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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria
Autoren: Deborah Hale
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denke, jetzt, wo der Echtroi besiegt ist, werden wir gewinnen. Doch für eine Weile wird der Kampf noch andauern. Wir müssen euch zwei von hier fortbringen.”
    “Wir haben noch einen weiteren Weg vor uns, als du denkst.” Rath suchte in Mauras Schultergurt nach getrocknetem Lebensblatt und kaute es langsam, bis er fühlte, wie seine Kräfte zurückkehrten.
    Er stand auf. “Hilf mir, sie zu tragen.”
    Zusammen brachten sie Maura zu einer Ansammlung kleiner Schuppen. Als sie sie niederlegten, kam ein bärtiger alter Mann in hanischer Rüstung atemlos hinter ihnen hergelaufen. “Wer seid ihr und was macht ihr mit der Dame hier?”
    Rath warf einen Blick auf das Schwert, das der Alte in der Hand hielt. “Legt das weg, bevor Ihr Euch noch verletzt. Die Lady ist wegen mir hierher gekommen. Wir haben sie nur vom Kampfplatz fortgebracht, damit ich ihr helfen kann.”
    “Kennt Ihr Euch aus in der Kunst des Heilens?” Der alte Mann reichte Anulf das Schwert. Man konnte ihm ansehen, dass er froh war, es loszuwerden.
    “Nur, was ich von ihr gelernt habe”, gestand Rath. “Wenn Ihr ihr besser helfen könnt, dann tut es, bitte.”
    “Ich will tun, was ich kann.” Der alte Mann kniete neben Maura nieder und hielt das Ohr an ihre Lippen. “Kann mir einer von Euch Wasser bringen?”
    Rath blickte zu Anulf und nickte. Anulf eilte zu den Baracken hinüber.
    “Heiß, wenn möglich!”, rief der Alte hinter ihm her.
    Dann blickte er zu Rath hoch, der sich über ihn beugte. “Clavance of Vaust, zu Euren Diensten … und zu ihren.”
    “Rath Talward.” Er ergriff Mauras Hand und begann sie zu reiben. “Das ist ihr schon einmal passiert, wenn auch nicht so schlimm. Damals konnte ich sie mit Hilfe von Lebensblatt wieder zur Besinnung bringen.”
    Clavance nickte.
    “Sie hat eine Menge Kräuter und andere Sachen in ihrem Schultergurt.” Der besorgte Gesichtsausdruck des alten Mannes ließ ihn noch hinzufügen: “Ihr werdet ihr doch helfen können, oder?”
    “Ich hoffe es”, seufzte Clavance. “Ihre Kräfte schwinden sehr rasch.”
    Rath packte ihn beim Arm. “Sie darf nicht sterben! Sie hat noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.”
    “Ich weiß.” Clavance entnahm Mauras Gurt verschiedene Kräuter. “Vor langer Zeit war ich Schüler ihres Vormunds Langbard. Kanntest du ihn?”
    Rath nickte. “Nur kurz.”
    “Bald haben wir Sonnwende. Müsst ihr noch weit gehen?”
    “Nach dem Zeitlosen Wald im Diesseitsland.”
    “Ich kenne den Ort.” Sein zerfurchtes Gesicht blickte noch besorgter. “Ich fürchte, selbst wenn ich sie augenblicklich vollständig heilen könnte, hättet ihr Mühe, rechtzeitig dort anzukommen.”
    “Wo ankommen?”, fragte Anulf, der gerade mit einem dampfenden Kessel und einem Becher zurückkam.
    Rath zögerte einen Moment lang. Doch warum sollte er vor Freunden, die ihre Treue bewiesen hatten, Geheimnisse haben? “Der Zeitlose Wald. Wir müssen zur Sonnwende dort sein.”
    Mit einem Schlag wurde ihm klar, dass er die ganze absurde Geschichte glaubte. Sonst würde er doch jetzt nicht so zur Eile drängen.
    Clavance tat Kräuter in den Becher und goss heißes Wasser darüber. “Selbst wenn ihr schnelle Pferde hättet, keine der Straßen hier führt nach Norden.”
    Anulf deutete mit dem Kopf in die Richtung, woher der Waffenlärm zu ihnen drang. “Nach alldem hier werden die Han sogar ihre Höflinge aus Venard heranziehen, um die Straßen zu bewachen.”
    Rath setzte Maura etwas auf, damit Clavance ihr den Heiltrank einflößen konnte.
    “Vielleicht …”, grübelte Anulf. “Nein. Das wäre der reine Wahnsinn.”
    “Was?”, fragte Rath.
    “Keine der Straßen führt nach Norden. Aber der Fluss.”
    “Der Fluss?”
    “Ja. So bekommen die Han ihr verfluchtes Erz in die Ebene – in Lastkähnen. Wenn ihr auf einem von ihnen hinunterfahren und an Land gehen könntet, bevor der Kahn einen der Entladeplätze an der Mündung des Flusses erreicht …”
    “Ich kann euch einige
Twarith
in den Städten flussabwärts nennen, die euch dann weiterhelfen würden.”
    “Wie soll das denn gehen?” Rath strich Maura über das Haar. “In ihrem Zustand?”
    Trotz des Heiltranks kam kein Lebenszeichen von Maura.
    “Mehr kann ich nicht für sie tun”, sagte Clavance. “Es hilft ihr vielleicht, wenn sie von hier fort und näher an die Geheime Lichtung kommt. Ihre Wunden sind nicht körperlicher, sondern geistiger Art.”
    Rath wusste das nur allzu gut. Er wusste auch, dass Clavance die
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