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Die Prophezeiung der Seraphim

Die Prophezeiung der Seraphim

Titel: Die Prophezeiung der Seraphim
Autoren: Mascha Vassena
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nicht sicher, ob Ruben derjenige ist, der die Seraphim einen kann.«
    Julies Herz machte einen Sprung, als sie ihre eigenen Befürchtungen aus dem Mund ihrer Mutter hörte. »Aber Ihr habt ihm gesagt, alle Seraphim würden sich ihm beugen. Ich …« Sie geriet ins Stottern. »Ich dachte, Ihr seid glücklich darüber, dass er die Flügel bekommen hat.«
    »Weil ich ihn mehr liebe als dich? Glaubst du das wirklich?« Rhea warf ihr einen Seitenblick zu.
    Julie antwortete nicht, der Klumpen in ihrer Kehle saß zu fest.
    »Ich liebe euch beide gleichermaßen, aber ich muss mich erst wieder daran gewöhnen, Gefühle zu haben. Während ich in das Seelenglas gebannt war, gab es nur Qual und Verwirrung, denn ohne Körper ist die Seele verloren in Zeit und Raum. Ich werde das nie vergessen, aber ich kann es überwinden, und dann werde ich fähig sein, euch meine Liebe zu zeigen.« Rhea hatte beim Sprechen die Augen geschlossen, und Julie erhielt eine Ahnung davon, wie schwer ihr die Worte fielen.
    »Danke, dass Ihr mir das gesagt habt …« Julie zögerte.
    »Ich möchte dich um etwas bitten«, fuhr Rhea fort und wandte sich ihr zu. »Du darfst Ruben nicht alleine lassen. Ohne deine Hilfe wird er seine Aufgabe nicht bewältigen, das weiß ich. Er mag nun mächtig sein, aber ohne deinen Rat und deine Hilfe wird er nicht zurechtkommen.«
    »Aber Ihr seid doch hier.«
    Rhea lächelte vage. »Ich bin alt. Die Zukunft gehört euch. Versprich mir, dass du für Ruben da sein wirst, wenn er dich braucht.«
    Julie schluckte. »Ich verspreche es«, sagte sie.
    »Dann ist es gut«, sagte Rhea. Sie hob den Arm und deutete in den Himmel. »Sieh nur, er versucht sich bereits im Fliegen!«
    Julie kniff die Augen zusammen, aber sie sah nur zwei tanzende Punkte weit draußen über dem Meer. Doch dann wurden sie größer, und bald konnte sie einen Adler erkennen, der neben einer menschlichen Gestalt flog. Eine neue Woge von Neid überrollte sie, als sie sah, wie mühelos Ruben sich in der Luft hielt, doch sie unterdrückte das Gefühl sofort, als sie an ihr Versprechen dachte.
    Ruben näherte sich schnell, das Morgenlicht glänzte auf seinen schwarzen Schwingen. Kurz bevor er die Brüstung erreichte, richtete er sich auf und landete elegant mit beiden Füßen zugleich auf der Mauer. Sein dunkles Haar war vom Wind zerzaust, seine Augen strahlten, aber es lag auch eine Frage darin, als er Julie ansah.
    Sie atmete tief ein, dann streckte sie ihm die Hand entgegen.
    ENDE

Danksagung
    A uch wenn mein Name vorne auf dem Umschlag dieses Buches steht, haben noch viele andere Menschen dazu beigetragen, dass es entstehen konnte. Bei diesen Menschen möchte ich mich bedanken:
    Claudia Lommel, die dabei war, als der Keim zu dieser Geschich te während einer langen Skype-Session entstand, und zwar aus einem meiner vielen Tippfehler (man weiß nie, wozu Fehler gut sind, also sollte man sie tunlichst nicht vermeiden). Sie hat zugehört, nachgefragt und ihre Meinung gesagt – und außerdem ist sie eine tolle, kluge und witzige Person, ohne die mein Leben so viel ärmer wäre.
    Eva Semitzidou und Michael Gaeb von der Literarischen Agentur Michael Gaeb, die weit mehr getan haben, als für diese Geschichte einen Verlag zu finden. Sie waren jederzeit erreich- und ansprechbar, gaben viele Hinweise zu den ersten Entwürfen der Geschichte und haben mit ihren Ideen meine Fantasie beflügelt.
    Martina Vogl, dem guten Geist, der durch diese Seiten weht. Ihrem behutsamen Lektorat, ihrer Erfahrung und ihrer Spürnase für Schwachstellen ist zu verdanken, dass alle Teile dieses Geschichtengebäudes sich zu einem Ganzen zusammenfügen.
    Beate und Norbert Kurtz, meinen Eltern, die mich alles lesen ließen, was mich interessierte – auch wenn es für mein Alter überhaupt nicht geeignet war.
    Tatiana und Michele Vassena, die jederzeit da waren, wenn ich einen Babysitter brauchte.
    Nadir Vassena.
    Zuletzt möchte ich mich bei all jenen Geschichtenerzählern bedanken, die vor mir da waren und deren Spuren sich – mir teils bewusst, teils unbewusst – in dieser Geschichte wiederfinden.
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