigte ihnen einen geschickten Daumengriff, mit dem man jeden Jungen auf Abstand bringen konnte, der seine Pfoten
an verbotenen Stellen hatte. Dante und Joe sahen an die Seile gelehnt zu.
    Â»Wozu der Aufwand, Sandra?«, erkundigte sich Dante unschuldig. »Du bist doch so hässlich, dass dir sowieso kein Junge zu nahe kommt.«
    Die dreizehnjährige Sandra hatte die Haare streng zurückgebunden und eine Stimme wie ein Nebelhorn.
    Â»Trau dich her und sag das noch mal«, forderte sie ihn heraus. »Ich reiß dir deinen bescheuerten kleinen Kopf ab.«
    Â»Meine Cousine glaubt, dass du schon mit der Hälfte der Jungs aus der zehnten geschlafen hast«, fügte Joe hinzu.
    Â»Ach ja?«, höhnte Sandra und stemmte die Hände in die Hüften. »Die muss gerade reden, nach allem was sie angestellt hat mit …«
    Â»He, he, he!«, unterbrach sie Teeth. »Spielt ordentlich! Wenn ihr anfangt zu kreischen und zu heulen, gehe ich wieder an die Bar und besaufe mich.«
    Dante warf Sandra eine freche Kusshand zu und Joe hob den Sparringshandschuh auf.
    Â»Wollen wir noch ein wenig Sparring machen?«, fragte er Dante.
    Â»Zu k. o.«, keuchte dieser mit Blick auf die Uhr an der Wand hinter dem Ring. »Lass uns was trinken.«
    Gerade als die Jungen aus dem Ring sprangen, betraten ihre Väter – der Commander und Scotty – den Raum. Nach Ende der Kirche hatten die beiden noch über eine Stunde im Clubbüro zusammengesessen.

    Scotty war vierunddreißig, groß und grobschlächtig, mit kantigem Kinn und dem gleichen strubbeligen roten Haar wie sein Sohn. Der Commander war zwanzig Jahre älter, klein und gedrungen, mit einem albernen Hitlerbärtchen und Armen voller Tätowierungen. Beim Anblick seines Kahlkopfs und des dicken Bauchs musste Dante immer unwillkürlich an einen Kegel denken.
    Â»Ist Martin hier?«, schrie der Commander so wütend, dass die Adern an seinem Hals hervortraten. Dann wandte er sich an Teeth. »Hat mein Martin mit dir gesprochen?«
    Teeth schüttelte den Kopf. Dante wunderte sich, denn Martin war der Letzte, der in einen Boxring steigen würde.
    Â»Ich habe ihm gesagt, er soll mit dir reden«, erklärte der Commander und stampfte dann ins Nebenzimmer.
    Joe grinste Dante an und flüsterte erfreut: »Mein Streberbruder kriegt einen Tritt!«
    Noch bevor er das näher erläutern konnte, kam der Commander zurück und schleifte den elfjährigen Martin am Kragen seines weißen Schulhemdes hinter sich her.
    Â»Was hab ich dir gesagt, du Rotznase?«, brüllte der Commander. Sandra und die anderen Mädchen wichen zurück, als Martin gegen die Wand gestoßen wurde.
    Â»Ich soll mit Teeth reden«, erwiderte Martin verlegen. »Hab ich vergessen.«
    Â»Und was hast du stattdessen getan?«, schrie der
Commander und riss seinem Sohn das Buch aus der Hand. »Harry Potter !«, schnaubte er. »Die ganze Nacht lang liest du Bücher über irgendwelche Drachen, und morgen gehst du wieder in die Schule und lässt dich verprügeln. Was ist bloß los mit dir?«
    Â»Blödsinn«, rief Martin trotzig. »Mit Prügeln löst man
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