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Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Geister vom Flattertstern
Autoren: Josef Carl Grund
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glichen Schornsteinfegern, die aus verrußten Kaminen gekrochen sind.

     
     
     

Arge Sünder
     
    „Ihr seid vielleicht Typen!“ schimpfte Hans-Heinrich. „Da sollen wir euch helfen, und ihr lügt uns an, daß ihr schwarz werdet!“
    „Schämt euch!“ fauchte Roswitha.
    „Wir schämen uns“, murmelten die Geister, zogen die Köpfe ein und wurden etwas heller.
    „Dann erzählt mal die Wahrheit“, sagte Hans-Heinrich streng. „Und wenn ihr uns auch nur noch ein kleines bißchen anschwindelt, dann soll euch der Kuckuck holen!“
    Pong, Pang und Ping krochen noch mehr in sich zusammen, so sehr fürchteten sie sich vor dem Kuckuck.
    Hans-Heinrich winkte. Die Geister und die Pollinger-Kinder rückten näher zusammen.
    „Erzählt aber rasch“, sagte Roswitha. „Hans-Heinrich und ich müssen in einer Stunde zu Hause sein. Vati wird ungemütlich, wenn wir uns verspäten.“
    „Wenn’s weiter nichts ist“, meinte Pang. „Da machen wir Pengplutosirius-Zeit, dann dürft ihr siebzig Stunden lang bei uns bleiben.“
    „Mach keine Witze!“ murmelte Hans-Heinrich.
    Sssssssssssssssssst!
    Wie ein Pfitschepfeil verschwand der kleine Ping in dem Riesenloch, das der Flatterstern in den Urwaldboden gerissen hatte.
    „Er holt die Pengplutosirius-Zeit heraus“, erklärte Pong den verdutzten Pollinger-Kindern.
    Da war Ping auch schon wieder zurück. „Bitte schön“, sagte er und hielt Hans-Heinrich und Roswitha je einen kleinen Stein hin.
    Die Pollinger-Kinder guckten verständnislos.
    „Nehmt die Steine und steckt sie ein“, sagte Pang. „Sie stammen vom Flatterstern, und dieser ist ein Teil des Pengplutosirius. Wer aber auch nur ein winziges Teilchen unseres Planeten bei sich trägt, der lebt in der Pengplutosirius-Zeit.“
    „Ehrenwort?“ erkundigte sich Hans-Heinrich mißtrauisch.
    „Ehrenwort!“ riefen die Geister; und sie sagten die Wahrheit, weil sie sekundenlang in blendendem Weiß erstrahlten.
    Die Pollinger-Kinder steckten die Steine zu sich, und Roswitha sagte zu den Geistern: „Ihr seid Nummern!“
    Das gefiel Pong, Pang und Ping ungemein. Sie strahlten im allerschönsten Hellblau und streckten sich zur Größe mittlerer Giraffen aus.
    „Übertreibt nicht gleich wieder“, sagte Hans-Heinrich. „Zieht euch auf normale Größe zusammen und erzählt.“
    Das strahlende Hellblau verblaßte ein wenig, die Geister verkürzten sich, und die Pollinger-Kinder erfuhren die unwahrscheinlichste Geistergeschichte, die es gab.
    „Wir sind arge Sünder“, gestand Pong.
    „Arge Sünder“, stimmten Pang und Ping zu.
    Und weil es die Wahrheit war, schimmerten sie wieder für kurze Zeit in unschuldigem Weiß.
    Sie erzählten sehr rasch und oft zu dritt auf einmal: Die Pollinger-Kinder mußten sich beim Zuhören anstrengen. Und einen Farbenzauber legten die drei wieder hin! Sie glühten rot, wenn sie Ärgerliches berichteten, wurden bei Trübsinnigem violett, färbten sich gelb, wenn sie von Eifersucht auf die Erwachsenen sprachen, wurden bei Neugierde grau und bekamen ulkige Karos, sooft sie Unsinn erzählten.
    Die Pollinger-Kinder waren hingerissen.
     
    Ja — und das ist nun die unwahrscheinliche Geschichte der Sünder Pong, Pang und Ping, die auf einem Flatterstern aus dem Pengplutosirius hinausgeflogen waren.
    Sie beginnt in einem Musikzimmer und endet — zunächst einmal — im Urwald eines fremden Himmelskörpers, der beinahe so aussieht wie unsere Erde.
    Hören wir mit den Pollinger-Kindern zu.
     
     
     

Schnupftabak und bunte Knöpfe
     
    Vor zwei Pengplutosirius-Tagen hatte es begonnen, mitten in einer Übungsstunde des Pengplutosirius-Kinderchors.
    Pong, Pang und Ping hatten wieder einmal absichtlich falsch gesungen, um aus der Übungsstunde hinausgeworfen zu werden. Kinderchor-Singen machte ihnen keinen Spaß. Sie fanden es kindisch.
     
    „Sag mir, liebe Fledermaus,
    wo hast du dein Flederhaus?
    Wo hast du dein Flederhaus,
    sag mir, liebe Fledermaus“
     
    hieß das neue Lied, das der Große Br Nummer drei mit dem Kinderchor einstudierte.
    So ein Quatsch, dachten Pong, Pang und Ping.
    Erstens war es blödsinnig, eine Fledermaus zu fragen, fanden die drei, weil eine Fledermaus nicht antworten kann. Zweitens gibt es nirgendwo Flederhäuser.
    Ping, Pang und Pong interessierten sich viel mehr für das Technische. Pong und Ping wären gar zu gern Raumschiff-Kapitäne gewesen, und Pang träumte davon, als Oberste Befehlshaberin in der Pengplutosirius-Raumflotte den Kapitänen Ping und Pong
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