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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin
Autoren: Jude Deveraux
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und sich selbst ging Aria zu den verängstigten Kindern. Sie sprach sie freundlich auf Französisch an. Als Lady Werta sie daran hindern wollte, die kleine Schar in den Armen zu nehmen, schob Aria sie einfach zur Seite.
    Im Wagen saß die Zweijährige auf ihrem Schoß, während sich der Dreijährige und die Vierjährige eng an sie schmiegten. Frank und J. T. hatten sich in ein Gespräch über Flaschenzüge, mit denen sie die Trauben hinunter ins Tal transportieren wollten, vertieft.
    Im Palast lief ihnen Gena atemlos entgegen, um sie zu begrüßen. Sie sah reizend aus mit ihrem zerzausten Haar und den vom Laufen geröteten Wangen.
    Aria wollte sie gerade begrüßen, als sich Genas Augen verblüfft weiteten. Sie blieb abrupt stehen und starrte Frank Taggert wie eine überirdische Erscheinung an. Franks Gesicht verlor den mürrischen Ausdruck. Er schnappte nach Luft, während er Gena anstaunte, als wäre sie eine Fee.
    »Ich glaube, sie wollen einander vorgestellt werden«, schmunzelte J. T. Er legte die Hände der Teenager ineinander. »Gena, Frank. Frank, Gena. Gena nehmen Sie doch Frank mit und zeigen Sie ihm alles.«
    Wie Schlafwandler gingen die beiden durch die Halle.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob. . .«, meinte Aria zweifelnd. »Ich meine, Gena ist. .. Und Frank ist auch . . .«
    »Sie sind jung, Aria. Komm, laß uns was zu essen besorgen. Die Kinder sterben ja vor Hunger«, sagte J. T. gelassen und zog sie mit sich. Mit einem letzten mißtrauischen Blick auf Gena und Frank folgte ihm Aria ins Speisezimmer.
    An diesen Abend ließ Aria, nachdem sie die Kinder gebadet hatte, drei Kinderbetten in ihrem Schlafzimmer aufstellen. Am nächsten Morgen erschienen vier Ehepaare bei ihr, die alle von den Kindern gehört hatten und sie adoptieren wollten. Aria hatte nicht vorgehabt, sich schon so bald wieder von den Kindern zu trennen, aber sie sah ein, daß es für sie besser war, in einer richtigen Familie aufzuwachsen. Schweren Herzens überließ sie die drei einem Ehepaar, das fließend Französisch sprach.
    Achtundvierzig Stunden später landete eine amerikanische Maschine, die hundertsiebzehn französische und italienische Waisen an Bord hatte. Die Kinder trafen gerade ein, als die königliche Familie der Parade zum Gedenken an den Rückzug der nördlichen Stämme im Jahre 1084 beiwohnte.
    Die königliche Garde transportierte die Kinder auf Pferden, in Jeeps, auf Motorrädern und in Karren in die Hauptstadt. Die Parade war mit einem Mal vergessen, als J. T. jedem Familienmitglied ein paar Kinder zuteilte.
    Nach anfänglichen Protesten zog die Familie in den Palast, wo bald jede verfügbare Wanne voller Kinder war.
    Freddie, Nicky und Toby fanden bald heraus, daß sie in den Kindern dankbare Zuhörer für ihre Jagdgeschichten hatten. Lady Barbara wusch ihre drei niedlichen Italienerinnen selbst, bis sie aussahen wie rosige Engelchen. Großtante Sophie brüllte ihren zwei halbwüchsigen Schützlingen Befehle in die Ohren, bis die Jungen, die sich während des ganzen Fluges geprügelt hatten, zahm wurden wie Lämmer. Tante Bradley hatte sich zwei gutaussehende Vierzehnjährige gewählt, die sie bewunderten.
    Aria und J. T. verteilten die anderen Kinder an die Dienerschaft. Ein großes Schrubben und Baden setzte ein.
    »So. Das wäre geschafft«, sagte J. T. Aria und er hatten vierzehn Kinder gebadet. Jetzt war auch das letzte sauber, und sie schickten alle zusammen mit den Hofdamen zum Essen.
    Zufrieden saßen J. T. und Aria auf dem feuchten Marmorfußboden des Badezimmers.
    »Warum siehst du mich so komisch an?« fragte sie.
    »Ach, ich habe mich nur gerade an die Prinzessin erinnert, die ich auf der Insel kennengelernt habe. Nichts wolltest du selbst tun, hast noch nicht einmal erlaubt, daß sich ein Bürgerlicher zu dir setzt. Aber jetzt eben hast du höchst persönlich diese schmutzigen Kinder gebadet.«    
    »Lankonien braucht Kinder. Alles, was ich je getan habe, habe ich für Lankonien getan.«
    »Wirklich?« Seine Augen brannten heiß. »Hast du wirklich alles nur für dein Land getan?«
    Es bedurfte keiner Worte mehr. Sie umarmten sich wie zwei Wahnsinnige.
    »Kleines, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt«, stöhnte J. T., als er nach ihren Brüsten tastete.
    Sie liebten sich auf dem kalten Fußboden. J. T. drang mit solcher Leidenschaft in sie ein, daß Aria stöhnte, schrie und um mehr bettelte. Als der Feuerball ihres gemeinsamen Höhepunktes vor ihren Augen explodierte, glaubte sie, in tausend
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