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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung
Autoren: Mona Nebl
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zu erkennen.
    „Geb t dies niemals aus der Hand, nicht einmal um Euer Leben zu retten! Dieses Buch gehört Zaramé. Gebt es ihr, wenn sie Euch reif dafür scheint, den richtigen Zeitpunkt werdet Ihr erkennen! In diesem Buch liegt das Leben und Wohl Eures Reiches und der beiden Kinder. Fällt es in falsche Hände, bedeutet es Euer aller Tod!“
    „Dürfen wir es ansehen?“, fragte Balin und Moran zuckte erschrocken zusammen. Würden die Wesen noch denken, sie seien habgierig? Der Dunkle antwortete: „Ja, das ist Euch gestattet. Vermutlich werdet Ihr es nicht verstehen, denn es ist noch unvollständig. Die Suche nach den weiteren Seiten müsst Ihr den Kindern überlassen, denn nur sie werden wissen, wo sie zu finden sind.“
    „Haben die beiden besondere Kräfte, dass Ihr ihnen soviel zutraut?“, war erneut Balins Stimme zu vernehmen. Moran vernahm ein Glucksen, als hätte der Blonde gelacht.
    „Nichts Furchterregendes, Balin, sie sind nur etwas klüger als andere! Aber genug der Worte! Ihr wisst nun alles, was nötig ist. Versorgt die Kinder und brecht dann noch heute Nacht auf! Jede Verzögerung wäre gefährlich, falls man uns verfolgt hätte!“
    Mit diesen Worten zogen riesige behaarte Hände Kapuzen über zottelige Köpfe. Die Tür flog auf und während leichtes Schneegestöber über die Schwelle wehte, verschwanden die Gestalten im Weiß der Straße. Balin stemmte sich gegen den Sturmwind und schloss die Türe hinter ihnen. Moran und Balin sahen sich an, dann zog Moran den Jungen zu sich heran.
    „Hallo, Niall. Ich bin Moran und ab jetzt deine Mutter und dies ist dein Vater Balin. Ich mache dir und deiner Schwester etwas zu essen und dann haben wir noch eine weite Fahrt vor uns.“ Der Junge sah sie an und lächelte. Moran wurde warm ums Herz. Der tapfere Kleine nahm diese, für ein kleines Kind ungewöhnliche Widrigkeiten, mit einem Lächeln und ohne Klagen hin. Ebenso pflegeleicht schien das Mädchen zu sein. Zaramé sah ihrer neuen Mutter neugierig in die Augen und gluckste leise vor sich. Moran starrte sie fasziniert an. Konnte das wahr sein? Diese zwei hübschen, freundlichen Kinder waren nun tatsächlich die ihren? Sie streichelte der Kleinen sanft über die Wange, dann sah sie dem Jungen fest in die Augen:
    „Ich freue mich so sehr, dass ihr endlich bei uns seid. Ich verspreche, immer für euch da zu sein, alles für euer Wohlergehen zu geben, was in meiner Macht steht!“
    Die Tränen standen ihr in den schönen goldbraunen Augen, die denen der kleinen Zaramé so ähnlich waren. Balin räusperte sich: „Nun, dann komm, Frau! Gib ihnen zu essen, ich packe den Rest ein und dann brechen wir auf!“ Moran riss sich von dem Blick des Jungen los, wischte sich rasch die Feuchtigkeit aus ihren Augen und legte Zaramé vorsichtig in ein Fell in sicherer Nähe des Kamins. Sofort saß der Junge neben dem Baby und beobachtete Moran mit aufmerksamem, aber vertrauensvollem Blick. Sie lächelte ihn kurz an, dann schöpfte sie warme Suppe in zwei Teller und stellte diese auf den Tisch. Sie legte zwei Scheiben vom frischen Brot daneben und winkte Niall heran. Der Junge stand auf, kam heran und setzte sich gehorsam. Sein Blick wanderte zu dem Baby. Moran war erstaunt über diese beschützende Anhänglichkeit. Aber dann erinnerte sie sich an die Worte des Blonden: „Sie sind nur klüger als andere.“ Und sie begann zu ahnen, dass er diese Worte auch so gemeint hatte und das Großziehen dieser beiden Kinder mehr als ungewöhnlich werden sollte. Sie nahm die Kleine sanft hoch und setzte sich zu Niall. Erst als sie das Brot in der Suppe weich gerührt hatte und Zaramé damit fütterte, begann auch der Junge zu essen.
    Bis sie fertig waren und alles Nötige auf dem Wagen verschnürt war, zog bereits das fahle Dämmerlicht eines weiteren Wintermorgens herauf. Moran bereitete den Kindern unter einer schützenden Plane aus Rinderhaut ein behagliches Lager. Zaramé schlief bereits und Niall kuschelte sich eng an sie, bevor er die Augen schloss.
    Währenddessen hatte Balin für seinen Gehilfen Ra ban eine Nachricht geschrieben. Raban lebte noch bei seinen Eltern, obwohl er bereits einige Zeit verheiratet war. In dieser Nachricht überschrieb Balin ihm das Haus, mit der Bitte zum Ausgleich jede Woche der alten Arami ein gutes Essen vorbeizubringen. Er wusste dass, die Übergabe seiner Schmiede, in welcher er allerdings nur wenige Werkzeuge zurückließ, für die jungen Leute die einzige Möglichkeit für ein
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